Audi Q7 e-tron Test: Reine Stromverwendung

Ausgerechnet eines der größten Audi Modelle ist eines der sparsamsten? Ja, aber nicht spaßarm. Wir fuhren den neuen Audi Q7 e-tron kürzlich im Umland von Madrid.

Das Schönste am Audi Q7 e-tron Test war der Verzicht. Auf Verzicht. Alle erdenklichen Assistenzsysteme, die edle Lederausstattung in zedernbraunem Valcona, die feinen Applikationen in grauer Eiche, das klanggewaltige Bang & Olufsen Audiosystem, zwei Audi tablets im Fond, das virtual cockpit mit 12,3-Zoll-Bildschirm und das Infotainmentsystem MMI plus inklusive touchpad – beide Features übrigens serienmäßig – halfen, den Aufenthalt im Q7 e-tron für Fahrer und Fahrgäste nur so angenehm wie möglich zu gestalten. Alles wie üblich mustergültig verarbeitet und ausgewählt, so trumpft das große Audi SUV in der Oberklasse auf. Und macht mit seiner Plug-in-Technologie alternative Antriebe schmackhaft.

 
Mit dem Q7 e-tron rein elektrisch unterwegs

Wir haben beim Audi Q7 e-tron Test die Wahl zwischen vier Fahrmodi: EV für maximal reinelektrischen Vortrieb, hybrid für eine gemischte Fahrweise, hold zum Nutzen der Batterieladung zu einem späteren Zeitpunkt und charge zum Laden des unterhalb des Ladebodens untergebrachten 200-Kilo-Stromspeichers. Dort stört er nicht und schränkt auch den nutzbaren Kofferraumbereich nicht ein. Der 17,5-kWh-Trumm ist voll geladen und erlaubt bis zu 56 km weites rein elektrisches Fahren bis zu 125 km/h Spitze. Das erweist sich im Q7 e-tron als wunderbar tiefenentspannend, mit Ausnahme des Reifenabrollens geräuschlos voranzukommen. Erst beim kräftigen tritt aus Gaspedal kommt der 3.0 TDI dem 128 PS leistenden E-Motor im Audi Plug-in-Hybrid-Brummer zur Hilfe.

Der Antrieb begeisterte beim Audi Q7 e-tron Test

In der Tat überzeugte im Audi Q7 e-tron das Antriebskonzept auf ganzer Linie: Der 258 PS und 600 liefernde Turbodiesel ist im Gegensatz zu so manchem benzinbetriebenen Hybridauto auch in der Lage, den Wagen auch allein souverän zu bewegen. Beide Herzen zusammen schlagen im 373-PS-Takt und bringen 700 Nm über die gewohnt flott und sanft schaltende Achtstufen-tiptronic sowie den quattro-Allradantrieb an die feisten 285er Pneus auf 20-Zöllern. Damit waren beim Audi Q7 e-tron Test neben lokal emissionsfreiem Herumgesurre auch Linksspureinlagen drin – immerhin spurtet der in glatt sechs Sekunden von 0 auf 100 und marschierte weiter auf 225 Sachen Spitze. Ersteres ohne mit der Wimper zu zucken. Zweiteres haben wir ob spanischem Verkehrsrecht leider nicht nachgeprüft.

 
Gewisse Bevormundung muss im Audi SUV ertragen werden

Um im Q7 e-tron auf hohem Niveau zu sparen, erzieht dieser seinen Fahrer über den prädiktiven Effizienzassistenten: Aus den Navigations- und Kameradaten sowie den Informationen der Radarsensoren der optionalen adaptive cruise control berechnet er im Voraus ein Bild der Strecke bis zu drei Kilometer. Wo es sich empfiehlt, schlägt er dem Fahrer frühzeitig optisch vor, vom Gas zu gehen. Zudem vibriert das aktive Fahrpedal einmal. Die ebenfalls serienmäßige MMI Navigation kooperiert beim Audi Audi Q7 e-tron eng mit der Hybridsteuerung, um so bereits bei Fahrtantritt basierend auf Navigations- und der Echtzeit-Verkehrsdaten eine ideale Fahrstrategie zu kalkulieren – auch auf längeren Touren.

Nach der Audi Q7 Probefahrt Autokredit beantragen!

Hinreichend dynamisch war der Hybrid-Q7 allemal, die optionale adaptive air suspension kam gut mit dem Akku im Heck zurecht. Das Fahren selbst – genau wie im rein fossil befeuerten Q7 schlicht wunderbar; wer es etwas größer und kommoder mag, dürfte hier voll auf seine Kosten kommen. Die müssen zunächst einmal aufgebracht werden, der Audi Q7 Preis beginnt im Falles des neuen e-tron bei bei 80.500 Euro. Dafür lassen sich durch häufiges Herumstromern die Unterhaltskosten ordentlich drücken. Gerade, wenn man sich wie wir beim Audi Q7 e-tron Test auch mal beherrschen kann und leisen Luxus zu schätzen weiß.

Bilder: ©Arild Eichbaum

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*