Mit „DOS for Dummies“ 1991 fing es an. Seitdem ist die Dummie-Bibliothek derart gewachsen (1000 Titel, 150 Millionen verkaufte Exemplare), dass Rachel Donadio in einem Beitrag der NY Times von einer „Parallelgeschichte unseres Bewusstseins“ spricht. Stimmt. Von „Frauen in der Bibel“ über „Leben mit Hepatitis B“ bis „Yoga für Übergewichtige“ ist alles da, was uns wichtig erscheint. Und in schlichter, ansprechender Form: „Pitched middle- to lowbrow, the books all adhere to the same format: goofy chapter headings, bullet points, tips and lists, leavened with a laugh track of cornball, sitcom humor.“ Obwohl die Reihe inzwischen in mehr als 40 Sprachen erscheint, findet Donadio sie typisch amerikanisch. „Amiable and nonthreatening, the books are informed less by populist anti-intellectualism than by a bedrock belief that knowledge is democratic, that you too can master things — especially by ignoring those highfalutin experts who make you feel inadequate.“ Ein Glaube, auf dessen Evokation viel Mühe verwandt wird: „The editorial team, based in Indian-apolis, gives authors a kind of ‚Dummies for Dummies‘ manual and a computer template. The approach is strict.“ Bis zur Vorschrift, den Leser immer direkt anzusprechen, in möglichst unbeschwertem Ton, kein Futur und keine indirekte Rede zu verwenden („Grammatik für Dummies“ ausgenommen) und – logisch – keine langen Reden zu schwingen. Der Dummie muss ja noch 999 weitere Titel lesen.