Und das merkt man seinem aktuellen Buch sofort an. Aus den Zeilen spricht enorm viel Verständnis für die kindliche Seele, wenn man dieses Werk liest, dann hat man das Gefühl, dass man endlich auch offiziell wieder Kind Kind sein lassen kann und nicht in allem, was kleiner ist als 1,50 cm einen Tyrannen sehen muss.
Allein der Moment, in dem man das Buch zum ersten Mal aufschlägt, gibt einem schon zu denken: Hier sind all die Sprüche verzeichnet, die den meisten Eltern immer wieder rausrutschen und im ersten Moment plagt einen sofort das schlechte Gewissen. Aber, da sind auch die Sprüche, die uns Eltern immer wieder an den Kopf fliegen und man merkt sofort: Hier ist einer, der beide Seiten zu Wort kommen lässt. Und der uns Eltern mal den Kopf wäscht, ohne dabei gleich die Holzhammermethode zu benutzen. Mehr nach dem Motto: ‚Ich helf dir jetzt, es selbst zu tun‘ bringt einen der Autor immer wieder auf Ideen, bestärkt einen aber auch darin, beim Erziehen nicht nur aus dem Bauch zu handeln, sondern ruhig mal den Verstand einzuschalten, um so aufkeimende negative Gefühle (und dazu gehören auch die, die sich negativ auswirken könnten, weil falsch interpriert) in den Griff zu bekommen. Aber Prof. Paulig weiß auch, dass nicht immer alles so läuft, wie man sich das vorgenommen hat und seine Beispiele aus seiner langjährigen Erfahrung zeigen, dass man als ‚erfolgreicher Erzieher‘ auch mit seinen eigenen Rückschlägen kämpft und bestenfalls aus diesen etwas lernt.
Würde der Autor nun auch noch das Gefühl vermitteln, er suche gerne mit Eltern das Gespräch, statt immer wieder von den Nerven, die diese ihn kosten, zu berichten, dann wäre das, was er uns in diesem Buch mitteilt, nicht nur lesenswert und pädagogisch wertvoll, sondern darüber hinaus auch noch sympathisch.
Porf. Peter Paulig: „Das Kinderversteherbuch – Alles, was Eltern wissen wollen“, erschienen bei Pattloch im August 2009, gebunden zu haben für 19,95 Euro.