Obwohl seit vielen Jahren bekannt ist, dass der technische Support für Windows XP von Microsoft ausläuft, ist es immer noch auf fast 30.000 Rechnern in Berliner Behörden installiert. Nun wird seitens des Datenschutzbeauftragten der Hauptstadt gefordert, die betroffenen PC aus dem Datenverkehr zu ziehen.
Roadmap fürs Supportende seit 2002
Das Einstellen der technischen Unterstützung hatte Microsoft bereits im Jahr 2002 bekanntgegeben.
Seit etwa einem Jahr nun gibt es generell keine Sicherheitsupdates und Aktualisierungen für XP mehr. Gleichwohl ist es der Berliner Verwaltung nicht gelungen, Ersatz für das betroffene Betriebssystem zu schaffen, obwohl eine Übergangslösung zwischen der Verwaltung und dem Unternehmen geschaffen wurde, die eine Verlängerung des Supports vorsah. Kostenpunkt: 300.000 Euro. Diese Verlängerung läuft nun Mitte April aus. Ein Antivirenprogramm für Windows XP steht den Behörden noch bis Ende 2015 zur Verfügung.
Über 28.000 XP-PC betroffen
Der Berliner Datenschutzbeauftragte Alexander Dix fordert einen radikalen Schritt: Alle betroffenen Rechner sollen abgeschaltet werden, da sonst persönliche Daten der Bürger einem hohen Risiko in Bezug auf Hacker-Angriffe ausgesetzt seien. Darunter könnten sich beispielsweise auch sensible Daten von Personen befinden, die Sozialhilfe beantragen.
Laut einer Anfrage der Piraten-Fraktion im Berliner Senat vom März dieses Jahres waren im Oktober letzten Jahres knapp 28.500 PCs betroffen. Davon standen über 9.000 in der Finanzverwaltung, und in der Justizbehörde waren es noch 2.146 Stück. Selbst in der Kanzlei des Senats hatte man noch nicht fleckendeckend auf ein moderneres Betriebssystem umgestellt: Auch hier fanden sich noch zwei Rechner mit Windows XP an Bord.
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