Die Amyotrophe Lateralsklerose kurz ALS, ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung des motorischen Nervensystems. Mit einfachen Worten ausgedrückt, ist es so, dass sich bei den an ALS erkrankten Patienten, die Nervenbahnen, über die das Gehirn die Bewegungen der einzelnen Muskeln steuert, praktisch auflösen.
Das erste Mal beschrieben wurde diese Krankheit im Jahr 1869 von dem französischen Neurologen Jean-Martin Charcot. Deswegen wird sie auch öfters Charcot Krankheit genannt, oder auch „Lou Gehrig's disease“ also „Lou-Gehring-Syndrom“ nach dem amerikanischen Baseballspieler Lou Gehring, der 1941an ALS verstarb.
Die Anzeichen von Amyotrophe Lateralsklerose
Der Verlauf der Krankheit ist kaum zu beschreiben, da er bei jedem Patienten anders ist.
Auch der Beginn der Krankheit ist unterschiedlich. Die Symptome sind zwar in der Regel eine beginnende Muskelschwäche, aber bei dem einen macht es sich zuerst in den Händen bemerkbar, indem sie nicht mehr richtig Gegenstände greifen können. Andere spüren plötzlich, dass ihre Beine nicht mehr richtig funktionieren und plötzlich ermüden.
Deswegen ist es für den Arzt Anfangs auch schwer, eine genaue Diagnose zu erstellen.
Bei fortgeschrittener Erkrankung breitet sich die Muskelschwäche über die Muskeln aus, die für das Schlucken oder die Atmung verantwortlich sind, sodass es zu erheblichen Schluck- und Atembeschwerden kommt.
Das Perfide an diese Erkrankung ist, dass zwar wie eben erwähnt, das motorische Nervensystem betroffen ist, das sensorische allerdings weiter arbeitet. Also der Patient kann riechen, schmecken, und spüren. Das heißt, der Betroffene bekommt den Zerfall bei vollem Bewusstsein mit. Er spürt seinen Körper, er kann ihn aber nicht mehr bewegen. Auch die Darm- und Blasenmuskulatur, sowie die Sexualfunktion sind bei dieser Erkrankung nicht betroffen.
Die Ursachen von Amyotrophe Lateralsklerose
Bis auf einen Gendefekt, also einer erblichen Ursache, die aber sehr selten der Fall ist, sind die eigentlichen Ursachen dieser Erkrankung bislang unbekannt. Allerdings gibt es einige Theorien, die im Zusammenhang mit ihrer Entstehung in Betracht gezogen werden.
Einer dieser Theorien ist, dass ALS durch einen Virus ausgelöst werden kann, oder aber die Folge einer Viruserkrankung ist. Beispielsweise wurden bei einigen Patienten vermehrt Antikörper gegen Polioviren, der Erreger der Kinderlähmung, nachgewiesen.
Auch weisen ALS Patienten eine erhöhte Menge an Glutamat auf. Einem körpereigenen Botenstoff, der bei der Signalübertragung von Nervenzelle zu Nervenzelle eine wichtige Rolle spielt. Bei einem zu hohen Aufkommen dieses Botenstoffs, kann es zu einer regelrechten Vergiftung der Nervenzelle kommen. Allerdings ist noch nicht geklärt, ob diese hohe Menge an Glutamat auch von außen dem Körper zugefügt werfen kann.
Da der menschliche Körper aufgrund seiner körpereigenen Abwehr Eindringlinge wie Bakterien oder Viren normalerweise selber bekämpft, er im Falle von ALS allerdings die eigenen Zellen bekämpft, erwägen Forscher auch eine schwere Störung des Immunsystems.
Da immer wieder Spitzensportler an ALS erkranken, wird zudem auch noch ein enger Zusammenhang mit Doping in Betracht gezogen.
Die Behandlung von ALS
Da es für diese Krankheit noch keine Heilung gibt, ist die Behandlung darauf ausgerichtet, die einzelnen Symptome zu lindern bzw. zu kontrollieren. Mit speziellen Atem-, Schluck-, und Sprechübungen, sollen die betroffenen Muskeln dahingehend trainiert werden, dass sie möglichst lange ihre Funktionen ausüben können. Im fortgeschrittenen Stadium wird in vielen Fällen eine Magensonde für die Ernährung angelegt. Auch muss dem Körper oft zusätzlicher Sauerstoff zugeführt werden, was bis zur künstliche Beatmung führen kann
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