Sich Geschichten auszudenken, das ist ihr Beruf. Nur: Die Geschichten kommen einem ja nicht zugeflogen. Zumindest nicht immer. Zuerst muss da der richtige Gedanke sein. Und der lässt mal wieder auf sich warten. Aber dann huscht doch einer vorbei und den schnappt sich die Schriftstellerin. Obwohl er wie verrückt zappelt und versucht, in sein Versteck zurückzuhuschen, lässt sie ihn nicht los. Und hat damit ihre Geschichte. Die Geschichte vom kleinen Gedanken, der keine Lust mehr auf die Köpfe anderer hatte, dem Vorschriften zuwider waren und der sich nicht mehr einsperren lassen wollte. Er machte sich auf in die weite Welt und genoss seine höchstpersönliche Gedankenfreiheit. Doch nach und nach wurde er immer schwächer und farbloser, der kleine Gedanke, bis ihm klar wurde, dass ein Gedanke gedacht werden muss, um zu leben. Also ging er los, um sich einen passenden Kopf zu suchen…
Ein ganz wunderbares Bilderbuch nicht nur für Kinder. Denen gefällt zwar der Gedanke an den Gedanken, aber das Buch ist tiefgründiger und eignet sich auch ganz wunderbar als Geschenk für einen lieben Menschen, am besten einen von der schreibenden Zunft.
Auch die Illustrationen von Angela Kehlenbeck fallen angenehm aus dem üblichen Bilderbuchrahmen. Sie sind fast so etwas wie Collagen und es auf jeden Fall wert, in aller Ruhe betrachtet zu werden. Denn dann fallen einem Kleinigkeiten auf, die auf den ersten Blick gar nicht erkennbar waren. Zumindest nicht für Erwachsene, Kinder sind da ja bekanntlich viel schneller als wir.
Monika Feth/Angela Kehlenbeck: „Der kleine Gedanke“, erschienen im August 2008 beim Boje Verlag, zu haben für 12,90 Euro.
…ein wunderschönes Buch!!!
…ein wunderschönes Buch!!!