Nordkoreas Geschichte ist keine, mit der die meisten sehr vertraut sind. Diejenigen die es sind, fürchten sich zurecht vor dem kleinen Militär-Giganten. Seit Jahrzehnten lebt das Land hinter einem eisernen Vorhang durch den wenig, wenn überhaupt, Informationen durchdringen. Es gibt viel Propaganda auf beiden Seiten der Grenze und die bekannten Tatsachen sind nicht gerade positiv.
Schaurige Geschichten über unverhohlene Menschenrechtsverletzungen, Hungersnot und extremes Militärregime haben sich zusammen mit politischen Flüchtlingen über die Grenzen durch die ganze Welt gezogen. Politische Flüchtlinge sollen hingerichtet, die Population terrorisiert und Babys gefressen werden. Wobei letzteres wahrscheinlich nicht stimmt. Jedoch haben auch jüngst veröffentlichte Berichte über die Konditionen der Gefängnisse in Nord Korea unter Kim Jong Il schon für Aufsehen gesorgt. Bisher ist erst ein einzelner Mann aus den „Arbeitslagern“ entkommen, und es ist beunruhigend wenig über diese Lager bekannt.
Nordkorea, auch genannt die Demokratische Volksrepublik Korea, existiert seit dem Koreakrieg 1950 und hat sich seitdem sehr von der Welt abgeschottet. Das Land wurde als Teil der „Axe des Bösen“ unter US Präsident George Bush bezeichnet, und schien sich, wenn man es von seinen internationalen Beziehungen her beurteilt, an diesem Titel zu erfreuen. Die einzigen diplomatischen Beziehungen die Nordkorea pflegt sind mit China, die auch einen erschreckenden Menschenrechtsverletzungsstatus in der Welt haben.
Kehrtwende in Nordkorea?
Nun ist der „geliebte“ Führer Kim Jong Il aber verstorben und sein Sohn Kim Jong Un hat die Macht übernommen. Die ersten Nachrichten des jungen Führers waren kaum überraschend: Er wurde persönlich von King Jong Il ausgewählt, und soll das Land weiter in der Tradition des großen Führers Kim Il Sung leiten, welcher viele der Lager und die bekannte Politik des Landes einführte.
Doch einen großen Unterschied gibt es doch: Kim Jong Un ging in der Schweiz auf eine Privatschule. Er hat mehr internationale Erfahrung als die bisherigen Staatsoberhäupter und kennt eine Welt außerhalb des Militärkomplex Nordkorea.
Die letzten Schlagzeilen, die uns vom neuen Staatsoberhauptes erreichen, waren bisher positiv und das ist eher überraschend. So hat er zum Beispiel die IAEA (Internationale Atomenergie-Organisation) zum prüfen der Atomreaktoren in sein Land eingeladen. Diese wurde zuletzt 2009 von Kim Jong Il abgewiesen, was international für Aufruhr sorgte.
Die Aktion ist eng an eine Diskussion mit Staatsfeind Nummer eins und dem „westlichem Teufel“ der USA geknüpft, die unter Präsident Obama gegen die Hungersnot im Land weitgehende Notverpflegung unter der nordkoreanischen Bevölkerung versprochen haben. Unter der Bedingung nicht weiter am Waffenprogramm zu arbeiten. Dagegen wurden insgesamt 260, 000 Tonnen Nahrungsmittel sowie medizinische Versorgungsmittel versprochen. Eben das, was die unterdrückte Bevölkerung seit Jahren benötigt. Der selbe Bericht des Arbeitslagerflüchtlings erzählt auch, dass nicht einmal die Armee genug zu essen hat.
Spielt Kim Jong Un doch nur das altbekannte Spiel?
Auf der anderen Seite gab es in jüngerer Zeit auch Berichte, dass Nordkorea sich nicht komplett an die versprochene Zurückhaltung bei Waffentests gehalten hat, was auch an die Politik und Verhandlungsweise Kim Jong Il's erinnert. Es wurde zwar öffentlich erklärt, es sei bloß ein Experiment um Satelliten in die Atmosphäre zu schicken, jedoch sollte auch klar sein, dass die Demokratische Volksrepublik Korea größere Probleme hat, als ein unzureichendes Mobilfunknetz.
Wie nun wirklich die Zukunft des Landes aussehen wird, kann einzig und allein der Militärkomplex an der Macht entscheiden. Ob nun eine Zeit der Versöhnung bevor liegt und sich das Leben für die Bürger verbessert, oder die Stimmen, die meinen Kim Jong Un wolle bloß den Westen an der Nase herumführen recht behalten, wird sich bald sicherlich heruasstellen.
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