Denn im eigentlichen Sinne wird unter Diaspora die Zerstreuung der Juden nach der Auflösung Juda 586 v.Chr. verstanden, aber im heutigen Sprachgebrauch verwendet man es auch gerne für die generelle Verteilung religiöser Minderheiten. Was das alles mit einem sozialen Netzwerk zu tun hat, das sich auch noch mit den großen Netzwerken, allen voran Facebook, messen will, ist allerdings die Frage.
Diaspora als Netzwerk für Minderheiten?
So ganz ist es nicht, stattdessen soll das Alternativfacebook ein dezentrales Netzwerk sein, in dem die User ihre Netzwerke selber hosten können und daher Einfluss darauf haben, wer welche Daten zu Gesicht bekommt und wie sie verwaltet werden können.
Zusammen mit einer verschlüsselten Kommunikation hat der User volle Kontrolle über seine privaten Informationen, die Informations-Nacktheit, die Facebook teilweise kreiert, wird dadurch verhindert. Was besonders Internetaffine an der Sache interessiert, ist die Tatsache, dass es keine Gruppenhosts mehr gibt, das heißt, dass es keine Verwalter der Daten und Accounts gibt, die beispielsweise bestimmen, wer in die Gruppe hinein darf und wie die Daten der anderen genutzt werden. Jeder ist quasi selbstverwaltend.
Probleme bei dem Projekt ergeben sich aus mehreren Gründen. Zum einen ist die Idee von vier New Yorker Studenten auch weiterhin nur von ihnen bearbeitet worden; dass sich Bugs und andere Störelemente in der derzeitigen Version finden, ist daher kein Wunder. Zum anderen ist der aktuelle Weg, sich in der Community zurecht zu finden, nichts für den normalen Internetsurfer, sondern nur für Leute, die sich einigermaßen gut mit Netzwerken und Servern auskennen. Selber hosten und vor allem einen Server zur Verfügung haben, von dem aus man sich vernetzen kann, ist nicht für alle selbstverständlich.
Mit Facebook in der Kritik zum Erfolg
Zuletzt stellt sich die Frage, ob Diaspora sich auch schnell genug etablieren kann, immerhin haben schon viele Plattformen versucht, an Zuckerbergs Vermächtnis zu kratzen, bis jetzt sind die meisten jedoch klammheimlich untergegangen.
[youtube DwxOQFIu4]Zwar ist der Zeitpunkt gut gewählt, denn mittlerweile fühlen sich viele Facebook-Nutzer unwohl, wenn sie beispielsweise ihre Profilbilder auf jeder Internetseite sehen, auf der sie gerade sind, aber um eine Alternative zu sein, muss Diaspora auch ähnliche Vorteile und Möglichkeiten bringen wie die gute alte Riesencommunity.
Weiterführende Links:
https://joindiaspora.com/ – Homepage