Die Adsense-Krise: Ist Googles Werbesystem keine Geldmaschine mehr?

Die Adsense-Krise begann schon vor geraumer Zeit. Eigentlich ist das Programm eine tolle Sache: Wer eine Homepage hat, meldet sich dort an, integriert Werbeflächen in die eigene Seite und Google baut automatisch bei jedem Aufruf die passendsten Textanzeigen ein. Bezahlt wird pro Klick. Das hat lange Zeit recht gut funktioniert. Genau genommen hat es so gut funktioniert, dass manche ein Geschäftsmodell daraus entwickelt haben. In diesem Geschäftsmodell kam es darauf an, in möglichster kurzer Zeit mit möglichst geringem Aufwand passende Webseiten zu produzieren, auf denen dann Adsense-Reklame platziert wurde. Dummerweise machten diese Leute durchweg eine Erfahrung: Je schlechter die Qualität der Seite, desto eher wurden die Anzeigen geklickt. Die Adsense-Reklame war für die verzweifelten Nutzer ein Notausgang und oftmals der einzige thematisch relevante Inhalt auf der Seite. Diese Webmaster rieben sich die Hände: Mehr Klicks bedeuteten mehr Geld. Weniger Qualität auf den Seiten bedeutete weniger Arbeit. Irgendwann gab es Software, um solche Seiten automatisiert zu erstellen.

Das fanden die Kunden von Google Adwords allerdings wenig witzig. Die schalten diese Textanzeigen und bezahlen die Klicks. Bald verbreitete sich, dass Anzeigen auf den Seiten außerhalb Googles ("Content-Netzwerk") mehr Geld kostete, aber weniger einbrachte, als direkt auf Google zu werben. Vermutlich haben immer mehr davon Gebrauch gemacht, dass Content-Netzwerk abzuschalten. Als Gegenmaßnahme bot Google Adwords alsbald die Möglichkeit, den Werbepreis für das Content-Netzwerk unabhängig vom Werbepreis für Google festzulegen. Das hatte vor allem einen Effekt: Die Klickpreise wurden an dieser Stelle teils heftig reduziert. Sicher mag es auch Adwords-Kunden geben, die auf Masse und Präsenz aus sind und es nicht getan haben. Vielfach dürften die Preise aber in den Keller gegangen sein.

Folglich sanken die Einnahmen auf der anderen Seite.

Scott Boulch gehört zu denjenigen, die Software zur automatischen Erstellung von Webseiten produziert haben. Da er an den Einnahmen seiner Kunden beteiligt ist, konnte er den Sinkflug der Zahlen über eine breite Palette von Seiten beobachten. Zudem besitzt er nach eigenen Angaben mehrere regulär erstelle Webseiten auf denen die Einnahmen ebenfalls gesunken sind. Steigerungen könne es nur geben, wenn man mehr Nutzer auf die Seiten bekommt, ansonsten hätten viele Adsense-Kunden mit erheblichen Einnahme-Ausfällen zu tun, schreibt er in "The Death of Adsense".

Im zweiten Teil seines kostenloses Ratgebers "Life After Adsense" beschreibt er nun ein System, mit dem er angeblich 50.000 Dollar im Monat verdient. "Click Flipping" heißt es und es greift auf etwas zurück, was viele bereits aus den Augen verloren haben: Partnerprogramme. Wie das System funktionieren soll und was man davon halten kann, schreibe ich demnächst in einem weitere Artikel.

www.thedeathofadsense.com

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