Gelebte Wissenschaft: Am 20. Oktober 2006 fand an der Kölner Uni die Einführungsveranstaltung zum Hauptseminar „Zur Theorie der Wirtschaftspolitik“ statt. Doch so trocken wie das klingt, war’s beiliebe nicht. Prof. Ralph Anderegg wagte den Sprung aus dem Elfenbeinturm und lud zwei Vortragsredner ein: Florian Sarnow und Kai E. Schulze. Sie präsentierten eine gänzlich neue Theorie – die Anreizkorrigierte Soziale Marktwirtschaft.
Erster Punkt war die Kritik am Ist-Zustand Deutschlands. Dabei kam u.a. zur Sprache, dass Ärzte und Pharmaindustrie hierzulande nach Krankheit entlohnt würden und nicht nach Gesundheit. Das bedeutet konkret: Wird ein Patient krank und bleibt er es dazu noch, dann klingeln die Kassen. „Gesundheit und Prävention lohnen sich dagegen nicht“, erklärte der frisch diplomierte Betriebswirt Dipl. Kaufmann Florian Sarnow.
Dieses Dilemma könnte – so der Redner – durch das chinesische Medizin-Prinzip geändert werden. „Die Erwartungswerte für Krankheiten und deren Kosten müssten entsprechend der Altersstrukturen und Vorerkrankungen errechnet werden“, erläuterte Sarnow. Wird’s billiger, bekommt der Arzt fürs Eingesparte ein Bonushonorar: „So wird präventive Gesundheitsförderung belohnt.“
Doch damit die Gesellschaft und das System gesunden, sollte man noch mehr im Auge haben. „Das Problem ist, dass immer neue Bedürfnisse geschaffen werden, um diese dann anschließend befriedigen zu können“, so Sarnow. Dazu gehört auch die Werbung für ungesunde Konsumgüter, wie Tabak, Alkohol und Süßigkeiten, die zwar kurzfristig Wohlbefinden stiften, aber langfristig krank machen. Auch das Ansehen von gesellschaftlichen Werten wie Renommee und Erfolg, sollte unter die Lupe genommen werden. Denn nicht nur der Arzt verdiene letztendlich mehr an Krankheit als an Gesundheit. Auch Rechtsanwälte bekämen beispielsweise mehr Honorar, wenn sie ihren Klienten nicht zu schnell zum Sieg verhelfen. Diese Vorstellung vom erfolgreichen „Geldmachen“ wird dann über die Generationen weitergeben.
Hier, wie auch in vielen anderen Punkten, müsste unsere Gesellschaftsordnung korrigiert werden. Ein idealer neuer Ansatz wäre: Man sollte nicht die negativen, sondern die positiven Ergebnisse belohnen – das genau ist der Kern der „Anreizkorrigierten Sozialen Marktwirtschaft“. „Dann wäre mein Vorteil auch der des andern“ – brachte Kai E. Schulze diese neue Form des alten Tauschhandels auf den Punkt. Der Vortrag löste eine lebhafte Diskussion aus, bei der auch an Kritik nicht gespart wurde. Aber immerhin: Es gibt neue Denker, neue Theorien und es wird darüber geredet. Und das ist doch schon mal ein guter Anfang für eine Veränderung.
Foto: Kai E. Schulze, Prof. Ralph Anderegg, Florian Sarnow
Nach Frau, Keller für eine fachjournalistin haben sie wenig Ahnung: Das gibt es schon als Modellprojekt:http://www.presseportal.de/story.htx?nr=779567„Gesundes Kinzigtal“. Die Ärzte werden am Erfolg beteiligt.ie AOK Baden-Württemberg rechnet mit bis zu 20 Prozent weniger Kosten.
wer ist in seinem fach schon allwissend? das kinzigtal gehört zugegebenermaßen nicht ganz zu meinem einzugsgebiet… aber danke für den hinweis!
Das Projekt ging breit durch die Fachpresse und die Info hat mich selbst hier im hohen Norden erreicht.Und zur Prävention gäbe es einiges zu schreiben. Dass Prävention belohnt werden sollte, ist mittlerweile auch in der Gesundheitspolitik die vorherrschende Meinung. Die Wege werden diskutiert und es gibt einige Forschungsprojekte, in denen existierende Präventionsprogramme und Konzepte evaluiert werden. Im Reformgesetzentwurf soll die Prävention auch gestärkt werden. Zur Pharmaindustrie: Die 3 Hürden zur Zulassung eines Medikaments sind Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität. Ich kann nicht sehen, wo hier das Krankbleiben honoriert wird. Mittlerweile gibt es das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), das den Nutzen von Medikamenten und Therapien bewerten soll. Im Gesetzentwurf zur Gesundheitsreform steht, dass die „vierte Hürde“, nämlich die Kostenbewertung im Vergleich zu existierenden Verfahren, eingeführt werden soll. Hat der Referent wirklich Ärzten vorgeworfen nicht an der Heilung der Patienten interessiert zu sein? Wenn dies so wäre, wäre dies gegen jede Standesregel und ein Fall für die Staatsanwaltschaft.Mag ein interessantes Konzept vorgestellt worden sein, aber mit den Beispielen aus der Gesundheitspolitik lagen die Referenten scheinbar ziemlich daneben.Zur Ausgangskritik: Dies hier ist ein Gesundheitsblog. Germanblogs – Hier bloggen die Experten.. Ein wenig mehr eigene Urteiulskraft und Wissen erwarte ich dann schon von einer bezahlten Experten-Bloggerin.
„“““Von strappato | 23. Oktober 2006 | 14:09 Nach Frau, Keller für eine fachjournalistin haben sie wenig Ahnung: Das gibt es schon als Modellprojekt:http://www.presseportal.de/story.htx?nr=779567„Gesundes Kinzigtal“. Die Ärzte werden am Erfolg beteiligt“““Habe nur ganz kurz reingelesen in das Presseportal. Hat mir sofort gereicht. Ein völlig unbrauchbarer Versuch der Kostendämpfung, hat nichts, aber auch gar nichts mit der Anreizkorrigierten Gesundheitsreform zu tun. Also scheint nur strappato wenig Ahnung zu haben…“““Von strappato |Mag ein interessantes Konzept vorgestellt worden sein, aber mit den Beispielen aus der Gesundheitspolitik lagen die Referenten scheinbar ziemlich daneben.Zur Ausgangskritik: Dies hier ist ein Gesundheitsblog. Germanblogs – Hier bloggen die Experten.. Ein wenig mehr eigene Urteiulskraft und Wissen erwarte ich dann schon von einer bezahlten Experten-Bloggerin.“““Ich habe nicht die allergeringste Zeit und Lust, mit strappato irgendetwas zu diskutieren. Habe nur den Eindruck, dass strappato nichts, aber auch rein gar nichts von der ganzen Sache der Anreizkorrigierten Reformen kennt bzw. versteht, weshalb ich hier nur eines tun kann: Die Bitte äußern, doch nicht Dinge zu kommentieren, von denen man überhaupt nichts weiß und für die man sich auch gar nicht wirklich ernsthaft interessiert.
Ich vergaß, die anderen Artikel zu nennen, auch unter Webseite anklickbar:http://gesundheit.germanblogs.de/archive/2006/10/13/120b2z8hkfg85.htm#fulltexthttp://gesundheit.germanblogs.de/archive/2006/10/13/120b2z8hkfg85.htm#fulltext
Man muß auf Schulz klicken, um die anderen germanblogs-Artikel zu sehen
Eigentlich wäre es Sache der Autorin, das Konzept und die Veranstaltung den Lesern zu vermitteln. Sonst kann man die Kommentare auch abschalten. Ich kann Herrn Cand. Psych. Kai E. Schulze verstehen, dass er für Frau Keller in die Bresche springt. Denn ausser hier in germanblogs ist dies Aufsehen erregende neue soziale Marktwirtschaft noch nirgends in Erscheinung getreten (wenn man google glauben darf).
liebe leut`: bleibt doch bitte sachlich. was hat frau keller denn so großartig damit zu tun – ich will doch hier nur eine diskussion anstoßen. besser über die sache diskutieren…sonst ist das auch hier doch nur wie in der politik, wo man die halbe zeit damit verbringt, sich gegenseitig ans bein zu pinkeln, anstatt die sache – um die es ja gehen sollte – mal endlich vorwärts zu bringen.
„“““Von strappato | 24. Oktober 2006 | 09:37 Eigentlich wäre es Sache der Autorin, das Konzept und die Veranstaltung den Lesern zu vermitteln. Sonst kann man die Kommentare auch abschalten.“““ Es ist m.E. überhaupt nicht die Aufgabe von Frau Keller, hier alles so detailliert zu erklären, wie es auf tausenden von Seiten schon geschehen ist. Für wirklich Interessierte soll einfach die Möglichkeit eröffnet werden, sich nach und nach in die Thematik einzuarbeiten.“““ausser hier in germanblogs ist dies Aufsehen erregende neue soziale Marktwirtschaft noch nirgends in Erscheinung getreten (wenn man google glauben darf).“““Auch dies ist wieder sachlich unrichtig: Habe eben gegoogelt: Anreizkorrigierte Soziale Marktwirtschaft, Anreizkorrigierte Sozialere Marktwirtschaft, Anreizkorrigierte Marktwirtschaft,und ca. 250 Ergebnisse erzielt.Davon abgesehen: Ob die Menschheit den Wechsel zur Anreizkorrigierten Marktwirtschaft hinbekommt, kann man nach diesem öffentlich zugänglichen Universitätsvortrag nun eben dieser Menschheit überlassen. Ich selber habe keine Kinder und werde in diese kranke Welt auch keine setzen, bin ich doch völlig sicher, dass die Kinder und Enkel x-fach höheren Stress, Frust und Leiden erleben werden, bleibt es bei der jetzigen Form der Marktwirtschaft. Auch mein Bruder bleibt bewußt kinderlos, und wir verabschieden uns von dieser Erde und lassen sie von uns aus weiter leiden, uns geht das in weniger als hundert Jahren nichts mehr an. Wer Kinder und Enkel hat oder haben wird, mag sich fragen, was er ihnen für ein Leid zumutet…Prof. Anderegg hat stellvertretend für die wenigen nachdenklichen hochintelligenten Professoren, die bisher über diese Denkrichtung pos. geschrieben hatten, diese Universitätsveranstaltung möglich gemacht und hat sich danach sehr pos. geäußert. Aber das wars jetzt auch. Man wird der Menschheit nicht hinterherlaufen mit der möglichen Sanierung der Erde. Was die Menschheit nicht hinbekommt, bekommt sie nicht hin…Wie gesagt, bin ich auch an einer Diskussion nicht mehr interessiert. In der Universitätsveranstaltung wurden auch wieder nur diejenigen aus den vielleicht 100 Einwänden wiederholt, die alle schon bei der Entwicklung der Anreizkorrigierten Marktwirtschaft vielfach gesehen und gelöst worden waren. So sagte dann auch Dipl.-Kaufmann Sarnow, dass in den Nachgesprächen dann auch der letzte Kritiker sich recht zufrieden mit den Erklärungen zeigte.Für den Fall, dass wieder jemand meint, den großen Fehler in der Anreizkorrigierten Marktwirtschaft gefunden zu haben, hier abschließend mein Hinweis: Mit 99,9-prozentiger Wahrscheinlichkeit ist dieser Kritikpunkt schon 100-fach bedacht worden in der Entwicklungszeit der AM. Also bitte lesen Sie erst einmal alles, was es über die AM gibt, und nur wenn dann noch ein Einwand unbeantwortet übrig bleibt, werde ich gerne auf ihn eingehen. Aber auf längst beantwortete Punkte einzugehen, ist leider quälend langweilig. In der Hoffnung, mich in Zukunft ungestört der Mediation, dem Musikunterrichten, Musizieren und dem nebenberuflichen Berufssportler- und Trainerdasein widmen zu können und möglichst nichts mehr schreiben zu müssen, verbleibe ich mit vielen Grüssen…
Da möchte ich den Herrn Cand. Psych. nicht stören, wenn er soviel zu tun hat.Nur ein Einwand, obwohl es angesichts ihrer vielfältigen Professionen wohl vergeblich ist: Lesen/Studieren Sie erst mal Medizin/Sozialmedizin, Gesundheitssystemanalyse, Gesundheitsökonomie, Public Health, Pharmacoeconomics, machen Sie Erfahrungen in der klinischen Versorgung, in der Gesundheitspolitik, bei Pharmaunternehmen und dann können wir über das diskutieren, was das Gesundheitssystem wirklich braucht. HerzlichstDr. Dipl.-… strappato, MPH (Johns Hopkins)
Da strappato seine unzweifelhaft vorhandenen Zeugnisse als Basis dafür anführt, um die Anreizkorrigierte Gesundheitsreform zu diskreditieren, zwingt er mich leider zu einer Gegendarstellung:Gerade das Studium solcher von ihm genannten Disziplinen und besonders die praktischen Erfahrungen in den Kliniken und Praxen zeigten mir, dass das heutige Gesundheitssystem unkorrigierbar dysfunktional bleibt und einzig durch die Anreizkorrigierte Gesundheitsreform sanierbar ist.Aber gerade meine intensiven Studien als vielfach durch Noten und Professorenstatements bestätigtes wissenschaftliches Ausnahmetalent (Zur Lektüre nur einiger weniger der Statements bitte Schulz anklicken) zeigten mir immer wieder, dass die Absolventen solcher Disziplinen überwiegend eine derart vollständige Betriebsblindheit aufweisen, dass sie das destruktive Wirken der dysfunktionalen Gesundheitsmaschinerie nicht mehr reflektieren können.Ganz allein die Tatsache, dass strappato nichts weiter über die anreizkorrigierte Marktwirtschaft gelesen hat und offensichtlich auch nicht will, zeigt mir völlig eindeutig, dass es sich bei ihm nicht um ein kritisches, nachdenkliches wissenschaftliches Ausnahmetalent handeln kann, sondern um einen Mainstreamdenker. Und von solcher Seite kommen niemals die bahnbrechenden Neuerungen in der Wissenschaft. Sondern sie kommen immer von den Galileis, Semmelweis usw.So empfehle ich dem Leser, sich trotz aller Fachleute wie strappato eben dennoch mit der Anreizkorrigierten Marktwirtschaft zu beschäftigen, wenn im sein Wohlergehen am Herzen liegt.
Der Leser möge auch bedenken, dass seit Jahrzehnten die für kompetent gehaltenen Berufsgruppen versuchen, Verbesserungen zu erreichen, faktisch aber immer nur Verschlimmerungen geschehen: Klimakatastrophe, ständiger weltweiter Terrorismuskrieg, ständiges Wachstum von Depressionen, Essstörungen, Süchten, Allergien usw. bei jungen Leuten, so dass wir zwar bald 110 Jahre alt werden, aber mehr oder weniger chronisch krank, oft schon seit dem 20. Lebensjahr, spätestens meistens ab dem 50. Lebensjahr. Ergebnis der Anreizkorrigierten Wissenschaft war ja gerade, dass mit immer mehr desselben immer nur Verschlimmerungen erreichbar sind, und dass nur völlig neues Denken Chancen eröffnet. In vielen Bereichen haben wir den Bock zum Gärtner gemacht, d. h. genau die Berufsgruppen entscheiden lassen, die auf ein Wachstum ihrer Branche angewiesen sind und so immer nur Denkmuster evoluieren konnten, die ihr Wachstum garantierten, zum Schaden der Bevölkerungen und der globalen Situation.
Ein Leser des Buches schrieb uns:“…Buches, das es für mich erheblich in sich hat.Wie viele andere Menschen sehe ich, solange ich denken kann, Dinge in Fülle, die ganz normal sind und die ich am Ende doch nicht wirklich zu glauben vermag…… in einem Altenpflegeheim und finde aus dem Staunen nicht hinaus…… So ein Pflegeheim ist ein Ort, an dem gesellschaftliche Wirklichkeit sich verdichtet…… Es liegt nahe für mich, Ihre Gedanken in diesem, in meinem Leben derzeit relevanten Mikrokosmos fleissig zu lesen, um zu finden, ob sie nährend und folglich nützlich und hilfreich sein können, wieder wirklicher zu werden in meinen menschlich relevanten Dingen. Ich habe gefunden. Ich habe gefunden, dass Sie fähig sind und also über die seltene Gabe verfügen, das Einfache einfach zu sehen und einfach zu sagen.Ihre mutigen Einsichten haben mir immer wieder Freude gemacht und mich angeregt zu verstärkter Eigeninitiative…Dabei will ich freilich nicht verhehlen, dass das, was Sie dort in Ihrem Buch in der Essenz mit einer gewissen Gnadenlosigkeit vermitteln, für einen sensibler Einsichten Fähigen sehr belastend wirksam ist und furchtbar zu Zeiten. Natürlich hat man längst schon bei sich gedacht, dass das menschliche Leben, wie es in unserem Kulturkreis geht und wie man es eben kennt, — als sei es irgendwie unheimlich verkehrt. Man denkt doch so etwas ständig, – aber gewöhnlich, als träumte man… Sie sind an solcher Stelle ein unsanfter Wecker, ein Weckruf, der da durch den Nebel der Gewöhnung dringend ins Gewisse(n) ruft: `Jawohl, das Leben, das du lebst, ist arg verkehrt, und noch ärger, als du bislang denkst!`Oder anders: Dass die Welt dabei ist, völlig verrückt zu werden, gibt nahezu jedermann zu, aber wehe dem, der diese Erkenntnis anerkennt. Ein Buch, wie das Ihrige, setzt hier und da den möglicherweise entscheidenden Impuls dazu.Ein Beispiel: Im Pflegeheim wird das meiste Geld verdient an denjenigen Bewohnern des Pflegeheimes, denen seitens des medizinischen Dienstes die höchstmögliche Pflegestufe zuerkannt wird. Was steht nach Schulze zu erwarten?- Dass das hier relevante (Pflege-) Milieu auf eine unterirdische Weise die Verhältnisse derart organisiert, dass mittels eines `hochprofessionalisierten“ und vor „Kompetenz“ strotzenden Pflegeprozesses – ohne dass selbst die unmittelbar daran Beteiligten etwas davon einigermaßen klar zu fassen bekämen – die Pflegebedürftigkeit eines jeden Klienten beständig bis zu einem ganz gewissen Idealmaß zuverlässig und ohne Gnade weitergetrieben wird, um am Ende dann diesen erreichten „Idealzustand“ nach Kräften sozusagen einzufrieren, damit derselbe nicht vor der Zeit verloren geht.Um das Einfache einfach zu sagen: Sinn der Pflege ist nicht das Wohl des alten Menschen, sondern dass dieser möglichst viele Hilfen in Anspruch nehmen muss, an denen möglichst gut für den Träger einer Pflegeeinrichtung sowie für die vielen anderen an das pflegerische Versorgungssystem angeschlossene Berufssparten zu verdienen ist.Der Pflegeprozess, der sich zunächst immer ganz harmlos gibt, organisiert sich wie von Zauberhand hinter dem Rücken der Beteiligten. Alle mühen sich, für das Gute einzutreten (vom Heimleiter angefangen bis zur Küchenhilfskraft), um am Ende ganz gegen ihren Willen gemeinsam eine reibungslose, sehr subtile Hölle zu schaffen, in welcher auch sie selber höllisch leiden, ohne jedoch ihr Leiden zureichend fassen zu können. Hilflos tut man ein spürbar unheimliches Handwerk über die Jahre hin betreiben, – und kann das Ganze nicht begreifen. Sucht man redlich nach einem Verantwortlichen, – es findet sich keiner. Nicht einmal in der obersten Etage einer Unternehmensleitung. Keiner der Beteiligten will bewußt, was dort im Grunde Grauenvolles vor sich geht, und doch ists, dass es unentwegt mühelos täglich geschieht mit der Präzision eines Uhrwerkes.Wie nun treibt man die Pflegebedürftigkeit eines Schutzbefohlenen voran? – Indem man den Pflegeprozess derart organisiert, dass für diesen Schutzbefohlenen (aber auch für die Pflegekräfte) das Gefühl für die eigene Würde sich zunehmend verwirrt. Eine Zielsetzung, die sich durch eine heillose Überforderung des Personals fast wie von selbst verwirklichen läßt. Ein Personal, das auf dem Papier viel mehr leisten muss, als es in der Praxis leisten kann, muss zwangsläufig tägliche viele Ansinnen und Wünsche der Pflegebedürftigen `überhören`, muss verheimlicht vielfach selbst pflegerische Standardverrichtungen wie abendliche Mundpflege oder Toilettengänge unter den Tisch fallen lassen. Im Handumdrehen hat man auf subtile Weise die alten Menschen z.B. daran gewöhnt, gar nicht mehr erst einen Toilettengang zu beanspruchen, sondern umstandslos zu verwendende Inkontinenzartikel zu nutzen. (Mein Kommentar: Wodurch vermutlich die Inkontinenzartikel zusätzlich abrechenbar werden dürften, vielleicht auch die Pflegestufe und mit ihr die Einnahmenseite erhöht werden kann. Und die Menschen einen Alltag leben, der immer weiter von einem befriedigenden Gesamtalltag entfernt ist. Als gewindelter Mensch flirtet man wahrscheinlich nicht mehr so unbefangen wie früher…)
Dieser Kerl ist zwar ein Genie, aber auch in seinen Vorstellungen sehr Wahnhaft. Von daher glaube ich, dass er besser woanders aufgehoben wäre!
Interessanter Artikel über die Fatburner Diät. Habe mich selber intensiv mit dem Thema beschäftigt. Sport ist ein absolutes muss. Wenn man richtig und intensiv trainiert, reichen 20 – 30 minuten trainings; 2 – 3 mal die Woche.
gruss,
Rob
„Der Wahnsinn der Normalität“ tobt wieder: Normale halten Kritik für wahnhaft, Kritiker halten Normalität für Wahnsinn. Das wird wohl immer so bleiben…