Erkrankungen der Psyche sind die am meisten verbreitete Ursache dafür, dass Menschen nicht mehr in der Lage sind, ihren Job zu machen. Damit bestätigt sich ein Trend, der schon seit längerem anhält.
Über 40 Prozent leiden dauerhaft an seelischen Problemen
Genau genommen sind es 40,6 Prozent, die aufgrund von Depressionen oder anderen psychischen Leiden nicht mehr arbeiten können. Das hat eine Analyse des viertgrößten deutschen Lebensversicherers Debeka herausgefunden. Dafür hat das Unternehmen die Daten von 481.000 Versicherten ausgewertet, die im Jahr 2020 bei der Debeka gegen Berufsunfähigkeit versichert waren.
Damit hat sich der Wert gegenüber dem des Vorjahres (44,1 Prozent) zwar verringert, liegt aber seit Jahren laut den Debeka-Experten zwischen 40 und 45 Prozent. Psychische Leiden sind demnach nicht erst seit gestern der häufigste Grund für eine dauerhafte Berufsunfähigkeit.
Zudem hat sich die Anzahl der Behandlungen von psychischen Erkrankungen ambulant und stationär im Jahr 2019 um 3,27 Prozent und im Jahr 20 nochmals um 1,7 Prozent erhöht. Ob hier ein Zusammenhang mit der Corona-Pandemie besteht, konnte aber nicht ermittelt werden. Auch ein weiterer Anstieg der Berufsunfähigkeit durch die steigende Anzahl der Facharztkonsultationen wurde noch nicht beobachtet.
Tumorerkrankungen an zweiter Stelle
Auf Platz zwei der häufigsten Gründe für eine Berufsunfähigkeit folgen mit großem Abstand die Krebserkrankungen. Sie schlagen mit 16,9 Prozent zu Buche. Dritthäufigster Grund für eine dauerhafte Arbeitsunfähigkeit sind mit 14,1 Prozent Beschwerden und Erkrankungen des Bewegungsapparats. Laut den Debeka-Zahlen hat dieser Anteil im Vergleich zum Vorjahr mit 1,5 Prozent leicht zugenommen. Bei den Tumorerkrankungen sind es 1,2 Prozentpunkte mehr.
Immer mehr Menschen nehmen Leistungen aus einer Berufsunfähigkeitsversicherung in Anspruch
Im Jahr 2020 hat die Debeka alles in allem 63,3 Millionen Euro Rente an Menschen ausgezahlt, die Leistungen aus einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) erhalten. Im Vorjahr waren das noch 61,7 Millionen Euro. Das ist ein prozentualer Anstieg von 2,5 Prozent. Insgesamt bezogen fast 7.500 Personen Leistungen aus einer BU. 6.670 von Ihnen waren Vollinvalide, im Vorjahr betrug diese Anzahl noch 6.450 Menschen. Bei den Teilinvaliden ist ebenfalls ein leichter Anstieg zu verzeichnen: Im Jahr 2020 gab es hier 819 Fälle, 2019 waren es noch 788.
Unfälle und Herzerkrankungen sind eher seltene Ursachen für eine Berufsunfähigkeit
Eine Auswertung des Statistik-Portals Statista über die Verteilung der Ursachen von Berufsunfähigkeit im Jahr 2021 bestätigt die Nervenerkrankungen als häufigste Ursache. Allerdings kommen die Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparats hier auf den zweiten Platz, und die Tumorerkrankungen auf den dritten.
Interessant ist, dass sowohl Unfälle als auch Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems mit Prozentzahlen unter zehn Prozent erst auf dem fünften und sechsten Platz des Rankings landen.
Bildnachweis: Pixabay, 6562668, mohamed_hassan
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Ich bekomme es immer mehr im privaten Umfeld mit, dass Leute an Burnout erkranken oder aus anderen Gründen nicht mehr arbeiten können. Am besten so früh wie möglich eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Wenn dann doch mal was ist, ist man wenigstens ein bisschen abgesichert.