Blutungen vor und in den Wechseljahren: Blutungsstörungen oder normaler Verlauf?

Dass Blutungen in den Wechseljahren unregelmäßig werden, ist an sich ganz normal. Der Hormonhaushalt stellt sich um, die Follikelreifung und die Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut unterliegen den hormonellen Schwankungen und entsprechend können die Blutungen auch bei ein und derselben Frau extrem unterschiedlich ausfallen und ganz und gar nicht mehr dem entsprechen, was sie gewohnt war.

Häufig verkürzt sich der Zyklus, und die Blutung setzt bereits nach 21 bis 26 Tagen ein. Dies geschieht, wenn ein Follikel nicht ausreift und sich dadurch kein Eisprung ereignet bzw. er früher stattfindet als bei einem ausgereiften Ei. Es wird weniger Östrogen produziert, die Schleimhaut früher abgestoßen. Der Fachausdruck für verkürzte Blutungen in den Wechseljahren lautet „Polymenorrhoe“.

Blutungen in den Wechseljahren unterliegen häufig Schwankungen

Aber auch bei einem voll ausgereiften Follikel kann der Eisprung ausbleiben; der Follikel produziert dann das Hormon Progesteron, was zu den bekannten PMS-Symptomen wie Gereiztheit, Kopfschmerzen etc. führen kann. Dies kann auch längere Zeit als die üblichen zwei Wochen andauern, bis der Follikel schließlich doch abstirbt und die Menstruation einsetzt, was auch die PMS-Symptome verschwinden lässt. Diese langen Periodenzyklen mit erheblich verspäteten Blutungen in den Wechseljahren nennt der Fachmensch „Oligomenorrhoe“.

Wenn es gar nicht erst zur Ausreifung eines Follikels kommt, wird auch keine Gebärmutterschleimhaut aufgebaut. Östrogen- und Progesteronwerte bleiben auf niedrigem Niveau, die Blutung fällt aus. Dieser Zustand kann über einige Monate andauern, bis die Hirnanhangdrüse und das von ihr ausgeschüttete FSH (Follikelstimulierendes Hormon) es schafft, einen neuen Eisprung und eine neue Menstruation auszulösen. Fachlich spricht man hier von „Amenorrhoe“.

Wenn bei einem ausfallenden Eisprung kein Progesteron, dafür aber viel Östrogen gebildet wird, kann sich eine Gebärmutterschleimhaut aufbauen, über längere Zeit erhalten und aufgrund erweiterter Gefäße stark mit Blut füllen. Irgendwann kann die Schleimhaut sich nicht mehr halten und es entsteht eine sehr starke und vor allem auch langanhaltende Blutung. Dieses Geschehen wird „Menorrhagie“ oder auch, wenn es länger als zehn Tage andauert, „Metrorrhagie“ genannt. Hier sollte man auf jeden Fall beim Frauenarzt vorstellig werden, denn außer den hormonellen können auch krankhafte Faktoren wie Myome oder Entzündungen zu solchen Blutungsstörungen führen. Außerdem besteht die Gefahr eines akuten Eisenmangels.

Naturheilmittel können Symptome lindern

Wenn die Blutungen stärker sind als gewöhnlich und auch viele Schleimhautfetzen mit abgehen, sie aber eine normale Dauer von bis zu sieben Tagen haben, nennt man sie „Hypermenorrhoe“. Hier können Naturheilmittel mit Phyto-Progesteron, wie z.B. Mönchspfeffer, helfen.

Wenn sich Follikel entwickeln, aber nicht genügend Progesteron produzieren, baut sich durch das Östrogen die Schleimhaut zwar auf, kann sich aber nicht halten und löst sich teilweise vorzeitig. Es entstehen Zwischenblutungen. Wenn diese nur leicht sind, dass heißt, es nur ein bisschen blutet,  spricht man von Schmierblutungen.

Grundsätzlich gilt auch bei Blutungen in den Wechseljahren: Wenn Sie sich unsicher sind, lieber einmal mehr den Arzt des Vertrauens (das sollte schon sein) befragen als einmal zu wenig. Aber vielleicht hat Ihnen dieser kleine Exkurs über all die während der Wechseljahre durchaus im Rahmen der Normalität liegenden Möglichkeiten ja ein wenig Beruhigung und Entspannung verschafft…

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