Biedermänner und Brandstifter – das Image der TV-Nachrichtensprecher

"ZDF top, ARD flop" lautet das Ergebnis einer Meinungumfrage der Fernsehzeitschrift TV Digital zum Thema Nachrichtensprecher-Image. Im Auftrag des Springer-Blattes befragte Emnid über 1000 TV-Zuschauer nach der Glaubwürdigkeit der Nachrichtensprecher von ARD und ZDF. Demnach hat Eva Herman für mehr als jeden Vierten ihre Glaubwürdigkeit und ihr positives Image als Nachrichtensprecherin eingebüßt. Laut einer zweiten Umfrage – Emnid befragte bereits Anfang August 1018 Deutsche zwischen 14 und 65 Jahren für TV Digital – bestand dieses Problem nicht vor der Bekanntmachung, dass die Herman bei der "Tagesschau" pausiert: Vor dem Wirbel um ihre Person und ihr Buch "Das Eva-Prinzip" bekamen sowohl die ZDF-Sprecher Gundula Gause und Heinz Wolf als auch Eva Herman Spitzennoten von den Deutschen (alle 2,0).

Ein ähnliches Image-Problem hat auch ARD-Sprecher Jens Riewa: Von den sechs in die Umfrage eingeflossenen Sprechern Gundula Gause, Barbara Hahlweg, Heinz Wolf (alle ZDF) sowie Eva Herman, Marc Bator und Jens Riewa (alle ARD) landet er – gemeinsam mit Marc Bator – auf dem letzten Platz. Vor allem die 14-29-Jährigen und 30-39-Jährigen
finden Riewa am wenigsten seriös (Note 2,7 bzw. 2,4). Zum Vergleich die Spitzennote: Gundula Gause liegt in diesen Altersgruppen um je 0,5 Prozentpunkte vor Riewa. Riewa finden lediglich 23 Prozent der Deutschen "sehr seriös", Gundula Gause dagegen 31 Prozent.

Es scheint, die Glaubwürdigkeit der ARD-Sprecher hat durch ihre privaten wie beruflichen Nebentätigkeiten empfindlich gelitten. Nichtsdestotrotz sind mir gelegentliche Ausrutscher und Peinlichkeiten der Glamour-Truppe aus dem Ersten lieber, als die blasse Riege der ZDF-Angestellten. Da weiß man, was man hat: gelegentlich ein bisschen Extra-Spaß. Showtruppe mit Unterhaltungswert gegen Biedermänner ohne Eigenschaften: Oder kann man sich Heinz Wolf von Michelle als Granate schwärmend vorstellen, wie es Jens Riewa vollmundig tat? Oder Barbara Hahlweg halbnackt wie einst Susan Stahnke kurz vor Hollywood? Himmel, nein.

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