Ich dachte damals, als ich den ersten Teil schrieb, so leicht kann es meine Seele nicht treffen. Ich weiss wie alles um meine Mutter herum ist. Das sie schon eine schwere Demenz hat. Aber nun hat sich etwas ereignet, dass mich ein klein wenig aus der Bahn geworfen hat.
Es herrschte vor ca. 2 wochen dieser Magen- und Darm Virus. Den hat meine Mutter auch getroffen. Und wegen der Ansteckung habe ich Sie fast eine Woche nicht besucht, habe mich immer über das Pflegepersonal informieren lassen. Ich habe zwar mit meiner Mutter telefoniert, aber das war dann auch alles. Ich habe mir um nichts weiter Gedanken gemacht.
Einmal als ich sie anrief, merkte ich schon dass sie weinte. Sie weiss gar nichts mehr, ob es dort, wo sie ist, ihr zu hause ist. Ob sie essen bekommt usw. Dann habe ich am anderen Ende gefragt: steht bei dir Zwieback und Tee auf dem Tisch und vielleicht Salzstangen, das bejahrte sie und damit habe ich ihr gesagt, Mama auch Dich hat es erwischt, du hast auch den Virus. Dann war gerade die Pflegerin auf dem Zimmer und sagte auch es sei der Virus.
So und dann kam der letzte Sonntag und man rief mich um 9.00 Uhr aus dem Heim an, ob es möglich wäre, dass ich mal zu meiner Mutter käme, da sie total durcheinander ist.
Ich sofort aufgeregt hingefahren, ist mit dem Auto nur einen Klacks von meiner Wohnung entfernt.
Sie ist weggelaufen, aber man hat sie sofort wieder gefunden, sie wollte in die Sonntagsschuhe nach Meiderich, in ihren Geburtsort.
Die Betreuerin und ich haben versucht ihr etwas zu erklären. Ich meinte: mama du bist 88 Jahre – vor 80 Jahren warst du in der Sonntagsschule.
Nein sie wurde nicht ruhiger. Dann bin ich mit ihr auf das Zimmer gegangen und wir beiden haben geredet ein paar Stunden, aber nichts half. Sie war total verwirrt. Ich will hier gar nicht die ganzen Sachen aufzählen was sie mir alles aus der Vergangenheit erzählt hat.
Ich war verzweifelt und bin dann, nachdem ich die Betreuerin gerufen hatte nach Hause gefahren. Ich konnte einfach nicht mehr machen.
Abends wurde ich dann nochmal angerufen, dass es wieder so schlimm sei Da habe ich gesagt der Notarzt möchte gerufen werden und ihr ein Beruhigungsmittel zur Nacht zu geben.
Ja und am Montag, wo nach dem Virus alles wieder seinen gewohnten Gang ging, mit Frühstück und den Veranstaltungen, war meine Mutter wieder die alte.
Was ist passiert? Meiner Meinung nach: da sie ja ein paar Tage gelegen hatte und nicht aus ihrem Zimmer ging, hat ihr doch der sonst so schöne Tagesablauf mit allen anderen gefehlt.
Am 1. Mai war ein kleines Fest – Tanz in den Mai – wir haben gesungen, ich habe mit meiner Mutter getanzt und alles ist wie es war.
Trotz allem muss ich mir immer wieder sagen, so etwas kann jederzeit wiederkommen und ich muss einfach lernen, es nicht so an mich rankommen zu lassen. Meine Mutter merkt es ja gar nicht so wie ich.
Ja und nun? Schwinge ich mich auf meinen Motorroller und fahre zu ihr hin. Es ist Traumhaftes Wetter und wir setzen uns auf eine der schönen Bänke auf der Anlage und quatschen ueber Gott und die Welt.
Fazit: Ja, ich war doch traurig !!
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Hallo Karin,schön, deinen blog zu lesen. Bin in einer ähnlichen Situation mit meiner Mutter.Leider bin ich auch oft traurig, obwohl ich zwischenzeitlich viel gelernt habe über diese Krankheit und es gibt sie immer wieder, diese „grauen“ und „blauen“ Tage, aber mittlerweile sind es immer mehr „blaue“ und das ist schön.Hoffe, bald wieder was von dir zu lesenund grüße dich herzlich…..
meine kollegin hat eine gepfefferte zahnäztliche behandlung hinter sich (fiese zysten, kiefer anbohren, zähne ziehen, kronen kriegen – das „rundumschmerzen-paket“). für diese sache zahlt sie jetzt eine rechnung von um die 9.000 euro ab. bei einer vollen stelle in der krankenpflege (intensivstation, drei schichten etc.) arbeitet sie also nebenbei noch in der ambulanten pflege. wann diese frau mal freie zeit hat – das ist mir ein rätsel. trotzdem weiß ich nicht, ob das so´ne gute idee gewesen wäre, diesen kompakt-horror im ausland durchführen zu lassen. von den flugkosten mal abgesehen. da kommt dann am ende evtl. die gleiche summe raus… ich weiß es nicht.
@kathe: Wenn ich generell Horror vor dem Zahnarzt habe, dann ist so ein umfangreicher Auslands-Zahnarztbesuch aber so richtig Horror!@all: Generell vermute ich schon, dass bei vermehrtem Preisvergleich zunächst die Qualität sinken könnte. So schlimm sich dies auch anhört; aber die Götter in Weiß müssen sich vielleicht an den Gedanken gewöhnen, dass sie Jahrzehnte lang überbezahlt wurden.
Da gebe ich Charles Recht. Ich denke auch, dass die wirklich guten Zahnärzte sowieso „ausgebucht“ sind und nur die weniger augebuchten ihre Lücken mit einer Versteigerung füllen müssen. Das derTÜV bei seiner Prüfung ein „sehr gut“ vergab verwundert dann doch. Vielleicht wäre es ein Fortschritt, solche „Ärzte-Ebay-Portale“ zusammen mit einem der neuen Arztempfehlungsportale (z.B. http://www.patienten-empfehlen.aerzte.de) anzubieten. Dann wird sich wahrscheinlich schnell die Spreu vom Weizen trennen.
Websites mit entsprechender Empfehlungsfunktion haben einen großen Nachteil – sie lassen sich leicht manipulieren. Bei Amazon z.B. haben Autoren die Bücher anderer Kollegen mit Absicht schlecht rezensiert. Ein anderes Beispiel sind Hotelwebsites. Dort haben Hotelbetreiber ihren eigenen Betrieb in den höchsten Tönen gelobt, jedoch Mitbewerber nieder geschrieben. Auch bei Ärztewebsites kann nicht ausgeschlossen werden, dass entsprechende Freundschafts- bzw. Feindschaftsdienste geleistet werden. Ein, wie ich finde, höchst unfaires Verhalten. Doch wo kein Kläger, da kein Richter. Wie auch immer, Online-Empfehlungen können eine grobe Orientierung bieten, doch sollte man auch hier wachsam bleiben. Schließlich handelt es sich um Tipps von Fremden. Man weiß nichts über deren Kompetenz oder Motivation. Eine gesunde Portion Skepsis ist deshalb sicher nicht verkehrt.
Die einzelne Empfehlung ist sicherlich mit Vorsicht zu genießen. Wenn aber viele von uns Ihre Empfehlungen abgeben, entsteht ein Bild vom jeweiligen Arzt, auf das man sich schon besser verlassen kann. – Und die Ärzte merken, dass ihre Kunden … äh – Patienten durchaus eine ernst zu nehmende Meinung haben.