So gelingt die Rede aus dem Stegreif

Ob bei einem feierlichen Anlass oder im Kreis der Arbeitskollegen – irgendwann gerät jeder einmal in die Situation, in der er aufgefordert wird, ad hoc eine Rede zu halten. Diese sogenannten Stegreifreden bereiten vielen Menschen Schwierigkeiten. Unter erfahrenen Rhetorikern gelten sie sogar als die Königsdisziplin. Doch auch weniger Sprachgewandte schaffen eine spontane Ansprache – wenn sie sich die folgenden Tipps auf der Zunge zergehen lassen.

Gerhard Reichel, wird als Rhetorik-Trainer von Unternehmern, Politikern und Managern geschätzt. Er selbst gründete das Institut für Rhetorik und weiß, worauf es bei einer Rede ankommt, die aus dem Augenblick heraus gehalten wird. Die Rede aus dem Stegreif sollte…

  • möglichst kurz gehalten werden.
  • den Eindruck vermitteln, der Redende hat Ahnung von dem betreffenden Thema.
  • einen schnellen Einstieg haben.

Der letzte Punkt bereitet den meisten Rednern die größten Schwierigkeiten. Sie werden nach der Aufforderung zum Sprechen nervös, können keinen klaren Gedanken fassen, stammeln ein paar Worte, und fallen schließlich einer Denk- und damit auch einer Sprechblockade zum Opfer. Doch das muss nicht sein. Gerhard Reichel sagt, man solle einfach drauf los reden, die passenden Ideen und Worte, der eigentliche Redeschwall komme dann ganz von selbst – so wie der Appetit beim Essen.
Um einen passenden Einstieg in die Rede zu bekommen, schlägt Reichel verschiedene Herangehensweisen vor:

  • Genau die Fragen aussprechen, die einem selbst gerade im Kopf herumschwirren. Auf die erstbeste geht man dann näher ein, beantwortet sie und hangelt sich so an seiner Rede entlang.
  • Das Thema vor chronologischem Hintergrund beleuchten und dessen Entwicklung aufzeigen: Wie war es früher, wie sieht man es heute? Falls möglich kann man auch einen Ausblick in die Zukunft wagen und dadurch seine Rede abschließen.
  • Eine persönliche Anekdote zu dem Thema erzählen. Das wird die Zuhörer in den Bann ziehen.
  • Über das Gefühl sprechen, das das Thema in einem selbst auslöst. Zum Beispiel: „Wenn ich an XY denke, empfinde ich vor allem Angst/Wut/Freude…, weil…“.
  • Zunächst ein verwandtes Thema oder gar das genaue Gegenteil thematisieren, um dann die Besonderheiten des eigentlichen Themas hervorzuheben.

Keinesfalls sollte man zu weit ausholen oder falsche Sinnzusammenhänge anbringen. Dann ist es letztendlich egal, welche Methode man wählt, um aus dem Stegreif eine Rede zu halten – man sollte sich nur nicht verrückt machen. Man kann sich sicher sein, dass sich die Gedanken während des Sprechens ordnen und ein sinnvoller Redefluss entsteht.


Img: Thinkstock, 469584763, iStock, MR & PR

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*