Seit kurzem ist Coca-Cola Life auch in Deutschland erhältlich, zu erkennen am grünen statt des klassisch-roten Cola-Etiketts. Der Getränkekonzern will mit der Brause gesundheitsbewusste Kunden ansprechen, hat ihr dafür den pflanzlichen Süßstoff Stevia beigemischt. Doch ohne Zucker kommt auch der neue Softdrink nicht aus…
Stevia – Das pflanzliches Süßungsmittel aus Südamerika
„Der erfrischende Coke Geschmack mit Stevia-Süße“ – so wirbt der Coca-Cola-Konzern für seinen Softdrink Coca-Cola Life, der bereits seit 2013 in Südamerika und seit September 2014 in Großbritannien und Schweden im Handel ist. Stevia ist ein pflanzliches Süßungsmittels, das auf chemische Weise aus der in Südamerika beheimateten Staudenpflanze Stevia rebaudiana, auch Honigkraut oder Süßblatt genannt, gewonnen wird. Stevia ist seit 2012 in der EU zugelassen, versteckt sich auf dem Kleingedruckten von Süßwarenverpackungen oft auch unter dem Zusatzstoff-Kürzel „E 960“.
Stevia schlägt sich in der Kalorienbilanz nicht nieder, da der menschliche Organismus den Stoff nicht verdauen kann. Allerdings hat Stevia einen bitteren Nachgeschmack, ähnlich wie Lakritz. Um den zu neutralisieren, wird Süßwaren mit Stevia oft ein weiteres Süßungsmittel beigegeben – entweder künstlicher Süßstoff oder Zucker. Letzteres ist auch bei Coca-Cola Life an Bord beziehungsweise in Flasche und Dose. Die Brause enthält zwar Stevia – aber eben nach wie vor auch Zucker.
Zuckergehalt von Coca-Cola Life ist immer noch hoch
Ein Fall von Etikettenschwindel also? Natürlich sollen Produktname und das grüne Etikett suggerieren, dass es sich bei Coca-Cola Life um ein irgendwie gesundes oder gesünderes Getränk handelt. Tatsächlich enthält die neue Brause ein Drittel weniger Zucker als die normale Coca-Cola. Ein Drittel, das klingt gut, relativiert sich aber bei genauerem Hinsehen: Wer einen halben Liter des „grünen“ Softdrinks zu sich nimmt, hat die von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlene Tagesration Zucker bereits überschritten. Wirklich gesund und kalorienarm ist die neue Cola also nicht – aber immerhin etwas gesünder und zuckerärmer als herkömmlich gezuckerte Cola. Und fairerweise muss gesagt werden: Von einem Softdrink zu erwarten, dass er wirklich gesund ist – das ist dann vielleicht doch etwas zu viel verlangt und naiv.
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