Gewichtszunahme bei Frühchen: Was muss man beachten?

Als Frühchen bezeichnet man Neugeborene, welche vor dem normalen Geburtstermin von 37 – 40 Wochen, zur Welt kommen. Das Gewicht von Frühchen liegt dabei unter 2500 Gramm, extrem frühe Frühchen wiegen sogar unter 1000 Gramm. Diese sind so verletzlich, dass Sie ohne Spezialbehandlung und einer langen Zeit im Inkubator nicht überleben könnten.

Die unreifen Organe machen das Atmen oftmals nur durch Intubation möglich und auch die Essensaufnahme kann oft nur durch Sonden erfolgen. Das Gewicht von Frühchen sollte sich auch außerhalb des Körpers, also im Inkubator, ähnlich entwickeln, wie im Mutterleib. Das zu erreichen, stellt manchmal eine richtige Herausforderung dar. Auf Frühchen spezialisierte Kliniken haben hierbei einige Tricks und Kniffe, um das Kleine bestmöglich zu unterstützen. Neben der optimalen Ernährung gibt es einige Maßnahmen, um die Zunahme von Gewicht beim Frühchen zu fördern und zu stabilisieren.

Gewichtszunahme von Frühchen: Was wird benötigt?

  • Muttermilch
  • Klassische Musik
  • Probiotika
  • Körperkontakt

 

Gewichtszunahme von Frühchen!

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Muttermilch

Auch wenn ein Kind zu früh geboren wird, stellt sich die Mutter auf die speziellen Bedürfnisse des Kindes ein. So wird ca. 4 Wochen lang eine spezielle Milch gebildet, die der Kolostralmilch sehr ähnlich, jedoch um einiges gehaltvoller ist. Der Proteingehalt ist 20 % höher. Wachstumsfaktoren, langkettige Fettsäuren und Hormone sind reichlich enthalten. Das unreife Immunsystem wird geschützt und Darmflorabakterien siedeln sich schneller an. Vor allem die sog. Hintermilch, die erst später zu fließen beginnt, ist sehr fettreich, sodass der Kaloriengehalt sich mit dieser Milch erhöht. Mit Muttermilch kommt die Verdauung besser in Schwung und das Kindspech kann schneller den Körper verlassen. Ist es nicht möglich, Muttermilch zu bekommen, sollte spezielle Frühgeborenennahrung mit Probiotika verwendet werden. Im Normalfall wird die Muttermilch anfangs abgepumpt und über Sonden verabreicht, bis das Baby selber saugen kann.

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Körperkontakt

Nicht nur die Ernährung, auch regelmäßiger Körperkontakt kann helfen, das Gewicht von Frühchen zu erhöhen. Dazu wird das Frühchen, sofern es stabil ist, aus dem Inkubator heraus und im Körperkontakt auf die Mutter (oder den Vater) gelegt. Um so länger und öfter das Frühchen Körperkontakt erhält, umso besser ist es für die gesamte Entwicklung. Schon hier kann man den Grundstein legen zwischen Körperkontakt und Sättigungsgefühl, wenn das Frühchen während des Kuschelns eine Sondenmahlzeit erhält. Der Übergang zum Stillen fällt später viel leichter und mögliche Rückschläge bei der Gewichtsszunahme können reduziert werden.

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Klassische Musik

In einer Klinik für Frühgeborene fanden Mediziner heraus, dass klassische Musik, welche die Geräusche des Krankenhauses überdeckt, den Energieverbrauch von Frühchen sinken lässt und Nährstoffe besser verwertet werden. Die Frühchen nehmen dadurch schneller zu und die Zeit bis zur Entlassung aus dem Krankhaus wird verkürzt. Kinder mit Musik entwickeln sich allgemein besser.

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