Bildbearbeitung für Anfänger? Einfacher Einstieg mit PhotoFiltre

Adobe Photoshop ist nicht das einzige Bildbearbeitungsprogramm auf den Markt. Nachteilig ist sogar der Leistungsumfang, der so manch einen Einsteiger davor abschreckt, sich selber mit der Retusche von seinen eigenen Fotos zu befassen. Anders ist da PhotoFiltre. Eine kostenlose Software, die optisch vielleicht nicht jedermann anspricht, aber dafür absolut simpel in ihrer Handhabung ist.

PhotoFiltre: So wirds gemacht!

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Was ist wo in PhotoFiltre?

Starten wir PhotoFiltre das erste Mal, so finden wir oben die Menüleiste, darunter gesellt sich die Symbolleiste mit den Einstellungen für das aktive Werkzeug und einigen anderen Optionen. Links gibt es die Plug-In-Leiste, die wird nur dann wichtig, wenn man mittels externer Erweiterungen PhotoFiltre um Möglichkeiten erweitern möchte. Dies soll aber nicht Thema für den Einstieg sein. Auf der rechten Seite ist die Werkzeugleiste. In der Mitte haben wir dann genug Spielraum für die Bearbeitung unseres Fotos. Dies kann über das weiße Blatt Icon oben links oder unter Datei > Öffnen in das Programm geladen werden.

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Was kann ich bearbeiten?

Das zu bearbeitende Bild sollte in einem der vier folgenden Formaten vorhanden sein. GIF, JPG/JPEG, TIPP oder PNG. Von einer handelsüblichen Digitalkamera gibt es das JPG/JPEG Format, wer allerdings mit einer Spiegelreflexkamera im RAW-Format fotografiert, muss dieses mit der mitgelieferten Hersteller-Software in eines der genannten Formate umwandeln. Es empfiehlt sich hierbei TIFF unter der unkomprimierten Einstellung und mindestens 8 Bit. Das fertige Produkt kann je nach Verwendung gespeichert werden. Für den Webgebrauch und ohne transparente Flächen hat sich JPG/JPEG bewährt. TIFF übernimmt man dann weiter für den Druck auf Papier oder was auch immer als Druckmaterial am Ende herhalten soll. PNG ist gut für Webgrafiken mit transparenten Flächen und GIF wird stellenweise gar nicht mehr genutzt, maximal noch für animierte Bildchen.

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Bilder mit PhotoFiltre direkt einscannen

Wer sein Bild erst noch digitalisieren muss, der nutzt die integrierte Scan-Funktion der Software. Die findet ihr unter Datei -> Twain Import -> Bild Scannen. Wählt im sichersten Falle das Farbbild aus (das sollte standardmäßig eingestellt sein) und klickt dann auf „Qualität des gescannten Bildes verbessern“. Dort stellt ihr das Farbbild auf wenigsten 150 dpi, besser sind allerdings 300 dpi, wobei die Bilddatei dann allerdings sehr groß wird. Wisst Ihr im Vorfeld, dass ihr das Bild nur digital nutzen möchtet, so reichen auch die im Web üblichen 72 dpi. Klickt auf Vorschau, falls Ihr im Vorfeld wissen wollt, wie das gescannte Produkt aussieht oder wenn das zu scannende Objekt sehr viel kleiner als die Scannerfläche ist. Nach der Vorschau kann mittels der Anfasser an den Ecken die zu scannende Fläche auf das Objekt eingegrenzt werden. Jetzt noch einmal „Scannen“ klicken und schon liegt die Datei im Programm fertig zum nachbearbeiten.

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Möglichkeiten der Bildbearbeitung

PhotoFiltre liefert mit dem Menüpunkt „Korrekturen“ die Möglichkeit, Fehler wie Farbstich, Überbelichtung oder Kontrastarmut auszumerzen. Wer absolut keine Ahnung davon hat, kann das erste Mal mit „Automatische Einstellungen“ schauen, was das Programm als Ergebnis vorschlägt. Gefällt das Ergebnis nicht, so klickt auf den Zurück-Button im „Bearbeiten“ Menü oder nutzt STRG + Z. Es empfiehlt sich allerdings, die manuelle Einstellung und über die kann man viel erzählen. Weil ich aber der Meinung bin, dass Probieren über Studieren als Grundsatz bei solchen Funktionen mehr bringt als die trockene Theorie, empfehle ich Euch einfach, ein Bild zu nehmen und damit mal rumzuspielen.

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Korrekturen über der einfachen Bildbearbeitung hinaus

Fehler im Bild lassen sich mit automatischen Korrekturen nicht so einfach ausbessern, da muss meist selbst Hand angelegt werden. Hierfür gibt es verschiedenste Werkzeuge. Der Klon-Stempel (Clone) ermöglicht das Duplizieren von Teilflächen des Bildes auf andere Teilflächen. Der Sinn ist vor allem der, dass man mit vorhandenen, sauberen Bereichen des Bildes fehlerhafte Bereiche korrigieren kann, deren Fläche sich mit der sauberen Originalfläche ähneln. So lassen sich bspw. Kratzer oder Flecke auf eingescannten Urlaubsfotos beseitigen. Mit dem Weichzeichner kann man dann die Ränder ineinander verschwimmen lassen. Mit der Selektion lassen sich Teilbereiche des Bildes verändern. Hier gibt es verschiedene Formen als Grundauswahl oder man wählt per Hand manuell die zu bearbeitende Fläche aus.

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Unerlässliche Filter

Im Programm gibt es diverse Filter, der Wichtigste ist der Schärfe-Filter, der nach extremen Bearbeitungen einmal angewendet werden sollte, um so bei Wischfingern oder anderen Bearbeitungswerkzeugen die Schärfe im Bild zurück zu holen. Unter der Farbe lässt sich die Farbe eines Bildes verstärken oder auch ersetzen. Für abstraktere Looks gibt es das Relief oder Kanten. Kanten verwirrt im Namen, das Ergebnis sieht dann nämlich mehr wie eine Bleistiftzeichnung aus.

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Text und Bildgröße

Natürlich kann im Programm auch Text eingefügt werden. Viel wichtiger ist allerdings der Blick auf die Bildgröße, denn die sollte erst nach der Bildbearbeitung auf die gewünschte Zielgröße gebracht werden. Im Vorfeld sollte mit der Originalgröße gearbeitet werden. Immer!

Tipps und Hinweise

  • Die Software ist nur der verlängerte digitale Arm. Sie übernimmt nicht Ihre Kreativität. Wenden sie Filtereffekte daher nur mit Bedacht an.
  • Übung macht den Meister. Wenn etwas zu Anfang nicht auf Anhieb klappt, dann nicht entmutigen lassen und von vorne anfangen.
  Zeitaufwand: 30 Minuten Schwierigkeitsgrad:  

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