Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe verändert das Verhalten bei Jugendlichen und Kindern besonders dann, wenn sie sich selbst in einer labilen Situation ihrer Persönlichkeitsentwicklung befinden. Das kann pubertätsbedingt auftreten, allerdings kann dieses Verhalten auch tiefer gehen. Um zu klären, wie die Grundmechanismen in der Psyche des Kindes sind, ist es hilfreich, zuallererst die möglichen Formen von Aufmerksamkeitssteuerung, Aktivität und Reaktivität bei Menschen zu betrachten. Wie Sie sich in der Erziehung Ihres Kindes im Falle von Gruppenzwang-Situationen, in die Ihr Kind geraten ist, verhalten sollten, und welche Tipps Sie beachten sollten, wird anschließend Schritt für Schritt erläutert.
Steuere ich oder werde ich gesteuert – Aktion und Reaktion
Menschen mit starker Persönlichkeit, Entscheidungs- und Willenskraft neigen dazu, ihr Leben selbstbestimmt zu leben. Sie sind überzeugt von Ihren Prinzipien, ihren Stärken und ihrer Einstellung zum Leben. Es ist ihnen im Zweifelsfall egal, ob Andere ihnen zustimmen, denn sie kennen ihren Weg. Ihre Aufmerksamkeit liegt im Inneren ihrer Person – auf ihrem Sein, ihrem Weg und ihren Entscheidungen und Zielen.
Menschen mit starker Abhängigkeit von äußerer Zustimmung besitzen meist eine schwache Persönlichkeit. Sie sind nicht überzeugt von ihren Stärken, und trachten danach, Anderen zu gefallen. Ihre Aufmerksamkeit wird gelenkt vom Außen, denn sie brauchen die Zustimmung der Anderen – der Gruppe – um ihre Selbstachtung, die in sich nicht vorhanden ist, auszugleichen.
Beide Menschencharakteristika sind Extreme. Oft leben Menschen eine Mischung aus diesen Extremen. Einerseits möchten sie einem gewissen „Normativ“ entsprechen – einer gesellschaftlichen Norm – andererseits drängt es sie, einen eigenen Weg einzuschlagen.
Gruppenzwang am Beispiel des Rauchens
Je nachdem, wie stark Kinder gelernt haben, auf sich selbst zu vertrauen, sind sie anfälliger oder weniger anfällig für Gruppenzwänge und die Veränderung ihres Verhaltens entsprechend äußerer Einflüsse. Ein gutes Beispiel für die Auswirkung des Gruppenzwangs bei Kindern ist immer wieder das Rauchen. Rauchen ist schädlich und verboten, wird von den meisten Eltern nicht gefördert, doch viele Kinder beginnen in einem bestimmten Alter der Selbstfindung innerhalb der Gruppen der gleichaltrigen Jugendlichen, und motiviert durch diese, zu rauchen. Gerade in diesen Selbstfindungsphasen ist das Selbstbewusstsein der Kinder nicht voll ausgeprägt, da sie aus einer Phase des Anpassens an die elterlichen Normen in eine Phase der Selbstbestimmtheit hineinwachsen, der sie noch nicht gewachsen sein können. 26% der 12 bis 17-jährigen sind Raucher, 44 % der 18 bis 25-jährigen, aber auch 39% der Jugendlichen sind Nichtraucher! Ein großer Teil dieser Jugendlichen fängt unter dem Einfluss des Gruppenzwangs an zu rauchen, aber ein großer Teil dieser Jugendlichen ist auch so selbstbewusst, einem Gruppenzwang nicht zu folgen – sie sind „überzeugte“ Nichtraucher.
Was tun gegen Gruppenzwang?
Um als Eltern die Selbstbestimmtheit Ihrer Kinder zu fördern, und damit nicht nur dem Rauchen, sondern auch anderen Gruppenzwängen beizeiten entgegen zu wirken, macht es Sinn, Ihr Kind zu fördern, es seine eigenen Stärken entdecken zu lassen, es zu ermutigen, sich auszuprobieren und seinen eigenen freien Willen zu entwickeln. Vorgaben nach dem Motto „du musst“ oder „du darfst nicht“, möglichst noch in Verbindung mit Strafen, sind eher geeignet, nach außen orientierte Menschen zu erziehen, aber keine selbstbewussten und selbstbestimmten Kinder und Erwachsenen. In Folge eine kurze Anleitung, was Sie tun können, wenn bereits Auswirkungen eines Gruppenzwangs sichtbar sind, wie z.B. beim Rauchen.
Gruppenzwang: Wie kann man ihm vorbeugen?
- Zeit
- Geduld
- Vertrauen
- Selbstsicherheit
Gruppenzwang: So vermeiden Sie die Entwicklung!
Öffnen Sie sich Ihrem Kind
Fragen Sie nach Gründen
Bauen Sie Vertrauen auf
Schauen Sie in die Zukunft
Helfen Sie zu einem selbstbestimmten Standpunkt
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