Das Wirtschaftsleben hat nach dem Ende der pandemiebedingten Einschränkungen im Frühjahr wieder an Fahrt aufgenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg in den Monaten April bis Juni um 1,5 Prozent im Vergleich zum vorigen Quartal an.
Erholung nach dem Corona-Lockdown
Wie das Statistische Bundesamt unlängst mitteilte, verzeichnet das BIP ein Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2021. Im Vergleich zum zweiten Quartal des Jahres 2020 beträgt das wirtschaftliche Wachstum sogar 9,6 Prozent.
Laut den Statistikern des Bundesamts war die Wirtschaft während des Lockdowns im ersten Quartal 2021 um 2,1 Prozent eingebrochen. Frühere Berechnungen gingen hier von einem Rückgang um 1,8 Prozent aus.
Beim BIP handelt es sich um ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft innerhalb eines bestimmten Zeitfensters. Das BIP bemisst den Wert der im Land produzierten Güter und erbrachten Dienstleistungen und dient so als zentrale Größe zur Berechnung der volkswirtschaftlichen Leistung.
Erhöhter Konsum sorgt für BIP-Plus
Für die Experten des Bundesamts sind staatliche und private Konsumausgaben der Grund für den Anstieg des BIP. Dennoch liegt der Wert immer noch unter den Niveau, den er vor dem Beginn der Coronakrise hatte: Im Vergleich zum vierten Quartal des Jahres 2019 fiel das BIP im zweiten Quartal 2021 um 3,4 Prozent niedriger aus.
Zudem haben weite Bereiche der Volkswirtschaft immer noch mit Problemen zu kämpfen, die der Corona-Pandemie und ihren Folgen geschuldet sind. So hat die deutsche Industrie teilweise immer noch mit Störungen der weltweiten Lieferketten und Materialknappheit zu kämpfen. Das verarbeitende Gewerbe kann sich zwar über viele neue Aufträge freuen, leidet aber gleichzeitig unter Lieferengpässen bei den benötigten Rohstoffen. Sie sorgen häufig für einen Stau beim Abarbeiten der Aufträge.
Viele Wirtschaftsexperten sind optimistisch
Ökonomen gleich mehrerer Institutionen sind zurzeit optimistisch gestimmt, wenn es um die Performance der deutschen Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte geht. So rechnet die Bundesbank damit, dass sich das Wachstum aufgrund der schrittweisen Öffnung der Wirtschaft in den Sommermonaten weiter beschleunigt.
Wirtschaftsforschungsinstitute kommen zu dem Schluss, dass das BIP in diesem Jahr noch auf 3,2 oder sogar 3,9 Prozent ansteigen kann. Wenn dieser Fall eintritt, würde sich die Wirtschaft im aktuellen dritten Quartal wieder auf einem Niveau bewegen, welches dem vor der Corona-Pandemie gleichkommt.
Sorgen um Ausbreitung der Delta-Variante
Allerdings gibt es gleichzeitig Anlass zur Besorgnis: In erster Linie liegt das an der globalen Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Laut einer Umfrage des Münchener Ifo-Instituts bereiten die steigenden Infektionszahlen vielen Unternehmen Sorge, ebenso wie die Lieferengpässe bei Vorprodukten.
Zudem fürchten einige Wirtschaftsexperten, dass ein erneuter Anstieg der Infizierten zu einem Schwächeln der deutschen Wirtschaft um den Jahreswechsel herum führen kann.
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Vielen Dank für die tollen Tipps in Ihrem Artikel.