Im Rahmen der Berlinale 2016 gab es auch wieder die Veranstaltungsreihe Berlinale Open House in der Audi Berlinale Lounge mit Vorträgen zu verschiedenen Themen wie etwa Product Placement. Wir machten uns für Sie schlau.
Zum Product Placement im Film hatten wir im Anschlus an das Gespräch über Partnerschaften, Product Placement und Dealmaker noch einige Fragen. Die beantwortete uns der Vortragende Florian Zitzlsperger von der AUDI AG, Leiter Marketing Kommunikation Steuerung & Strategie.
In welchen aktuellen Filmen und TV-Shows bekommt das Publikum Audi Modelle zu sehen? Worauf dürfen wir uns 2016 noch freuen?
Wir hatten 2015 zahlreiche erfolgreiche Integrationen, unter anderem: „Man lernt nie aus“ / „The Intern“ mit Robert de Niro und Anne Hathaway, „The Transporter Refueled“, der aktuell noch sehr erfolgreich im Home Entertainment läuft, sowie natürlich „Fifty Shades of Grey“. Ein globales Highlight war „Avengers – Age of Ultron“, in dem wir die langjährige Partnerschaft mit Marvel fortsetzen und den „Iron Man“ Tony Stark mit dem neuen Audi R8 ausstatten konnten. Für 2016 sind ebenfalls zahlreiche Produktionen abgedreht oder noch in der Fertigstellung. Im April startet beispielsweise die deutsche Produktion„Ein Hologramm für den König“, eine Gemeinschaftsproduktion von X Filme Creative Pool, Playtone und Primeridian. Die Hauptrolle spielt Tom Hanks. Auch in der nächsten Marvel-Verfilmung könnten wieder neue Fahrzeuge ihr Debüt geben….dazu können wir im Moment noch keine Details verraten – es wird aber auch 2016 wieder viel Audi Action auf der Leinwand zu sehen sein. Lassen Sie sich überraschen!
Vermitteln die Audis in diesen Werken bestimmte Werte oder Geisteshaltungen? Gibt es da eine Tendenz? Etwa Perfektionismus oder Überlegenheit?
Grundsätzlich versuchen wir natürlich, Rollen zu wählen, die auch authentisch in die Lebenswelt eines Audi Kunden passen könnten und zu unseren Markenwerten passen. Charaktere wie der innovative, technik-affine Robert Downey jr. in seiner Rolle als Tony Stark in den Marvel-Filmen sind sicherlich eine Idealbesetzung. Filmwelten ermöglichen es uns aber auch, Technologien der Zukunft zu zeigen bevor wir diese in Serie bringen. In „Avengers – Age of Ultron“ fährt der neue Audi R8 Coupé V10 plus bereits autonom. Wie das funktioniert, haben wir übrigens auch bei der Berlinale gezeigt. Daniel Brühl war begeistert als er am Roten Teppich in einem fahrerlosen A8 L W12 vorgefahren wurde.
Gibt es aus Ihrer Sicht ein „Zuviel“ an Product Placement? Beispielsweise wurde Bond-Streifen „Die Another Day“ von 2002 diesbezüglich von verschiedenen Seiten kritisiert.
Entscheidend ist für uns eine organische, glaubhafte Integration der Marke oder des Produkts. Nur mit einer glaubwürdigen Storyline sind Placements ein Mehrwert. Unsere Modelle sollen den Charakter einer Figur unterstreichen. Eine qualitativ hochwertige, authentische Einbindung ist entscheidender als sehr viele, lange Szenen. Wird ein Placement erzwungen, wirkt es störend – das merkt auch der Zuschauer und empfindet es negativ.
Entfernte oder unkenntlich gemachte Markenlogos in Filmen wirken störend und unrealistisch. Ist dies ein Versuch, beim Publikum den Verdacht eines Product Placements auszuräumen? Oder will der Filmproduzent einem Elektronik- oder Technikhersteller dadurch für nicht gewährte Unterstützung „eins auswischen“?
Diese Frage müssten Sie den Produzenten dieser Sendungen stellen. Aus unserer Sicht sind Marken und Produkte Teil unserer alltäglichen Umgebung. Wenn also in einem Film eine reale Straßenszene gezeigt wird, ist es normal, dass auch Marken von Fahrzeugen, Kleidung, Firmenlogos an Gebäuden etc. zu sehen sind. Eine Filmwelt ohne Marken wirkt auf den Zuschauer eher unrealistisch – genauso übrigens wie eine Umwelt, in der nur Produkte einer einzelnen Marke gezeigt werden.
Ist durch eine positive Darstellung eines Pkw mit den Vier Ringen – oder inzwischen auch einer Ducati – auf Leinwand oder Flachbildschirm der Einfluss auf den Absatz direkt messbar?
Product Placement ist ein wichtiger Teil unserer Marketingaktivitäten im Marketing-Mix. Die isolierte Messung der Effekte aus Product Placement ist schwer in konkreten Zahlen darzustellen. Es kommt aber vor, dass Kunden gezielt nach Farben oder Ausstattungen fragen die sie in einem Film gesehen haben und diese dann bestellen. Grundsätzlich sind Placements nicht das Ende der Marketingmaßnahmen, sondern der Beginn. Eine gute Integration macht den Kunden neugierig auf eine Geschichte, eine Marke oder ein neues Produkt. Die Verlängerung der Aktivierung in Form von Content, interessanten Geschichten rund um die Rolle oder das Produkt – das ist die Kür der Integration.
Vielen Dank, Herr Zitzlsperger! Wir bleiben gespannt auf das, was kommt!
Bilder: ©AUDI AG