Linus Torvalds, der Erfinder von Linux, hat sich viele Jahre Zeit gelassen, bis er den Kernel 3.0 von Linux freigegeben hat. Jahrelang hat sich der Erfinder für das Release Zeit genommen. Jetzt ist Linux 3.0 mit jeder Menge neuer Funktionen freigeben. Wir haben die wichtigsten für Sie zusammengefasst.
Linux 3.0: So wirds gemacht!
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Storage Backend für Hypervision Xen
Mit Linux 3.0 wandert in den Kernel das Storage Backend für Hypervision Xen. Damit unterstützt der Kernel ab sofort alle Bausteine um Xen-Dom0 zu betreiben. Damit kann das System direkt auf Hardware zugreifen, was vor allem für die Nutzung durch Gastsysteme wichtig ist.
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Grafikkartenunterstützung wurde verbessert
Mit der neuen Version werden zahlreiche neue Grafikkarten unterstützt. Beispielsweise unterstützt der Radeon DRM-/KMS Treiber ab sofort auch die neue Llano-Reihe, die seit kurzem in AMD Systemen zu finden sind. Außerdem werden weitere Architekturen der Intelprozessoren und Grafikchip unterstützt. Zudem soll die Ivy-Bridge Unterstützung mit in den neuen Systemkern 3.0 reingekommen sein. Die Audioausgabe per HDMI ist dabei bei dem Radeontreiber standardmäßig nicht aktiviert. Die Aktivierung kann mit dem Codeschnipsel radeon.audio=1 angeschalten werden. Auch der Noveau DRM-/KMS-Treiber wurde verbessert. So wurden das Zusammenspiel und Umschalten zwischen Grafikchip und Prozessor verbessert.
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WLAN im Kern unterstützt neue Techniken
Linux 3.0 hat mit Hilfe einer neuen Codezeile die Filterung von Netzwerkpaketen in der Übertragung verbessert. Die Codezeilen hören auf den Namen „Berkeley Packet Filter Just in Time Compiler“. Mit dieser Funktion werden jetzt Sniffervorgänge auch vom Kern übernommen und brauchen keine Extratools mehr. Auch der WLAN Stack des Kernels wurde überarbeitet. So gibt es jetzt die Funktion „Wake on Wireless LAN“, mit der ein Rechner mit Hilfe einer Nachricht über ein drahtloses Netzwerk aufgeweckt werden kann. Außerdem wurden weitere WLAN Treiber in die Unterstützung durch den Kern eingefügt, dazu zählen der WLARTL8191SE und RTL8192SE von Realtek (u. a. 1). Die im Rt2x00-Projekt entstandenen Kern-Treiber für WLAN-Chips von Ralink bieten ab Linux 3.0 außerdem experimentelle Unterstützung. Auch neue USB WLAN Sticks, von denen bisher wenige unterstützt wurden, sind nun dabei.
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Dateisystem wurde beschleunigt
Die neue Version des Kernels bringt gleichzeitig auch eine Verbesserung des Btrfs-Dateisystems mit sich. Damit soll das Erstellen einer neuen Datei nach Messungen um 15 Prozent und das Löschen um 20 Prozent schneller gehen. Außerdem wurde mit der Scrubfunktion eine Möglichkeit geschaffen, automatisch alle Dateien eines Speichermediums auszulesen und die Checksumme zu erfassen. Auch die automatische Defragmentierung wurde verbessert. Das System achtet ab sofort auf Wunsch darauf, welche Dateien sich verändern und diese werden automatisch zum Defragmentieren vorgemerkt.
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Neue Geräte werden unterstützt
Die neue Version von Linux unterstützt neben den neuen WLAN und Grafikchips auch sonst eine Reihe neuer Geräte. So werden gleich von Anfang an die neuen Prozessoren von AMD, die voraussichtlich im Herbst mit einem 8-Kern Prozessor erscheinen, unterstützt. Hinzu kommt das neue System Sonys Chip für DVB-T2. Unterstützt wird auch Microsofts Kinectsensor, allerdings derzeit nur experimentell. Mit k10temp werden außerdem neue Stromsparmaßnahmen für AMD Prozessoren unterstützt. Auch die ARM Prozessorenunterstützung wurde verbessert, sowie die Hilfe neuer Neustartmaßnahmen bei bestimmten Systemen.
Tipps und Hinweise
- Der Kernel 3.0 wird in vielen neuen Distributionen, darunter Ubuntu enthalten sein.