Sanfter Tourismus: So kann man nachhaltig Reisen

Laut einer Umfrage ist jeder 3. Deutsche bereit, sein Reiseverhalten zu ändern – man will nachhaltig reisen. Notwendig und wichtig ist das. Die Deutschen belegen weltweit immer noch den ersten Platz im Reisen, obwohl zugute gehalten werden kann, dass zwei Drittel der Urlauber in Europa und Deutschland bleiben und „nur“ ein Drittel in die große Ferne schweift.

Die routinierte Zerstörung durch Hotelanlagen

Natürlich erhöht das Reisen, insbesondere Fernflüge, den Treibhauseffekt immens. Dazu kommen all die Hotels, die eine Belastung für die Umwelt darstellen. Viele werden, zunächst illegal, an irgendwelchen unberührten Stränden errichtet, später ist es dann zu kostspielig sie wieder abzureißen und so entstehen „unsere Hotels direkt am Strand“, die aber weder Abwässer umweltverträglich abführen noch anderweitig bemüht sind, ihre Anlagen nachhaltig zu managen. Nach ein paar Jahren sind oft die umliegenden Gewässer verdreckt und es sind illegale Müllhalden entstanden. In solchen Fällen war es bisher die Regel an einer anderen Stelle eine neue Hotelanlage zu errrichten. Das Problem wurde immer nur verschleppt, aber nie gelöst.

Aber wenn ich sowieso nur am Pool liegen möchte?

Dann sind kein sauberer Strand und kein abfallfreies Meer nötig. Und die ekelhaften Mülldeponien werden auch nur bei der An- und Abreise gesehen. Interessanterweise ist es aber 80 Prozent der Deutschen wichtig, ihren Urlaub in einer intakten Natur zu verbringen, sie wollen verwachsene Bergregionen, verwunschene Wälder, geheimnisvolle Wüsten und leuchtendbunte Meere sehen.

sanfter Tourismus: Alles Wissenswerte!

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sanfter Tourismus: Nie wieder Karibik?

Nein, selbst Umweltschutzorganisationen wie der WWF lehnen einen vollständigen Verzicht ab. Denn Tatsache ist, so sehr die Reise und der schlampige Umgang mit den Ressourcen vor Ort auch schadet, umso wichtiger ist der Tourismus für den wirtschaftlichen Erhalt vieler Länder, und auf diesem Weg, paradoxerweise, für die Gründung und Unterstützung von Umwelt-Organisationen. Es geht darum, bewusst zu verreisen! Einen sanften Tourismus zu betreiben, der das Land wirtschaftlich stützt, ohne seine natürlichen Ressourcen auszubeuten.

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Was bedeutet nachhaltiges Reisen genau?

Es gibt inzwischen einige Reiseveranstalter, mit denen man umweltschonend und nachhaltig reisen kann. Einige wenige betreiben aber nur „Greenwashing“, d.h. sie unterstützen nebenbei ein ökologisches Projekt, das sie so gekonnt in Szene setzen, um umweltbewusster oder gar als Umweltorganisationen wirken. Um gegen diese Heuchelei Abhilfe zu schaffen, wurden Siegel eingeführt, die umwelt- und sozialverträglichen Tourismus garantieren. Die bekannteren sind: TSC (Tourism Sustainability Council) vom WWF, die EU-Blume, das schweizerische Steinbock- Label, Viabono oder Forum Anders Reisen (ein Zusammenschluss von mehr als 163 Veranstaltern, die nachhaltiges Reisen anhand gewisser Standards garantieren).

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Darauf sollte man achten

  • Wie weit möchte man reisen? Lohnt sich der Aufwand? Entspricht die Dauer der Entfernung? Oder doch lieber dieses Jahr aussetzten und nächstes Jahr einen langen und großen Urlaub am Ende der Welt machen?
  • Meiden Sie Reiseziele mit schlechten bzw. nicht vorhandenen Natur- und Umweltschutzstandards.
  • Versuchen Sie, umweltfreundliche Sonnencreme und Insektenschutz zu bekommen. Bringen Sie nicht so viel Chemie mit in das Land und an den Strand.
  • Ernähren Sie sich auch an ihrem Reiseziel regional und saisonal.
  • Verzichten Sie auf exotische Speisen, wie Hai oder Schlange, die eigentlich vom Aussterben bedroht sind.
  • Benutzen Sie auch vor Ort öffentliche Verkehrsmittel.
  • Falls es doch ein sehr langer Flug wird, lassen Sie sich ihren Emissionsaustoß berechnen und spenden Sie das Geld für die Aufforstung von Wäldern. Auf diesem Wege kann die Reise klimaneutral werden.

Durch die Berücksichtigung der Fragen und ein bißchen verändertes Verhalten kann man sozialverträglich reisen und santen Tourismus betreiben, selbst wenn es ein luxuriöser Urlaub in weit entfernten Ländern sein soll.

Weitere Informationen über sanften Tourismus bekommen Sie hier.

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2 Meinungen

  1. Für 2/3 der Deutschen kann folglich alles so bleiben wie bisher.

  2. Ja ist schon klar – beim Fernflug die Umwelt entdecken – aber die restlichen 50 Wochen im Jahr jeden Morgen 50 oder noch mehr Kilometer (einfach) mit dem dicken SUV zur Arbeit fahren – alleine natürlich im Aut, versteht sich. Das ist doch alles Augenwischerei und Schmu…dient doch nur zur Gewissenberuhigung, dieser ganze Nachhaltigskeit-Hype..

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