Bedingt einsatzfähig? Bundeswehr braucht mehr Ausrüstung

Die Landstreitkräfte der Bundeswehr müssen nachrüsten – sonst drohen große Probleme bei der Funktechnik, beim schweren Brückenlegegerät und beim Minenlegen.

Mahnende Worte vom Heeresinspekteur

Der oberste Chef der Landstreitkräfte, Heeresinspekteur Vollmer, schlägt Alarm: Seine Truppe ist in wenigen Jahren im NATO-Kontext nicht mehr einsatzfähig, wenn nicht neu angeschafft beziehungsweise alte Ausrüstung erneuert und ergänzt wird. Bestes Beispiel hierfür sind die Funkgeräte es Heeres: Die Hersteller müssen für die Funktelefone nur noch bis zum Jahr 2020 Ersatzteile bereitstellen – selbst wenn man jetzt überzählige Geräte noch ausschlachtet, würde voraussichtlich im Jahr 2025 Jahr endgültig Funkstille im Feld herrschen, so der Heeresinspekteur. Zudem machen die mittlerweile in die Jahre gekommenen Geräte die Kommunikation mit den Bündnispartnern immer schwerer, da diese mittlerweile mit moderneren Systemen ausgestattet sind. Eine Modernisierung der Truppenkommunikation kann sich hier über Jahrzehnte hinziehen und einen Großteil der erforderlichen Investitionen ausmachen – der Heeresinspekteur sprach in diesem Zusammenhang von einer Summe im Milliardenbereich.

Dringend benötigt: Neue Brückenpanzer

Weiteren Erneuerungsbedarf hat die Truppe bei ihren Brückenpanzern: Das derzeitige Modell, der Brückenpanzer „Biber“, kann die neueste Version des Kampfpanzers „Leopard“ nicht mehr tragen – wenn einer der Kolosse über die ausgelegte Brücke des „Biber“ hinwegfährt, ist diese platt. Vonnöten sind neue Brückenleger des Typs „Leguan“. Drei dieser Spezialpanzer sollen die Landstreitkräfte im nächsten Jahr erhalten – einer davon ist allerdings schon für die schnelle Eingreiftruppe der NATO reserviert. Eine andere Kostenstelle ist die Erneuerung der Technik für das Legen von Panzerabwehrminen. Hier ist zwar noch technisches Gerät vorhanden, das aber wieder komplett neu instandgesetzt werden muss. Im Prinzip geht es um Technik, die aus Zeiten des Ost-West-Konflikts stammt, aber aufgrund der veränderten Bedrohungssituation der letzten Jahre zunächst nicht mehr benötigt wurde. Aufgrund der aktuellen Lage in Osteuropa hat sich die sicherheitspolitische Lage in Europa aber wieder geändert, was die Investitionen notwendig macht.

 

Fotoquelle: 466245118, Thinkstock, iStock, zabelin

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