Champions- und Euro League: So lief die Woche für die deutschen Teams

Den besten Start aller deutschen Mannschaften in die Champions League erwischten die Bayern. Obwohl Präsident Uli Hoeneß geäußert hatte, dass er sich mit einem Unentschieden zufrieden geben würde, wollten seine Spieler mehr und gewannen souverän mit 2:0 gegen Villareal.

Mit Toren von Toni Kroos und Rafinha fuhr der FCB die ersten drei Punkte ein und sicherte sich damit die Tabellenführung in der Gruppe A. Wie in der Bundesliga spielten die Bajuwaren ansehnlichen Fußball und hatten die Partie nach der frühen Führung (7.) im Griff. Nur wegen der schlechten Chancenauswertung musste das Team von Trainer Jupp Heynckes noch lange zittern.

Der Sieg ist besonders wertvoll, weil Manchester City, der vermeintlich ärgste Rivale des Bayern München, zu Hause nur unentschieden gegen SSC Neapel spielte.

Champions League: Ein Punkt für Borussia Dortmund dank Perisics Hammer

Für die anderen deutschen Teams lief es in der Königsklasse nicht ganz so geschmiert, jedoch mussten sich Leverkusen und Dortmund auch mit stärkeren Gegnern messen. Der BVB empfing Arsenal London und Leverkusen war zu Gast bei Chelsea an der Stamford Bridge.

Die Dortmunder begannen gegen die „Gunners“ mit einem wahren Feuerwerk. In den ersten 45 Minuten zeigten sie einen tollen Sturmlauf, vergaben aber ihre zahlreichen Chancen fahrlässig. In der Folge griff die alte Fußballphrase „Wer sie vorne nicht macht, der kriegt sie hinten rein“: Nach einem katastrophalen Fehler von Sebastian Kehl, der den gesamten Abend hindurch einen wackligen Eindruck machte, konnte Theo Walcott auf Robin van Persie passen. Der Niederländer markierte in der 42. Minute mit einem Rechtssschuss den Führungstreffer für die Londoner.

Trotz dieses Nackenschlags, der den Spielverlauf auf den Kopf stellte, spielte Borussia Dortmund nach der Pause weiter nach vorn, konnte sich dabei aber keine zwingenden Möglichkeiten erarbeiten. Kurz vor Ende der Partie kamen die Schwarz-Gelben doch noch zum verdienten Ausgleich durch den eingewechselten Perisic: Der Kroate ging bei seinem Volleyschuss aus 18 Metern volles Risiko und der Ball senkte sich hinter Arsenal-Keeper Szczesnyins Tor.

Niederlage beim Champions League-Auftakt von Bayer Leverkusen

Für Michael Ballack bedeutete das Spiel seiner Leverkusener gegen Chelsea eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Von 2006 bis 2010 spielte Ballack an der Stamford Bridge, wurde dort Meister und Pokalsieger. Die Leverkusener starteten gut in die Partie, konnten sich aber nur wenige echte Chancen herausarbeiten. Ausgerechnet Rückkehrer Ballack hatte die beste Chance für die Werkself: Doch sein Kopfball in der 57. Minute verfehlte den Kasten. Später ärgerte er sich selbst über die vergebene Chance „Es war sicher mehr drin,“ so sein Kommentar.

Kurz darauf wurde der gut spielende Ballack ausgewechselt und Chelseas internationale Erfahrung kam zum Tragen. Abwehrspieler David Luiz schoss in der 67. Minute das 1:0. In der Nachspielzeit erhöhte Chelsea noch auf 2:0. Dennoch waren die Leverkusener nicht unzufrieden mit ihrer Leistung. „Es ist nichts Schlimmes passiert. Wir waren lange mit Chelsea auf Augenhöhe und sind noch gut im Rennen,“ sagte Sportdirektor Rudi Völler. Besonderes Lob erhielt Towart Bernd Leno (19), der sich durch viele tolle Paraden auszeichnen konnte.

Euro-League: Zwei enttäuschende Nullnummern für die deutschen Teams

Während die deutschen Mannschaften in der Champions League durchaus ansehnliche Partien boten, gab es in der Euro-League Schlafwagen-Fußball von Schalke und Hannover.

Die Niedersachsen spielten zu Hause gegen den belgischen Vertreter Standard Lüttich und hatten deutlich mehr Spielanteile. Dies konnten sie aber selten in echte Torchancen ummünzen. Die beste Chance der ersten Hälfte hatte Jan Schlaudraff in der 40. Minute, aber sein Lupfer traf nur die Latte. In der zweiten Hälfte gab es keine wirkliche Niveausteigerung des Spiels und beide Mannschaften trennten sich folgerichtig torlos.

Als mitgereister Fan von Schalke 04 konnte man zu Recht stinksauer sein: Zuerst wurde die Partie der „Königsblauen“ gegen Steaua Bukarest in das 450 Kilomete entfernte Cluj (Klausenburg) verlegt, was bei vielen für zusätzliche Reisestrapazen sorgte und dann wurde das Spiel doch nur ein Grottenkick. Die Schalker waren die bessere Mannschaft, waren hinten zu keiner Zeit gefordert, spielten aber in der Offensive ohne Zug zum Tor. Trotz einiger guter Chancen – Huntelaar traf in der 65. Minute die Latte – traute sich der S04 nicht mehr zu investieren und entschlossener den Torerfolg zu suchen. Ab Mitte der zweiten Halbzeit schien es als wären beide Teams mit dem Unentschieden zufrieden und die Partie wurde noch ärmer an Höhepunkten. Vielleicht hatten viele Schalke-Spieler schon das wichtige Spiel gegen Bayern München im Hinterkopf.

Fazit des ersten Spieltages auf europäischer Bühne

Von den ersten Auftritten der deutschen Teams in den internationalen Wettbewerben lässt sich ein zwiespältiges Fazit ziehen: Leverkusen und Dortmund spielten ordentlich bis gut, aber es sprang zu wenig Zählbares heraus. Hannover und Schalke spielten mau, holten aber beide einen Punkt. Beide Mannschaften riefen zudem nicht ihr volles Potential ab und können sich gewiss noch steigern. Allein die Bayern überzeugten auf ganzer Linie. Für alle deutschen Mannschaften ist das Weiterkommen weiterhin möglich und das ist doch gar keine so schlechte Nachricht.

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Eine Meinung

  1. Also ich bin da echt schon gespannt wies weiter geht. 🙂

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