Gott, der Heilige Geist und Jesus halten ein Meeting. Gott ist dabei der Ansicht, man müsse auf der Erde mal wieder nach dem Rechten sehen. Der Heilige Geist aber hat keine Zeit, Jesus hält Er nach dem Desaster vom letzten Mal nicht gerade für geeignet, muss Er es halt mal wieder selber machen…
Gott landet in der Vorweihnachtszeit in Deutschland, im Körper von Erwin, einem Penner. Was Er zu sehen und zu spüren bekommt, verwirrt ihn. Plastikweihnachtsmänner, die aussehen wie Selbstmörder, tote, in Netze gezwängte Bäumchen und Leute, die sich reichlich wenig um andere scheren. Aber: Gott trifft auch Menschen mit Herz. Unter anderem Rita, eine Kneipenbesitzerin, die ihm verrät, dass ein bisschen mehr Liebe und Verständnis füreinander die Erde um vieles verbessern würden. Gott kann der Versuchung nicht widerstehen und wird Ritas göttlicher Liebhaber während Jesus der Job seines Vaters bald über den Kopf wächst…
Jasna Mittler ist es gelungen, ein religiöses Thema auf eine charmante satirische Art zu bearbeiten. Das Taschenbuch ist kurzweilig geschrieben und die Idee ist einfach, aber äußerst wortwitzig umgesetzt. Gedacht ist es wohl so, dass man tatsächlich vom 1. Dezember an jeden Tag ein Kapitel liest und dabei – im Rahmen der üblichen Weihnachtshektik – zum Nachdenken angeregt wird. Über Gott und die Welt. Es ist allerdings schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Denn der „heilige Erwin“ nimmt den Leser auf seine simple Art in seinen Bann und man möchte unbedingt wissen, wie es Gott auf seinem in den letzten 2000 Jahren vernachlässigten Planeten ergeht. Ein Buch, das wunderbar dazu geeignet ist, sich den eigentlichen Weihnachtsgedanken wieder ins Gedächtnis zu rufen!
„Der heilige Erwin“ von Jasna Mittler, erschienen 2006 bei List, zu haben für € 6,00.
Das klingt ja langweilig! Und: wo bleibt die Wertung? Finden Sie das Buch nun gut oder nicht? Es handelt sich doch um eine Rezension und nicht um den Klappentext mit Inhaltsangabe, oder?
Sorry, dass die Antwort erst so spät kommt, aber ich bin im Urlaub und hatte eine Weile keinen Internetzugang!! Die Hektik des „letzten Moments“ war wohl auch der Grund dafür, dass diese Buchbesprechung nicht ganz vollständig war. Ich hatte den „heiligen Erwin“ am Abend vor Abreise angefangen zu lesen und konnte ihn gar nicht mehr weglegen. Das Buch ist so putzig, dass ich es auf jeden Fall noch schnell (und noch vor dem 1.12.! – falls man es verschenken möchte) ins Netz stellen wollte. In der Hektik habe ich wohl vergessen, den letzten Absatz rein zu kopieren. Inzwischen ist er eingefügt, danke für den Hinweis! Was das „langweilig“ angeht, so würde ich sagen, dass das Geschmacksache ist – je nachdem, ob einem so ein Thema liegt, oder nicht!!
Die Rezension find ich spannend und 6 Euro scheinen für eine gute Geschichte ja echt günstig. Mich verwundert nur im allgemeinen, dass mir Penner/Obdachlose in letzter Zeit auffallen – heute das Buch mit einem Penner, Obdachlosenzeitung in Berlin, Pennerspiel bei dem x-tausend z Z mitspielen
Das Buch IS Sau Geil