In England, Suffolk, haben sich ein Architektenbüro und ein Mathematiker aus der Not heraus eine ganz spezielle architektonische Innovation ausgedacht, die sogar ökologischen und ergonomischen Standards entspricht: das Sliding House.
Ärger mit dem Amt
Der Kunde, ein Mathematiker mit einem erfolgreichen Business in Englands Hauptstadt, wünschte sich ein idyllisches Landhaus fernab der Hektik der Stadt, der als Rückzugsort fungieren sollte. Ein ansprechender Bauplatz in einer schönen Gegend namens Suffolk war schnell gefunden. Es gab nur ein Problem: Die dortigen Behörden verlangten, dass sich ein neues Gebäude dem Stil der traditionellen und althergebrachten Häuser der Gegend anpasste. Die langgezogenen, wie Schuppen wirkenden Gebäude der Bevölkerung entsprachen aber nicht den Vorstellungen des Mathematikers, der ganz andere Bilder seiner neuen Heimat im Kopf hatte.
Ein Denkspiel beginnt – das Sliding House wird erdacht
In Zusammenarbeit mit dem Architektenbüro dRMM Rijke Marsh Morgan Architects in London wurde eine Lösung gefunden. Das im Januar 2009 fertiggestellte Sliding House entspricht in allen seinen Maßen den von den Behörden vorgeschrieben Werten. Es basiert auf einem Zubau, der als Gästehaus gedacht ist, einer Garage, die versetzt zwischen dem Zubau und dem folgenden Wohnhaus steht, und einem Glashaus, welches die Reihe abschließt. Das Wohnhaus beinhaltet die Schlaf- und Technikräume, das Glashaus die normalen und alltäglichen Wohnräume. Daneben befindet sich die Hülle, ein 20 Tonnen schweres Dach mit Außenwänden, das per Knopfdruck auf Schienen hin- und her rollt. Der Clou ist, dass es das Glashaus, das Wohnhaus und den Zusatzbau als isolierender und dämmender Zusatz überdachen kann, und die Schienen auch noch verlängert werden können.
Das Dach wird bewegt von vier verborgenen Elektromotoren, die jeweils eine eigene Lkw-Batterie haben und durch Photovoltaik versorgt werden.
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