In den USA gab es bisher nur ein Beispiel einer solchen religiösen Extreme: Die Anschläge des 11.09.2001. Damals wurden 3000 Menschen umgebracht und veränderten das Weltbild der USA für immer. Aber die Peoples Temple hatte schon Jahre zuvor den Tod von hunderten Zivilisten verursacht. Im sogenannten Jonestown, nach dem Gründer Jim Jones benannt, fanden 918 Menschen, darunter 276 Kinder den Tod durch Vergiftung. Aber alles nahm einen ganz anderen Anfang als durch Terror und religiösen Eifer.
Peoples Temple Anführer: von Mao zum Papst
In den frühen 1950er Jahren war Jim Jones ein frustrierter Kommunist in den USA, und ärgerte sich darüber, dass der Kommunismus so verachtet wurde und überlegte sich, wie man die Bewegung doch popularisieren könne. Schließlich kam er auf die Idee, die Ideale des Kommunismus in die Ideologie einer Christlichen Sekte umzuwandeln. Dies stieß in den erzkonservativen 50er Jahren der USA natürlich bei seinen Zielgruppen, den Frauen und Afro-Amerikanern, auf Sympathie als er Gleichberechtigung und Hilfe für die Armen predigte. Seine politischen Ziele ließ er anfangs noch verschleiert und bekam eine offizielle Anerkennung als religiöse Gruppe.
Langsam aber sicher wuchs die Zahl seiner Anhänger von ein paar Hundert bis auf 3000 Mitglieder. Jones benutzte auch mehr und mehr psychische Kontrollmaßnahmen, wie sie in Nordkorea und China verwendet wurden/werden. Er unterzog die komplette Versammlung einer kollektiven Gehirnwäsche, sodass Mitglieder nicht nur bereit waren für ihn zu sterben, sondern auch zu töten. Mittlerweile war es fast unmöglich, aus dem Peoples Temple auszutreten und Jones integrierte kommunistische Ideale auf nun offenkundige Weise in seine Ansprachen. Mitgliedschaft und innere Angelegenheiten der Sekte wurden streng geheimgehalten, und um die Kongregation vor den Medien, der Öffentlichkeit und der „korrupten amerikanischen faschistischen Regierung“ zu schützen, wurde eine Kommune im englischsprachigen Guyana gegründet.
Von Kalifornien nach Guyana & in den Tod
In den 1970er Jahren zogen insgesamt mehr als 1000 Mitglieder des Peoples Temple in eine Kommune mitten im guyanischen Dschungel. Als Berichte der Misshandlung und Einsperrung amerikanischer Bürger die Regierung erreichten, flog der amerikanische Kongressabgeordnete Leo Ryan dorthin, um näher zu ermitteln. Er fand tatsächlich rechtswidrige Zustände vor und befreite einige Mitglieder, wurde jedoch am Fluglandeplatz von einem bewaffnetem Trupp Jonesanhänger überrascht und die Gruppe wurde niedergeschossen. Kurz darauf entschloss sich Jones, die Kommune durch einen Massensuizid zu beenden, um den „Traum“ zu wahren, bevor die USA reagieren konnten. Es wurde in einer Art „Zeremonie“ Zyanid in Form eines „Brausegetränks“ verabreicht.
Dieser Untergang ging als eine der größten Tragödien der amerikanischen Geschichte in die Geschichtsbücher ein.
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