Der Countdown läuft: Heute ertönt im Stadion Saint-Denis nördlich von Paris der Anpfiff zum Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft 2016. In der ersten Partie trifft Gastgeberland Frankreich auf Rumänien. Die Gruppe A macht damit den Auftakt zum Turnier. 24 Mannschaften kämpfen um den Titel bei der UEFA-Euro 2016. Zunächst müssen alle Teams die Gruppenphase hinter sich bringen, bevor es in die entscheidende K.o.-Phase geht. Welche Teams spielen in der Gruppenphase gegeneinander? Wer hat gute Chancen auf den Gruppensieg? Wer muss als Außenseiter zittern? Und welche Partien dürfen echte Fußballfans auf keinen Fall verpassen? Hier kommt der ausführliche Hintergrundbericht zur Gruppenphase der UEFA-Euro 2016.
Der Einzug ins Turnier: Die Gruppenqualifikation
Wer sich als Nationalmannschaft einen Platz im Turnier sichern möchte, muss sich in der Gruppenqualifikation beweisen. Hier wird entschieden, welche Teams bei der UEFA-Euro tatsächlich antreten dürfen. Von den 54 Mitgliederverbänden der UEFA traten 53 zu den Qualifikationsspielen an, die zwischen dem 7. September 2014 und dem 17. November 2015 ausgetragen wurden. Frankreich zieht als Gastgeberland automatisch in die Gruppenphase des Turniers ein und muss sich deshalb nicht mehr qualifizieren.
Nach 268 Qualifikationsspielen standen die 23 Nationalmannschaften fest, die gemeinsam mit Gastgeberland Frankreich an der UEFA-Euro 2016 teilnehmen dürfen:
- Frankreich (Gastgeber)
- England
- Tschechien
- Island
- Österreich
- Nordirland
- Portugal
- Schweiz
- Spanien
- Italien
- Belgien
- Wales
- Rumänien
- Albanien
- Deutschland
- Polen
- Russland
- Slowakei
- Türkei
- Kroatien
- Ungarn
- Irland
- Schweden
- Ukraine
Für die Gruppenphase des Turniers wurden die teilnehmenden Nationalmannschaften anschließend in sechs Gruppen mit je vier Mannschaften eingeteilt. Über die Zusammenstellung der Gruppen entschied das Los. Die Auslosung für die UEFA-Euro 2016 fand am 12. Dezember 2015 im Palais de Congrès in Paris statt.
Bei der Auslosung der Gruppen für die Gruppenphase der EM 2016 wurden alle 24 qualifizierten Mannschaften in vier Lostöpfe zu je 6 Mannschaften aufgeteilt. Ausschlaggebend für die Zuteilung der Lostöpfe ist der UEFA-Koeffizient. Dieser berechnet sich wie folgt:
„Als Bewertungsgrundlage dienen alle Länderspiele europäischer Nationalmannschaften bei den Qualifikationswettbewerben (einschließlich Entscheidungsspielen) und Endrunden der UEFA Fußball-Europameisterschaft und der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft. Im Gegensatz zur FIFA-Weltrangliste spielt die Stärke des Gegners bei der Berechnung keine Rolle. Die Rangliste bezieht sich dabei immer auf die vorangegangenen 2,5 Zyklen, wobei ein Zyklus jeweils Qualifikation und Endrunde eines Turnieres bildet. Für die Qualifikation zur EURO 2012 wurden also WM 2006 (Qualifikation und Endrunde), EM 2008 (Qualifikation und Endrunde) sowie die Qualifikation zur WM 2010 berücksichtigt.[1] Da die Auslosung für die Qualifikation einer Europameisterschaft vor der Endrunde der vorherigen Weltmeisterschaft stattfindet, kann deren Endrunde keine Berücksichtigung finden. Für die Endrunde zur EURO 2012 wurden dann die EM 2008 (Qualifikation und Endrunde), die WM 2010 (Qualifikation und Endrunde) und die Qualifikation zur EM 2012 berücksichtigt.“ (Quelle: wikipedia ) |
Für das aktuelle Turnier ergaben sich auf der Basis des UEFA-Koeffizienten diese vier Lostöpfe:
Lostopf 1
Frankreich (46,416) (Gastgeber)
Spanien (37,962) (Titelverteidiger)
Deutschland (40,236)
England (35,963)
Portugal (35,138)
Belgien (34,442)
Lostopf 2
Italien (34,345)
Russland (31,345)
Schweiz (31,254)
Österreich (30,932)
Kroatien (30,642)
Ukraine (30,313)
Lostopf 3
Tschechische Republik (29,403)
Schweden (29,028)
Polen (28,306)
Rumänien (28,038)
Slowakei (27,171)
Ungarn (27,142)
Lostopf 4
Türkei (27,033)
Republik Irland (26,902)
Island (25,388)
Wales (24,531)
Albanien (23,216)
Nordirland (22,61)
Gastgeberland Frankreich, das sich bei dieser Aufzählung in Lostopf 1 befindet, nimmt nominell nicht an der Auslosung teil. Als Gastgeber erhält die Mannschaft automatisch Position A1 zugeteilt.
Bei der Auslosung wird zunächst eine Mannschaft aus Topf 1 gezogen, es folgt jeweils eine Mannschaft aus Topf 4, 3 und 2. So ergeben sich sechs Gruppen (Gruppe A bis F) mit jeweils vier teilnehmenden Nationalmannschaften.
Die EM-Gruppen im Überblick
Seit dem 12. Dezember 2015 stehen die Gruppen für die UEFA-Euro 2016 fest. Die Schweiz ist neben Gastgeber Frankreich in Gruppe A vertreten. So sehen die Gruppen für die EM 2016 aus:
Gruppe A:
Frankreich
Schweiz
Rumänien
Albanien
Gruppe B:
England
Russland
Wales
Slowakei
Gruppe C:
Deutschland
Polen
Ukraine
Nordirland
Gruppe D:
Spanien
Kroatien
Tschechien
Türkei
Gruppe E:
Belgien
Italien
Schweden
Irland
Gruppe F:
Portugal
Österreich
Island
Ungarn
(Quelle: http://www.wettbasis.com/em/em-2016-wettquoten-europameister.php)
Favoriten für den Gruppensieg
Der Gruppensieg ist das Ziel jeder Nationalmannschaft. Die Auslosung der Gruppen wird deshalb bei jeder Europameisterschaft und Weltmeisterschaft mit Spannung erwartet. Eine günstige Gruppenzusammensetzung lässt die Chancen auf den Gruppensieg beträchtlich steigen. Wer tatsächlich den Sieg davonträgt, entscheidet sich zwar immer erst auf dem Platz, trotzdem gibt es schon jetzt viele Ansätze, nach denen Experten die Siegchancen einzelner Mannschaften berechnen möchten.
Für die Gruppen B, E und F sind die Prognosen eher verhalten. Hier treffen Mannschaften aufeinander, die sich in vergangenen Turnieren auf einem vergleichbaren Leistungsniveau gezeigt haben. Deshalb gelten diese drei Gruppen als ausgeglichen. In den Gruppen A, C und D scheint das Gefälle etwas höher zu sein. Hier treffen sehr starke Mannschaften auf Teams mit Außenseitercharakter und vor allem Titelverteidiger Spanien und Weltmeister Deutschland gehören zu den gefürchteten Gegnern.
Siegchancen und Spielprognosen der einzelnen Gruppen
Gruppe A:
In dieser Gruppe gilt Gastgeberland Frankreich allgemein als Favorit für den Gruppensieg. Auch die Schweiz hat auf der Basis früherer Turniere beste Chancen auf einen sicheren Einzug ins Achtelfinale. Rumänien und Albanien dürften es als Außenseiter des Turnieres eher schwer haben.
Gruppe B:
England scheint in Gruppe B die besten Chancen auf den Gruppensieg zu haben. Die Slowakei wird sich anstrengend müssen, denn sie trifft überwiegend auf stärkere Gegner. Wales und Russland haben ausgeglichene Chancen auf einen Einzug ins Achtelfinale.
Gruppe C:
Weltmeister Deutschland ist auch für den Gruppensieg klarer Favorit. Auch Polen gilt als starker Gegner. Nordirland und die Ukraine werden es schwer haben, sich gegen die beiden Gruppengegner durchzusetzen.
Gruppe D:
In dieser Gruppe hat Titelverteidiger Spanien die besten Chancen auf den Gruppensieg. Kroatien, Tschechien und die Türkei bilden ein stabiles Gegnerfeld. Wer sich hier durchsetzt, bleibt eine echte Überraschung.
Gruppe E:
Italien und Belgien gelten als stärkste Mitglieder dieser Gruppe. Es steht zu vermuten, dass sich der Gruppensieg zwischen diesen beiden Mannschaften entscheiden wird. Schweden hat höchstens Außenseiterchancen, aber Irland ist dank einer großen Fangemeinde für so manche Überraschung gut.
Gruppe F:
In Gruppe F gilt Portugal als Favorit. Österreich könnte der portugiesischen Mannschaft allerdings gefährlich werden. Island ist zum ersten Mal bei der Europameisterschaft vertreten. Ein Sieg wäre eine Überraschung, ist aber nicht ausgeschlossen. Ungarn ist eine Außenseitermannschaft mit eher geringen Siegchancen.
Bilderquellen:
Abbildung 1: Fotolia, 14985978, Fotoimpressionen
Abbildung 2: Fotolia, 107250561, pixelproHD
Abbildung 3: Fotolia, 99146479, Manuel Adorf
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