Wir kennen Sie alle: Omas gut gemeinte Ratschläge in allen Lebenslagen. Kaugummi darf man nicht runterschlucken, das verklebt den Magen. Lesen im Dunkeln macht die Augen kaputt. Haare wachsen schneller, wenn man sie schneidet. Meist reagieren wir darauf nur mit einem schmunzelnden „Ja, Oma“ – sie hat doch nicht wirklich recht, oder? Wir haben die zehn größten Gesundheitsirrtümer für Sie zusammengefasst, damit Sie beim nächsten Mal sofort das passende Gegenargument parat haben.
Irrtum 1: Wenn man Kirschen isst, darf man kein Wasser dazu trinken
Das stimmte tatsächlich mal – allerdings kommt der heutige Irrglaube noch aus Omas Kindertagen. Damals enthielt das Trinkwasser meistens noch Keime, die das Obst im Magen zum Gären brachten – und das konnte ziemlich starke Bauchschmerzen zur Folge haben. Heute können Sie gern so viel Wasser zu den Kirschen trinken wie Sie möchten – wenn Sie trotzdem Bauchschmerzen bekommen, haben Sie wohl eher zu viele Kirschen gegessen…
Irrtum 2: Lesen bei Schummerlicht schadet den Augen
Wer bei Schummerlicht liest, bekommt höchstens trockene und brennende Augen. Durch die Dunkelheit kneifen wir die Augen automatisch zusammen und strengen uns mehr an. Schalten wir dann aber das Licht an, ist alles wieder in Ordnung – Sehschwächen sind meist genetisch bedingt.
Irrtum 3: Cola und Salzstangen helfen bei Durchfall
Grundsätzlich halten Natrium und Kalium die Funktion von Zellen im Körper aufrecht. Zucker stellt sicher, dass Salz aus dem Darm in den Körper transportiert werden kann. Bei Durchfall gehen diese Stoffe verloren – klingt also logisch, den Natrium- und Kaliumhaushalt mit Salzstangen wieder aufzufüllen und süße Cola dazu zu trinken. Cola beinhaltet aber auch Koffein – bei Durchfall gar nicht gut – und auch der Zuckeranteil ist viel zu hoch. Salzstangen enthalten nur Natrium – da aber auch Kalium verloren geht, sollte man beide Stoffe gleichmäßig wieder auffüllen. Am besten geht das durch Elektrolyte aus der Apotheke.
Irrtum 4: Kaugummi verschlucken verklebt den Magen
Eigentlich passiert gar nichts, wenn man mal ein Kaugummi ausversehen herunterschluckt – es kommt einfach irgendwann wieder raus. Bedenklich wird es erst, wenn man in kurzer Zeit größere Mengen oder viele kleine Stücke schluckt, das kann tatsächlich zu einem Verkleben des Verdauungstraktes führen – aber warum sollte man so etwas tun?
Irrtum 5: Schokolade macht Pickel
Aufatmen für alle Naschkatzen: Pickel kommen keineswegs durch Schokolade zustande. Schuld sind vielmehr Hormonschwankungen und genetische Faktoren, die zu einer Überproduktion in den Talgdrüsen führen.
Irrtum 6: Haare wachsen nach dem Schneiden schneller wieder nach
Nein, weder im Gesicht, noch an den Beiden oder auf dem Kopf wachsen Haare nach dem Schneiden schneller wieder nach. An der Schnittstelle werden die Haare lediglich scharfkantiger – und lassen die Haare so länger wirken.
Irrtum 7: Schwangere essen für zwei
Keine Ausreden mehr in der Schwangerschaft! Der wirkliche Extra-Bedarf liegt bei etwa 240 kcal – das entspricht einem belegten Brötchen.
Irrtum 8: Nasehochziehen ist schädlich
Das unfeine Nasehochziehen ist nur nicht schön für unsere Mitmenschen – aus gesundheitlicher Sicht spricht allerdings nichts dagegen. Im Gegenteil – vehementes Naseputzen drückt das Sekret Richtung Nebenhöhlen und kann zu Entzündungen führen, beim Hochziehen wird das Sekret von den Nebenhöhlen weggelenkt.
Irrtum 9: Zu viel Kaffee trocknet den Körper aus
Seit Jahren hört man immer wieder, zu einer Tasse Kaffee soll man auch ein Glas Wasser trinken – denn Kaffee trocknet den Körper aus. Dies soll daran liegen, dass Koffein die Nierentätigkeit anregt und so mehr Wasser ausgeschieden wird. Eine Studie der Uni Omaha/Nebraska beweist nun aber, dass es keinen signifikanten Unterschied zwischen Kaffeetrinkern und Nichtkaffeetrinkern gibt.
Irrtum 10: Kälte löst Erkältungen aus
„Kind, zieh Dich warm an, Du erkältest Dich noch!“ Stimmt so nicht – denn Erkältungen werden von Viren ausgelöst. Die haben in der kalten Jahreszeit natürlich ein leichteres Spiel, weil Heizungsluft die Atemwege austrocknet und den Viren so eine größere Angriffsfläche bietet. Außerdem rücken wir bei Kälte automatisch alle ein bisschen dichter zusammen und halten uns hauptsächlich in geschlossenen Räumen auf: Tröpfchengefahr!