Auf das „Nelly“, wie man in Cape Town auch sagt, wird der Gast bereits durch eine überaus würdige und majestätische Auffahrt eingestimmt. Das Wahrzeichen des Hauses, der „Prince of Wales Archway“ mit seinen 57 riesigen Palmen, wie schlanke Säulen, die den Himmel tragen, war 1924 zum Besuch des englischen Prinzen angelegt worden.
Nicht nur Anfahrt und Park, auch die 57 Suiten und 144 Zimmern, teilweise mit Blick auf den wuchtigen Sandsteinblock mit flachem Dach, den Tafelberg, bestechen durch Charme. Die Zimmer sind gemütlich (konservativ eingerichtet), perfekte Bäder mit separater Dusche und Toiletten von der Nasszelle getrennt.
Die Zeit für den abendlichen Turndown Service wird stets nachgefragt, das Frühstücksbüffet von mehreren Köchen nachgelegt und beste Tischkultur zelebriert das Team im Gourmettreff des Hauses, Cape Colony. Das Mount Nelson gehört zur Orient-Express Gruppe.
Das von der Ausstattung „jüngere“, design-orientierte Table Bay Hotel ist in meiner persönlichen Wertung die Nummer 2 in Kapstadt. Nur für Conventions und Tagungen würde ich das riesige Westin vorziehen, das zum Starwood-Konzern gehört. In der Summe aller Details rangiert das neue One & Only, ebenfalls am Wasser gelegen, ebenfalls knapp hinter dem Table Bay Hotel, das sich förmlich an die historische Waterfront anschmiegt, diese weltberühmte Bucht. Die moderne Architektur des Hauses hat leider keine Balkone vorgesehen, die ich in derartiger Lage einfach erwarte. Der schöne Blick über das Element Wasser und auf eine der schönsten Städte der Welt ist freilich auch so programmiert.
Das Leading Hotel of the World offeriert 311 Gästezimmer und 18 sehr frisch gestaltete Suiten, großzügig, modern, luftig. Überzeugt hat mich ebenfalls das Atlantic Restaurant (das bereits etliche Awards eingefahren hat) für ein elegantes Dinner. Musik ist Trumpf im Table Bay Hotel. In der Lounge wird zum Tee Klassik zelebriert und in der Bar spielt jede Nacht ein Pianist. Für den privaten Dining Bereich mit Platz für 220 Gästen sind stets Live-Bands engagiert.
Preislich günstige Übernachtungsmöglichkeiten sehen freilich anders aus als die luxusorientierten Spitzenhotels von Cape Town, zu denen ich auch das 12 Apostles Hotels & Spa und das Dock House Boutique Hotel zähle. Ganz fraglos kommt aber auch der Gast zurecht, der sparsam und Budget orientiert ist, jedoch nicht in einem primitiven Hostel wohnen möchte.
Die Palette der Drei- und Vier-Sterne-Hotels ist durchaus ordentlich. Meine Empfehlung in der Kategorie bis 80 Euro die Nacht ist das Cape Town Lodge Hotel. Auch dieses preiswerte Haus liegt nur wenige Minuten von der Victoria & Alfred Waterfront entfernt und beeindruckt mit seinem Panoramablick über Kapstadt und die Berge. Wer hier bucht mit deutlich günstigeren Zimmerraten (ab 77 Euro) muss auf Annehmlichkeiten nicht verzichten. Die „Lodge“ hat einen Swimmingpool (auf dem Dach), ein Fitnessstudio und – was ich besonders erwähnenswerte finde – einen gut funktionierenden Concierge Service, rund um die Uhr. Unter den 119 Zimmern gibt es keine versteckten Ärgernis-Räume, in die sogenannte „Billig-Touristen“ eingebucht werden. Das Frühstücksbüffet ist reichhaltig und sowohl mit europäischen als auch mit afrikanischen Köstlichkeiten wie geräucherter Springbockrücken bestückt.
Über den Autor: Heinz Horrmann ist der meistgelesene Hotel- und Restaurantkritiker in Europa. Er veröffentlichte bislang 32 Bücher und erreicht mit seinen Kolumnen in „Welt“ und „Berliner Morgenpost“ sowie in den Fachzeitschriften „Top hotel“ und „Food & Wine“ eine Millionenauflage. Für seine publizistischen Verdienste um Hotellerie und Gastronomie wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
Hier gibts dann auch die passende Top 10 der Restaurants in Südafrikahttp://www.elangeni.de/die-besten-restaurants-in-suedafrika.html
Die Hotels hören sich alle super an. Deswegen würde ich jetzt gerne mal nach Kapstadt fahren.