Aus dem Tintenstrahlgerät kommen streifige Ausdrücke oder es spuckt gar nur noch weiße Seiten aus? Keine Panik, es muss nicht gleich ein neuer Drucker her. Zumeist reicht es, den Druckkopf zu reinigen – und schon druckt es sich wieder wie neu.
Viele Besitzer eines Tintenstrahldruckers kennen das Problem. Die Ausdrucke sind plötzlich von mieser Qualität, Streifen ziehen sich über das Papier, die Farben sind blass. Und mitunter ist von Farben gar nichts zu sehen, es kommen schlichtweg nur noch weiße Seiten zum Vorschein. Dafür verantwortlich ist häufig eingetrocknete Druckertinte, die die Düsen des Druckkopfes verstopft und so die fehlerhaften Ausdrucke verursacht. Dann ist es Zeit für eine kleine Reinemachaktion – und die können auch Laien selbst durchführen.
Billigtinte verwendet? Dann weg damit
Zunächst gilt es aber, andere Fehlerquellen auszuschließen. Als erstes sollte man prüfen, ob die Tintenpatronen richtig im Druckkopf sitzen und alle Folien abgezogen sind. Ist dies er Fall, stellt sich die Frage nach der verwendeten Tinte. Wer minderwertige Fremdtinte für seinen Drucker nutzt, tut sich damit keinen Gefallen. Billigtinte trocknet wesentlich schneller ein als hochwertige Originaltinte und verstopft dann den Druckerkopf.
Wer eine solche Tinte verwendet, sollte sie schleunigst gegen das Herstellerprodukt austauschen. Denn „weitere Versuche oder weiteres Drucken mit Fremdtinte können den Druckkopf endgültig zerstören“, wie die Experten des Fachportals druckerchannel.de warnen. Bessert sich die Qualität der Ausdrucke mit Originaltinte nicht, muss gereinigt werden.
Den eingebauten Reinigungsmechanismus des Druckers anwerfen
Der erste Schritt ist dabei leicht und schnell erledigt. Sämtliche Drucker bieten eine Funktion wie „Intensivreinigung“ an. Man wählt sie über die installierte Druckersoftware aus, sie findet sich unter „Wartung“, „Utility“ oder einem ähnlichen Menüpunkt. Bei dieser Art der Reinigung wird reichlich Tinte durch den Druckkopf gespült, auf diese Weise soll er wieder freigemacht werden. Dabei wird zwar relativ viel der teuren Tinte verbraucht, doch dennoch sollte man es auf ein paar Versuche ankommen lassen.
Die manuelle Reinigung bei entnehmbaren Druckköpfen
Wenn das nichts hilft, steht die manuelle Reinigung an. Bei vielen Druckern, etwa den Modellen von Canon und HP, klappt das recht einfach, da sich die Druckköpfe problemlos entnehmen lassen. Dazu entfernt man erst die Tintenpatronen und anschließend den Druckkopf selbst. Dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Tinte an Kleidung, Tischdecke oder Möbel gerät. Tintenflecken sind eine äußerst zähe Angelegenheit, lassen sich oftmals nicht mehr entfernen.
Den entnommenen Druckkopf legt man in ein flaches Gefäß und füllt dieses mit etwas destilliertem Wasser auf. Die Kontakte sollten dabei möglichst trocken bleiben, eine Wasserhöhe von einigen Millimetern reicht bereits aus. Auch auf die Oberseite des Druckkopfes, wo die Tinte in den Kopf hineingelangt, kann man etwas Wasser tröpfeln. Den Druckkopf sollte man mehrere Stunden „einweichen“ lassen. Wichtig: Bevor man ihn danach wieder in den Drucker einsetzt, muss er vollständig getrocknet sein. Danach kommen die Patronen zurück in den Kopf und man führt sicherheitshalber noch mindestens einen Reinigungsdurchlauf über die Druckersoftware aus.
Nicht entnehmbare Druckköpfe sauber kriegen
Etwas schwieriger ist die Reinigung von Hand bei Druckerköpfen, die sich nicht einfach aus dem Drucker entnehmen lassen – wie es beispielsweise bei Epson-Modellen der Fall ist. Klar kann man auch den halben Drucker auseinanderschrauben, um irgendwann den Druckkopf in der Hand zu halten – das sollten aber höchstens Bastelfreaks machen. Besser ist es, den Druckkopf eingebaut zu lassen und mit einem Papiertuch zu reinigen. Dazu tränkt man ein fusselfreies Tuch mit Isopropyl-Alkohol und legt es an eine Stelle im Drucker, über die der Druckkopf im normalen Betrieb fährt. Nun erteilt man dem Drucker einen Druckauftrag und zieht den Netzstecker, wenn der Druckkopf sich auf dem Reinigungstuch befindet. Er sollte einige Stunden in dieser Position verharren, damit der Alkohol die Verstopfung beseitigen kann. Danach entfernt man das Tuch, versorgt den Drucker wieder mit Strom und führt ein- bis zweimal die Intensivreinigung per Druckersoftware durch.
Ein neuer Druckkopf oder Drucker muss her
Führt auch die manuelle Reinigung des Druckkopfs nicht zum Erfolg, stellt sich die Frage nach einem neuen Druckkopf. Bei Druckern mit einem sogenannten semipermanenten Druckkopf kostet ein neues Modell samt Tinte in der Regel nicht viel mehr als die Tinte allein. Anders sieht es bei permanenten Druckköpfen aus. Ein Austausch lohnt sich bei günstigen Druckern nur, wenn man noch Garantie auf das Gerät hat und der Hersteller die Kosten trägt. Die Garantie entfällt allerdings, wenn man billige Fremdtinte statt der originalen Herstellertinte verwendet hat.
Damit der Schlamassel nicht von vorn beginnt…
Um den Drucker künftig vor dem Eintrocknen zu schützen, empfehlen sich zwei Maßnahmen: Wenn man den Drucker nicht oft benötigt, sollte man ihn trotzdem regelmäßig einschalten und einen Testausdruck vornehmen. Und bei einem geringen Druckaufkommen empfiehlt es sich besonders, auf vermeintlich viel günstigere Billigtinte von einem Fremdanbieter zu verzichten. Denn die liefert zu allermeist nicht nur qualitativ schlechtere Ausdrucke, sondern trocknet eben auch schnell ein und kann dem Druckkopf den Garaus machen. Originaltinte von nahezu allen Druckerherstellern zu besonders günstigen Preisen gibt’s beispielsweise beim Onlineshop tinte24.de – der Druckerspezialist führt zudem auch Ersatztoner für Laserdrucker sowie Büromaterialien im Programm.
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