Devil Inside: mittelmäßiger Exorzismus Horror

Ein Exorzismus endete in „Devil Inside“ vor vielen Jahren mit dem Tod von drei Menschen – von der Besessenen getötet, die seitdem die Kreuze an der Wand in einer Gummizelle im Vatikan zählt.

Ihre Tochter macht sich nun Sorgen, ob Dämonen sich mit Genetik beschäftigen, und ob ihr daher das gleiche Schicksal droht wie ihrer Mutter.

Spricht’s und macht sich auf in die Heilige Stadt, um dort ein Team aus Wissenschaftler-Priestern zu treffen, die in einer Mischung aus Studie und Religion den Ursprung der Besessenheit herausfinden wollen.

Devil Inside: ein Exorzismus geht mal wieder nach hinten los

Wer sich noch vage an Regan aus „Der Exorzist“ von William Peter Blatty und William Friedkin erinnert, weiß natürlich, dass den Gegenspielern Gottes nicht mit modernem, wissenschaftlichem Firlefanz beizukommen ist – da muss schon uralter, kirchlicher Firlefanz her, der im übrigen genauso wenig funktioniert. Und so gibt uns der hunderttausendste Exorzismus-Streifen auch einige Gelegenheiten, vor Schreck zusammenzufahren, da sich mal wieder plötzlich leere Augen öffnen, jemand schwebt oder etwas oder jemand durch die Gegend geworfen wird – originell ist das alles nicht.

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Der Originalitätsanspruch wird aber bei „Devil Inside“ noch viel früher unterwandert, wenn behauptet wird, es handele sich zumindest zum Teil um „Found Footage“ – ganz abgesehen davon, dass die Aufnahmen zu professionell und die Schauspieler zu sehr schauspielern, erinnert das dann doch an wenigstens die „Paranormal Activity“ Reihe, wenn nicht gar an „Blair Witch Project“.

Die durchexerzierten Exorzismus-Topoi – mehrere aufgenommene Dämonenstimmen (mit nur einer Satansbrut gibt man sich ja heute nicht zufrieden und unter dem Höllenfürst höchstpersönlich macht’s auch keiner mehr), unnatürliche Verrenkungen mit knackenden Knochen (man denke an den „Exorzismus der Emily Rose“), unheilvolles Privatwissen und rüde Worte – lassen den Horror-Streifen wie eine Art „Best of“ der letzten vier Jahrzehnte des religiös-angehauchten Gruselfilms wirken.

Lascher Horror nach Schema F

Man wünschte ein wenig, die Kraft Jesu Christi hätte die Drehbuchautoren, Regisseur William Brent Bell und Matthew Peterman, bezwungen, um auch nur irgendetwas beizusteuern, was nicht aus der existenziell exorzistischen Mottenkiste hervorbefördert wurde. Die Low-Budget-Produktion spielt munter mit einer christlichen Mystik, die nur halb verstanden wird, und alle vorhandenen Register werden gezogen, um das Publikum zum dreifachen Rittberger im Kinosessel zu bewegen – ich schlage vor, man sieht sich noch einmal das Original an, das hat immerhin noch Max von Sydow und die Musik von Mike Oldfield.

„Devil Inside“ kann ab dem 26. Januar 2012 im Kino gesehen werden, wenn’s denn sein muss.

Devil Inside
(The Devil Inside)
Regie: William Brent Bell
Buch: William Brent Bell, Matthew Peterman
Mit: Fernanda Andrade, Simon Quarterman, Even Helmuth, Ionut Gama
Studio: Insurge Pictures
Verleih: Paramount Pictures
Kinostart: 26. Januar 2012

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