Die – in Brasiliens Regenwäldern beheimatete – Acai Beere ist derzeit das meist umworbene Gesundheitsprodukt überhaupt. Der Hype um die sogenannte Wunderbeere schwappte 2011 von den USA aus nach Europa über, und wird vorwiegend als Mittel zur Gewichtsreduzierung angepriesen. Die Wirkung insbesondere als Diätmittel ist allerdings umstritten, und wissenschaftlich auch nicht belegt. Dennoch wird gezielt mit diätunterstützenden Wirkungsweisen Werbung betrieben. Der Grund hierfür ist einfach: Als Nahrungsergänzungsmittel unterliegt auch die Acai Beere dem Lebensmittelgesetz. Das bedeutet, dass keine direkte gesundheitliche Positivierung als Werbemittel eingesetzt werden darf. Entsprechend berufen sich nahezu alle Händler auch nicht darauf, dass das Produkt selbst eine positive Wirkung hat, sondern das eigentliche Ausgangsprodukt, also die Beere selbst.
Die Acai Beere ist gesund – macht sie auch schlank?
Tatsache ist, dass die Acai Beere hohe Anteile an den Vitaminen A, C, B1 sowie B2 bietet. Weitere wertvolle Inhaltsstoffe wären Kalzium, Kalium, Eisen und Magnesium, darüber hinaus einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (bspw. Omega 6 und 9) und Proteine wie Ballaststoffe. Nachweislich besitzen Antioxidantien eine zellschützende Eigenschaft, weshalb diese bspw. auch in Anti-Aging Produkten vorkommen. Die gewichtsreduzierende Eigenschaft wäre demnach ein direktes Folgeprodukt, da ein erhöhter Zellschutz und die Minderung Freier Radikaler den Appetit zügeln. Das jedenfalls verspricht die Werbung – faktisch ist das Quatsch, da hier keinerlei Zusammenhang besteht. Allerdings tragen die Mineralstoffe dazu bei den Körper zu entschlacken und zu entgiften, was einen verstärkten Stoffwechsel zur Folge hat. Dieser wiederum kann, muss aber nicht, die Verbrennung von Kalorien begünstigen – ob dies in einem Ausmaß geschieht, das sich messen lässt ist allerdings zweifelhaft. Bedient man sich „echter“ Erfahrungswerte, dann wird dies in der breiten Meinung sogar eher verneint.
Grundsätzlich sind Produkte aus der Acai Beere natürlich nicht schädlich. Allerdings wird der normale Bedarf bei einer ausgewogenen Ernährung bereits gedeckt – eine Nahrungsergänzung ist allenfalls bei Mehrbedarf nötig (Krankheit bspw. oder Stress). Sie alleine bewirkt jedoch nichts, sie kann allenfalls unterstützend wirken. Das kann die richtige Gemüsebeilage am Mittagstisch allerdings auch.