Einziehen in eine Seniorenresidenz: Pro und Contra beim Altenheim

Altersheime bzw. ihr Euphemismus „Seniorenresidenzen“ genießen in der deuschen Bevölkerung nicht besonders viel Vertrauen.

Dies mag an den Skandalen liegen, die leider immer wieder vorkommen, bei denen es sich im bundesweiten Vergleich jedoch um Einzelfälle handelt, oder aber an den Gedanken der „Abschiebung“, den jeder mit einem Seniorenheim assoziiert.

Verschiedene Angebote von Seniorenresidenzen

Grundsätzlich sind neben dem betreuten  Wohnen, bei dem der alte Mensch zuhause wohnt und einen selbstständigen Haushalt führt, drei Varianten möglich: Altenwohnheim, Altenheim und Altenpflegeheim.

Im Altenwohnheim geht es vorrangig um das Wohnen. Andere Leistungen, wie z.B. Hilfe im Haushalt oder beim Kochen, werden zwar angeboten, jedoch nur in einem geringen Umfang und die meisten Bewohner sind auch nicht darauf angewiesen.

Im Altenheim benötigen einige Senioren Hilfe, Unterstützung und Pflege bei verschiedenen Sachen und diese wird auch geleistet. Nichtsdestotrotz wird noch ein eigener Haushalt geführt und nahezu alle Residenzler leben in einem gewissen Umfang selbstständig.

Im Altenpflegeheim genießt die Pflege oberste Priorität. Die meisten Bewohner sind auf stationäre Betreuung angewiesen.

Nachteile einer Seniorenresidenz

Äußert ein Rentner nicht freiwillig den Wunsch in einem Altenstift zu leben, sondern wird von seiner Familie „genötigt“ umzuziehen, da sie keine Zeit/ Lust hat ihn zu pflegen, ist das furchtbar, kommt aber bedauerlicherweise immer wieder vor. Des Weiteren tun sich ältere Menschen oft schwer damit, sich von ihrer gewohnten Umgebung zu trennen und sich an die neue Seniorenresidenz und deren Regeln zu gewöhnen. Ein weiterer Minuspunkt von Seniorenresidenzen ist der Preis. Die Krankenkassen übernehmen in den seltensten Fällen die Rechnungen und für den Rentner und seiner Familie ist es teilweise unmöglich, die hohen Kosten zu decken.

Vorteile einer Seniorenresidenz

Demgegenüber stehen die Vorteile eines Seniorenheims, die durchaus erwähnenswert sind. So gibt es viele ältere Menschen, die sich einsam fühlen, von Ängsten geplagt werden und oft lustlos/depressiv in ihrer Wohnung verweilen. Für sie kann eine Seniorenresidenz, die ein breit gefächertes Freizeitangebot und soziale Kontakte bietet, ein wahrer Jungbrunnen sein. Ebenso werden beim Bau eines Altenheims viele Aspekte, wie z.B. nahegelegenes Ärztehaus, Kirche o.ä., berücksichtigt, die sich oft nicht in der Nähe einzelner Wohnungen befinden. Zudem ist es leichter, Pflege und Unterstützung im Alltag zu erhalten und zu koordinieren als im eigenen Heim.

Altenheim ja oder nein?

Letztendlich muss die Entscheidung für oder gegen ein Pflegeheim von jedem selbst getroffen werden, da nicht jeder in diesem Wohnsystem glücklich werden kann. Oftmals erwecken Pflegeheime und deren Bewohner den Eindruck, eine Auffangstation zu sein, in der nur noch auf den Tod gewartet wird. Dies muss aber nicht zwangsläufig sein. Auch der Aufenthalt in einem Altenstift funktioniert nach dem Prinzip „Was man daraus macht!“. Insofern sollte die Person, die sich mit der Frage eines Altenheims konfrontiert sieht, eine positive Grundeinstellung haben und die Angebote nutzen – oder eben nicht.