Da hängt ein Kind am Rockzipfel

Wahlweise hängt sie auch an meinem Bademantel, dem Handtuch oder an einem meiner Jeanshosenbeine. Sie kneift und krallt und lässt nicht los. Ich kann kaum einen Schritt mehr machen ohne mein kleines Anhängsel. Dabei war mein Töchterchen bislang eigentlich kein Kuschelkind. Doch seit fast drei Wochen wird meine Kleine ganztags betreut. Seitdem will sie nur noch kuscheln und alles ist anders. Keine Minute lässt sie mich mehr aus den Augen. Ohne ihren Protest kann nicht einmal zur Toilette gehen. Zu groß ist offensichtlich die Angst, ich könne plötzlich verschwinden und sie wieder alleine lassen.

Papa ist abgemeldet

Auch der  Papa ist seitdem völlig abgemeldet. Sonst war er immer der Star, wenn er abends nach Hause kam. Jetzt, wo ich den Tag über auch nicht mit unserer Tochter zusammen bin, stehe ich abends fast ausschließlich im Rampenlicht. Das macht mir einerseits tatsächlich ein bisschen ein schlechtes Gewissen (mehr, als es jeder blöde Spruch von außen könnte), weil ich bis in den späten Nachmittag hinein arbeite, andererseits beschäftige ich mich jetzt, wenn ich mit unserer Tochter zu Hause bin, nur mit ihr, ich spiele mit ihr und schenke ihr wirklich meine ganze ungeteilte Aufmerksamkeit.

Nur für das Töchtechen da sein

Das war früher nicht so, da habe ich oft versucht mal ein paar Minuten für mich abzuzwacken, in Ruhe Zeitung zu lesen oder noch zu arbeiten. Wenn ich jetzt mit meiner Tochter zusammen bin, dann bin ich auch nur für sie da – und das ganz sicher nicht, weil ich ein schlechtes Gewissen habe, sondern, weil ich es gerne bin. Naja, und Papas Zeit kommt sicher auch bald wieder…

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