Bockbier – Der starke Bruder des Pils

Alle Sorten stammen vom Bockbier ab, das seine Wurzeln in der Stadt Einbeck hat. Hier, in Niedersachen, hatten alle Bürger mit der Vergabe des Stadtrechtes im Jahr 1240 auch ein Braurecht, das vor allem ein Obergäriges hervorbrachte, welches schon seiner Zeit für Furore sorgte. Weil es auch im Ausland beliebt war und die Transportwege im Mittelalter bekanntlich mühsamer zu beschreiten waren, brauchte man ein Bier, das sehr lange haltbar war. Da Alkohol wie jeder weiß eine konservierende Wirkung hat, wurde einfach der Alkoholgehalt in der Stammwürze erhöht.

Wie das Bockbier zu seinem Namen kam

In Einbeck, der eigentlichen Geburtsstadt des Bockbiers, bekam es zwar  seine charakteristische Ausprägung, der Name hingegen musste erst noch erfunden werden. Dabei kam der bayrische Dialekt in Spiel. Einer der Kunden der Brauerei Einbeck war der Hof der Wittelsbacher in München, denn hier hatte man erst ab 1573 ein eigenes Hofbräuhaus. Zur Gründung desselbigen warb man den einen Braumeister aus Einbeck an. Schließlich kannte man das starke Bier in Bayern nur noch als „Ainpöckisch Bier“, woraus dann später der Name Bockbier hervorging.

Bockbiersorten: Eisbock, Doppelbock, Festbock und Co.

Ein Bockbier entsteht, wenn die Stammwürze über 16 % liegt. (Zum Vergleich: Normales Pilsener hat eine maximale Stammwürze von 12,5 %.) Um Alkoholgehalte über 13 Vol.-% zu erhalten muss man Wasser entziehen. Das passiert auf unterschiedliche Arten. Beim Eisbock wird, der Name deutet es an, das Bier gefroren, wobei sich im Innern des Eisblocks eine Flüssigkeit bildet, die nahezu nur noch aus Alkohol und den weiteren Elementen eines Bieres besteht. Erfunden wurde das Eisbock der Legenden nach in Kulmbach, Oberfranken.

Festbock und Maibock sind saisonale Bockbiere. Eine Unterkategorie ist das Doppelbock, das meistens auch saisonal während der Fastenzeit hergestellt wird. Das erste Doppelbock war das Münchner „Salvator“.