Klima: Europa muss sich erneut auf einen Hitzesommer einstellen

In diesem Sommer soll es wieder sehr heiß werden. Das zeigen Modellrechnungen eines renommierten Meteorologie-Instituts. Grund hierfür ist ein Wärmestau über dem Nordatlantik.

Berechnung anhand von Ozean-Daten

Der Klimawandel ist gekommen, um zu bleiben: Das dürfte sich nach einer Modellrechnung des Max-Planck-Instituts für Meteorologie (MPI-M) auch in diesem Sommer wieder zeigen. Ursache ist laut den Klimaforschern ein Wärmestau im Nordatlantik, der für voraussichtlich schweißtreibende Temperaturen sorgen wird.

Mit ihren Forschungsergebnissen stehen die Hamburger Experten nicht allein da. Ihre Voraussage deckt sich mit Ergebnissen des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen, die für dieses Jahr ebenfalls einen Hitzesommer prognostizieren.

Grundlage für die Ergebnisse des MPI-M sind Ozean-Daten, die auf einen Wärmestau im Nordatlantik hinweisen. Solch ein Wärmestau baut sich etwa drei Jahre vor einem Hitzesommer auf und wirkt sich auf die Atmosphäre auf, was dann zu den Extremtemperaturen führt.

Sommer mit Extremtemperaturen häufen sich

Laut den Wetter-Experten des MPI-M kommt es in Europa immer häufiger zu Sommermonaten mit extrem hohen Temperaturen. Seit der vorindustriellen Ära hat sich ihre Häufigkeit verdoppelt. Sommer mit den höchsten gemessenen Temperaturen treten zurzeit etwa alle zehn Jahre auf. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts könnten sie allerdings jedes Jahr zur Realität werden.

Zu den extremsten Hitzesommern in Europa gehörte der des Jahres 2003. Die Folge waren Dürre, Ernteausfälle, eine Wasserknappheit sowie ein Anstieg der Sterbefälle, besonders bei älteren Personen. Sie sind neben Personen mit verschiedenen Vorerkrankungen bei Hitzewellen besonders gefährdet, da sie besonders oft unter Dehydrierung leiden. Zudem zeigen neueste Erkenntnisse, dass bei Schwangeren das Risko einer Frühgeburt an besonders heißen Tagen ansteigt.

Wärmerekorde bei den Weltmeeren

Die Vorhersagen in Bezug auf Hitzesommer und Erderwärmung sind enorm wichtig, damit in Bezug auf die höhere Belastung des menschlichen Organismus die Bevölkerung gewarnt werden kann und präventive Schadensbegrenzung ermöglicht wird.

Der Zusammenhang zwischen einem Wärmestau im Meer und den steigenden Temperaturen verhilft den Klimaforschern nun zu neuen, gesicherten Erkenntnissen. Die Weltmeere haben in den letzten Jahren erheblich erwärmt, es kam zu vielen Wärmerekorden. Allein der Nordatlantik verzeichnete fast ein Jahr lang eine mittlere Oberflächentemperatur, die nahezu täglich seit Messbeginn vor 40 Jahren einen neuen Tagesrekord aufwies.

Treibhausgase als Ursache

Klimaexperten weisen darauf hin, dass diese Werte weit über den normalen Schwankungen liegen. Die Hauptursache für diese Probleme liegt im menschlichen Verhalten: Die Meere nehmen mehr als 90 Prozent der Wärme auf, die durch das Ansteigen der Treibhausgase in der Atmosphäre landet.

Bildnachweis: Pixabay, 4786066, Jonny_Joka

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