Carlo Pedersoli als Bud Spencer: Mein Leben, meine Filme. Die Autobiografie.

Mit 80 Jahren zurückgeblickt. Anlässlich seines inzwischen hohen Alters und des jahresmäßigen Jubiläums hat uns Carlo Pedersoli jüngst sein Leben aufgeschrieben. Und dieses bestand aus viel mehr, als Bud Spencer vermuten lässt. Seine Ausführungen sind amüsant, unterhaltsam, kurzweilig. Und wie sooft stehen und fallen die Autobiografien mit dem, was zu erzählen ist. Bei 80 Jahren Lebenserfahrung eines sich stetig wandelnden Multitalents ist das eine ganze Menge.

Das Leben des Bud Spencer – auch vor Bud Spencer

Ehe er die Leinwand für sich entdeckte (oder vielleicht besser: entdeckt wurde) er- und durchlebte er Erfolge in ganz anderer Hinsicht. Denkt man an den hühnenhaften Bud Spencer, dann ist schwerlich vorstellbar, dass derselbe Mann einige Jahre und Jahrzehnte zuvor durch die Schwimmbecken der Welt unterwegs war und sieben Jahre in Folge italienischer Meister wurde. Zudem nahm Pedersoli 1952 und 1956 an den Olympischen Spielen teil.

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Mit 27 aber, da quittierte der 1929 geborene Carlo Pedersoli seine sportliche Karriere und widmete sich anderen Dingen. In den Folgejahren hatten er hin und wieder kleinere Filmrollen, verdiente sein Geld aber primär als Musikkomponist, sowie ab 1965 mit seiner eigenen Produktionsfirma. Wenige Jahre später wurde dann sein Alter Ego Bus Spencer geboren – und wie. Gemeinsam mit Terence Hill wirkte er in zig Filmen der 70er und 80er Jahre mit; ein neues Filmgenre entstand – die „Hau-Drauf-Komödie“, irgendwo zwischen Italowestern, Slapstick und Klamauk angesiedelt. Pedersoli machten diese Kinohits weltberühmt, auch ohne Hill spielte er in diversen Produktionen, wie beispielsweise in der berühmten Plattfuß-Reihe.

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Ernstere Rollen übernahm Spencer dann erst wieder im Herbst seines Lebens, seit den 1990er Jahren, wobei sein letzter Film bereits sechs Jahre zurückliegt. Seit einiger Zeit engagiert er sich auch politisch, wurde allerdings 2005 bei den Regionalwahlen in Latium nicht gewählt – sein Parteigenosse Silvio Berlusconi vermieste Spencer/Pedersoli aufgrund seines schlechten Ansehens damals den Sprung in die Politik.
Aus finanziellen Engpässen (anscheinend hatte es Spencer nicht so mit dem Sparen) trat er in den vergangenen Jahren immer mal wieder im Fernsehen auf, oder aber versucht durch den Verkauf seines Buches ein wenig Geld in die Kassen zu spielen.

Die Autobiografie – lesenswert und unterhaltsam

Warum sollte man sich das Leben dieses Mannes auf 256 Seiten durchlesen? Zumal dann, wenn es eben noch selbiges vor und nach Bud Spencer gab? Weil er einfach etwas zu erzählen und ein Leben hat und hatte, das seines Gleichen sucht. Bereits angedeutet, war er im Musikgeschäft, Olympionik, er hat geschauspielert und – ja – auch erfunden. Beispielsweise das dreiläufige Jagdgewehr. Zudem hat er Rechtswissenschaften sehr erfolgreich studiert – ein Leben, das in mehrere passt.
Für nicht wenige gehören Bud Spencers Filme zum indigenen Bestandteil des Erwachsenwerdens, nahezu jeder wird Bilder im Kopf haben, die er sofort mit den Begriffen Bud und Spencer verbindet.
Als älterer Herr nun zieht er Bilanz und scheint mit sich im reinen zu sein. Im folgenden Video erklärt er unter anderem, woher er seinen legendären „Von-Oben-Auf-Den-Kopf-Schlag“ hat – er dachte sich diesen ebenso selber aus, wie auch die eigenartige Körperreaktion des Gegenübers, der beim ersten Schlag stets hochwippte, ehe er zu Boden ging.

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„Bud Spencer: Mein Leben, meine Filme. Die Autobiografie“ ist im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag erschienen und kostet knappe 20 Euro. Wirklich gut investiertes Geld für ein, zwei gemütliche Urlaubstage und für nette Unterhaltung über eine spannende und faszinierende Persönlichkeit.

4 Meinungen

  1. Ich habe mir das Audiobook gekauft,für ein echten Bud Spencer Fan ein MUSS.
    Aber das man Oliver Korittke ausgewählt hat das Leben von Carlo Pedersoli dem Hörer näher zu bringen finde ich als nicht Gelungen,ich habe mir alles angegört aber komme zum Ergebnis das die stimme der Geschichte von Carlo Pedersoli nicht Gerecht wird.Sie wird Leblos und ohne Gefühl vorgetragen,alles klingt abgehackt und unwirklich.Schreckliche umsetzung.Ich bin stink Sauer das man Oliver Korittke dafür ran gezogen hat,er ieinfach nicht das nötige Format das Leben von Carlo Pedersoli vorzutragen.Er hat kein Taktgefühl und es fehlt an Herzlichkeit und wärme.Traurig und dabei haben wir viel bessere die so ein Werk vortragen können.Wer alf kennt versteht was ich meine,denn so hört es sich an,wie eine Geschichte von ALF und nicht von Bud Spencer.Die Verantwortlichen sollten sich schämen,aber sehr wahrscheinlich war das Geld im vordergrund und nicht die suche nach der Passenden Stimme.
    Mfg

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