Das Heilige Jahr 2016 – Großereignis mit langer Tradition

Rom – diese an Großereignissen nicht arme Stadt – erwartet ein besonderes Jahr. Am zweiten Jahrestag seiner Wahl kündigte Papst Franziskus ein Heiliges Jahr an. Es beginnt im Dezember 2015 und endet im November 2016. Lesen Sie hier, was das Heilige Jahr für die Katholiken bedeutet.


Tradition seit 700 Jahren

Seit Papst Bonifaz VIII. im Jahr 1300 das erste Heilige Jahr ausrief, wurde es 26 Mal begangen. Entweder im festen Rhythmus, beispielsweise alle 25 Jahre, oder als besonderes Gedenk-Ereignis, so zuletzt das Große Jubeljahr 2000, ausgerufen von Papst Johannes Paul II. Die Tradition geht zurück auf die jüdischen Bußjahre, in denen alle 50 Jahre den Schuldnern die Schulden erlassen und Unfreie befreit wurden.

Barmherzigkeit und Versöhnung

Das Heilige Jahr 2015/2016 steht unter dem Motto „Barmherzigkeit“, die Papst Franziskus von Beginn seiner Amtszeit stets besonders am Herzen lag. Zugleich erinnert es an das das Zweite Vatikanische Ökumenische Konzil vor 50 Jahren und erinnert so an die Notwendigkeit von Reformen innerhalb der katholischen Kirche.
Mit seiner Ankündigung hat Papst Franziskus allerdings alle überrascht: Die Kurie, die Bischöfe und Kardinale, die Gläubigen und nicht zuletzt die Stadt Rom. Schließlich bleiben nur noch wenige Monate, um das Großereignis vorzubereiten und zu organisieren.

Großveranstaltungen und Pilgermassen in Rom

Im Heiligen Jahr sind alle Katholiken aufgerufen, nach Rom zu pilgern und an einer der Messen in den Hauptkirchen teilzunehmen. Vier Pforten der Basiliken St. Peter, St. Johannes im Lateran, St. Paul und Santa Maria Maggiore, die nur im Heiligen Jahr offen stehen, symbolisieren für die Gläubigen den besonderen Weg zum Heil. Das Jahr wird am 8. Dezember 2015 mit dem Öffnen der
Heiligen Pforte am Petersdom feierlich eröffnet.

In Rom laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Etwa zwei bis drei Großveranstaltungen werden jeden Monat tausende Gläubige anziehen, und Millionen zusätzliche Pilger werden erwartet. Der Ansturm wird allerdings nicht ganz so groß sein wie zur Jahrtausendwende, als 25 Millionen Pilger nach Rom kamen.

Bildnachweis: Thinkstock, 537366863, iStock, Roshds

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