Frank Owen Gehry: dekonstruktivistische Architektur

1929 kam Frank Owen Gehry in Toronto zur Welt und bereits nach seinem Schulabschluss widmete er sich seiner Leidenschaft und studierte Architektur in Harvard und Los Angeles. 1962 gründete er sein eigenes Architekturbüro in Kalifornien. Warum er sich so früh für Architektur begeisterte? Frank Gehry glaubt, seine Großmutter sei daran schuld: „Sie ging immer zu so einem kleinen Schreiner um die Ecke und holte Holzabfälle. Und dann setzte sie sich zu mir auf den Boden, und wir bauten Häuser und Städte und so'n Zeug.“ Kritiker meinen, diese ersten Versuche zeigten sich auch später in seinen Bauwerken. Seinen Durchbruch markierte auf jeden Fall Anfang der 80er Jahre der Entwurf des California Aerospace Museum in L.A.; das erste dekonstruktivistische Bauwerk aber schuf er bereits zuvor. Es ist bis heute sein Wohnhaus in Santa Monica.

Frank Owen Gehry zwischen Europa und Amerika

Frank Gehrys Bauwerke sind inzwischen selber zu beliebten Sehenswürdigkeiten avanciert. Primär konzentrierte er sein Schaffen auf Europa und Nordamerika und hinterließ hier seine Visitenkarten. Gehrys vielleicht bekannteste Gebäude sind das Guggenheim-Museum in Bilbao und das „Tanzende Haus“ in Prag. Seinem Stil ist er seit nunmehr 30 Jahren treu geblieben: Er schiebt Räume ineinander, bricht mit Perspektiven und der Geometrie und experimentiert mit Materialien; er schuf eine Architektur ohne Regeln. Es wirkt, als haben seine Häuser ein Erdbeben überstanden. Lediglich die Formen variierten mit der Zeit. Seit dem Beginn der 90er Jahre arbeitet er vermehrt mit runden Bögen, verzichtet dagegen weitestgehend auf Ecken und Kanten (Bsp.: Museum der Vitra-Werke in Weil am Rhein und die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles).

Frank Owen Gehry als Vorreiter des Dekonstruktivismus

Der Dekonstruktivismus wurde spätestens mit der New Yorker Ausstellung „Deconstructivist Architecture“ des amerikansichen Archtitekten Philip Johnson im Jahr 1988 als internationale Stilbezeichnung festgeschrieben. Neben Frank Gehry sind auch die weltberühmten Architekten Daniel Liebeskind und Peter Eisenmann dieser Kunstrichtung zuzuordnen. Ob eher runde Bögen oder eckige, ineinandergeschachtelte Räume: Sie alle eint die Idee vom Ende der Ordnung, der Übersichtlichkeit und der Harmonie in der Architektur.

Kritiker werfen Gehry vor, er würde einfach die immer gleichen Häuser in verschiedene Städte stellen. Vielleicht auch um dem entgegenzutreten, fügte er seiner Biografie ein weiteres Highlight bei und stellte 2011 in New York seinen ersten Wolkenkratzer fertig. Jedes Detail, auch im Inneren, ist dabei von ihm bestimmt worden. Denn Frank Owen Gehry ist auch Designer und passionierter Innenausstatter.

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