Wie eine aktuelle Studie zeigt, gibt es bei den Beamten in Deutschland je nach Bundesland recht große Unterschiede bei der Bezahlung. Die Unterschiede können sich auf mehrere Tausend Euro pro Jahr belaufen.
Unterschiedliche Bezahlung in den Ländern
Wie der neue Besoldungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes aufzeigt, fallen die Zahlungen für die 1,3 Millionen Beamten in den 16 Bundesländern zum Teil recht unterschiedlich aus. Bayern ist bei der Bezahlung seiner Staatsdiener Spitzenreiter – nur der Bund zahlt für seine Beamten noch besser. Schlusslicht ist die Landeshauptstadt Berlin.
Aktuelle Tarifrunde wird nicht einheitlich umgesetzt
Beamte müssen sich darauf verlassen, dass die Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst für sie geltend gemacht werden – aktuell ist es die gerade abgeschlossene Tarifrunde für Angestellte im Landesdienst, die rückwirkend ab dem ersten Januar 2017 gilt und die Gehälter um zwei Prozent und 2018 um weitere 2,35 Prozent ansteigen lässt. Allerdings: Nicht alle Bundesländer übertragen das Ergebnis der Tarifrunde 1:1 auf ihre Beamten. Der Hintergrund ist, dass seit dem Jahr 2006 Länder und Bund selbst entscheiden können, ob sie das Ergebnis für ihre eigenen Staatsbediensteten übernehmen wollen. Außerdem können sie seit 2002 selbst entscheiden, ob sie Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld, auszahlen, kürzen oder ganz streichen. Diese Freiheiten werden von den Ländern oft genutzt, um ihren Beamten besondere Opfer abzuverlangen – bevorzugt dann, wenn die Haushalte klamm sind, so der DGB-Report.
Gleiche Besoldungsstufe, verschiedene Einkommen
Als Beispiel für die verschiedenen Beamten-Einkommen nennt der Bericht das Beispiel eines Polizeimeisters mit der Besoldungsstufe A7. Sein durchschnittliches Jahressalär beläuft sich aus Grundgehalt, Stellenzulage plus möglicher Sonderzahlungen ohne Familienzuschlag seit 2017 auf 33.666 Euro brutto. In Berlin erhält so ein Polizeimeister 2.075 Euro weniger, in Bayern erhält er 1.547 Euro mehr. Der DGB verlangt nun, mit diesen unterschiedlichen Besoldungen „nach Kassenlage“ Schluss zu machen: Die Länder könnten sich wegen der steigenden Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt solche Praktiken nicht mehr leisten – gerade bei spezialisierten Fachkräften, wie etwa in der IT, ist der öffentlich Dienst so nicht mehr wettbewerbsfähig, da in der Privatwirtschaft besser gezahlt werden würde.
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