Obwohl der Dogenpalast Venedig heute ein Bau aus der Blütezeit der venezianischen Gotik ist, beginnt seine Geschichte bereits um 814. Der erste Dogenpalast hatte jedoch mit dem heutigen Bau noch nicht viel gemein, bestand aus Holz und wurde „casa ducale“ genannt, also das „Haus“ des Dogen. Von Palast war hier noch keine Spur. Dieser wurde erstmals unter Sebastianus, dem 39. Doge Venedigs, in den Jahren zwischen 1172 und 78 erbaut.
Dogenpalast und die venezianische Baukunst
In seiner heutigen Form erstrahlte der Dogenpalast in Venetien dann erst unter dem 53. Dogen Bartolomeo Gradenigo, der ihn ab 1340 zu dem prachtvollen Palast machen ließ, der er teilweise noch heute ist. Die Umbauarbeiten waren jedoch in der Herrschaftszeit des Dogen nicht zu bewältigen. Gänzlich fertiggestellt war der Dogenpalast Venedig dann erst im 14. Jahrhundert, fiel jedoch bereits im 15. und später dann auch nochmal im 16. Jahrhundert mehreren Bränden zum Opfer.
Durch die vielen unterschiedlichen Bauabschnitte, Restaurierungen und Ausbauten ist der Dogenpalast heute ein architektonisches Puzzle. Die Lage der Sehenswürdigkeit innerhalb Venedigs ist zentral und grenzt direkt an Seufzerbrücke, Porta della Casa und Markusdom. Hier zeigt sich die frühe und detailliert geplante Städtebauordnung der Venezianer.
Casanova und die Piombi des Dogenpalast
Ein berühmter „Bewohner“ des Dogenpalast war im Übrigen Giacomo Casanova, der in den hier angelegten Bleikammern (Piombi) inhaftiert war und dem nach 15 Monaten Haft die Flucht gelang, was seinerzeit sehr große Aufmerksamkeit auf sich zog und den venezianischen Schriftsteller zu einer gesellschaftlichen Berühmtheit auch über die venezianischen Grenzen hinaus machte.