Friendship!: Roadmovie mit Matthias Schweighöfer

In „Friendship!“ erlebt der Zuschauer ein Roadmovie etwas anderer Art. Matthias Schweighöfer und Friedrich Mücke begeben sich kurz nach dem Mauerfall auf die Reise nach San Francisco. Was wie eine Neuauflage von „Go Trabbi Go“ aussehen könnte, entwickelt sich rasch zu einer erstaunlich selbstreferentiellen Komödie, die anders funktioniert, als man es von Ost-West-Nostalgie-Filmen gewohnt ist.

Ein eigensinniges Roadmovie: Friendship!

Veit (Friedrich Mücke) kennt seinen Vater nur von Postkarten her, denn dieser ist vor vielen Jahren nach Amerika abgehauen. Als 1989 die Mauer fällt, beschließt er, begleitet von seinem leicht naiven und aktionsbereiten Freund Tom (Matthias Schweighöfer), ebenfalls in die USA zu reisen, um seinen Vater zu finden.

In New York angekommen, entdecken sie, dass es nicht ganz so einfach ist, sich im Kapitalismus zurechtzufinden, wie sie angenommen haben. Mit ihren selbstgedrehten Video-Filmen versuchen sie das Geld für die Reise quer durchs Land aufzutreiben, lernen einige schräge Leute – unter anderem die unangepasste Zoe (Alicja Bachleda-Curus) – kennen und stellen fest, dass sich die Informationslage über beide Teile Deutschlands in den Vereinigten Staaten in ausgesprochenen Grenzen hält.

Matthias Schweighöfer ist derzeitig einer der beliebtesten deutschen Schauspieler

Anders als andere derzeit in den Kinos anlaufende Filme über den Mauerfall (wie beispielsweise „Liebe Mauer“), zeigt „Friendship!“ keine verklärte Nostalgie der DDR, sondern wirft einen interessanten und auch humoresken Blick darauf, wie die Geschichte Deutschlands gerade auch von Deutschen im Ausland verkauft wird. Damit schaffen Regisseur Markus Goller und Drehbuchautor Oliver Ziegenbalg gleichzeitig einen selbstironische und selbstreferentielle Antwort auf die deutsche Filmindustrie und ein liebevolles und durchaus lustiges Roadmovie.

Pünktlich zum zwanzigsten Jubiläum des Mauerfalls startet „Friendship!“ am 14. Januar 2010.

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