Das Amphitheater in Caerleon ist zwar nur noch eine Ruine, doch ist sie ein Zeuge für die reichhaltige Geschichte von Nordwales. Bis zur ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts war die Stätte nicht viel mehr, als eine mit Gras überwachsene, kreisrunde Mulde, einem Krater nicht unähnlich. Einheimische begannen auf eigene Faust mit den Ausgrabungen und förderten die Überbleibsel des Vergnügunsortes der römischen Legionäre zu Tage.
Das Amphitheater in Caerleon: Beeindruckende Ruine aus vorchristlicher Zeit
Während die Römer zwischen 75 und 300 vor Christus am Usk in der Nähe von Newport ihr Legionslager einrichteten, dienten die Überreste des Amphitheaters seit dem Mittelalter immer wieder dazu, ungeachtet der tatsächlichen Geschichte, die Phantasie von Forschern, Schriftstellern und Legendensuchern anzuregen. Denn in der runden Auswölbung wird der Ursprung der Sage von König Artus‘ Tafelrunde vermutet.
Caerleon ist schon seit 1140, dem Erscheinungsjahr von Geoffrey of Monmouths „History of the Kings of Britain“, mit der Legende von König Arthur verbunden: Er soll hier einige Jahre lang Hof gehalten haben. Später wurde die runde Anlage auch mit dem Versammlungsort seiner Ritter gleichgesetzt und Sir Thomas Mallory verlegte in seinem „Le Mort d’Arthur“ die Krönung des Königs hierhin.
König Arthur in Wales
Auch wenn das Amphitheater in Caerleon vor allem durch die geschwungenen Grashügel identifizierbar ist, so gilt es doch als das besterhaltenste seiner Art in Großbritannien. Und in der Tat kann man auch etliche Überbleibsel von Mauern, Sitzen, Treppen und Torbögen auf dem Areal erkennen.
Besucher können die Ruine auf eigene Faust erkunden. Neben dem Amphitheater gibt es auch die Grundsteine des Römerlagers zu sehen und verschiedene Museen geben Aufschluss über die Historie von Caerleon und die Mythen, die sich um diesen Ort ranken.