Auf besagter Hochzeit dachten wir uns, als unser Töchterchen just als das Essen aufgebaut wurde, ebenfalls Kohldampf bekam: Prima, da machen wir Arbeitsteilung. Und weil ich schon die ganze Woche mit der Fütterung der ewig Hungrigen beschäftigt bin, wollte ich mich ums eigene Essen und das meines Mannes kümmern. Nun äußert ein sieben Monate altes Kind seine Wünsche bekanntlich durch lautstarkes Brüllen. Das bekamen auch die anderen Gäste in der Essensschlange mit. Überzeugt, dass mein Mann das schon regeln werde, blieb ich in der Schlange stehen. Im Gegensatz zu unserem offenbar das Essen verschmähenden Töchterchen, hatte ich schließlich Hunger. Doch fünf Plätze hinter mir machte man sich Sorgen: „Der arme Vater bekommt ja gar nichts zu essen.“ Beherzt informierte ich die Umstehenden, dass ihre Sorge unbegründet sei, und der arme Vater sehr wohl etwas zu Essen bekomme – nämlich von mir.
Vatern hungert?
Damit dachte ich, sei die Diskussion beendet. Aber weit gefehlt. Noch bevor ich mit zwei vollen Tellern an unseren Tisch zurück gehen konnte, entdeckte ich meinen Mann am Ende der Schlange – mit leerem Teller und ohne Kind. Auf meine Frage, wo er denn Ella gelassen habe, meint er, eine fremde ältere Frau habe sie mitgenommen und wolle das Kind in einem entfernten Raum beruhigen. Der Menschenkenntnis meines Mannes vertrauend, setzte ich mich an den Tisch und aß. Nach dem Essen machte ich mich auf die Suche. Als hätte sie es geahnt, kam mir die Unbekannte entgegen – mit der schlafenden Ella auf dem Arm. Froh, mein Töchterchen zu sehen, und dann auch noch schlafend, bedankte ich mich artig fürs Babysitten.
Achtung, Krawalloma!
Doch das reichte wohl nicht. Ich hatte es mit einer Krawalloma zu tun. Ein Schwall an Vorwürfen brach über mich her. „Das Kind hatte Blähungen und musste Aufstoßen. Und der Vater hat es nicht gemerkt! Ich kann das wohl sagen, ich habe selbst drei Kinder groß gezogen.“ Im festen Glauben, es besser zu wissen als die vermeintlichen Rabeneltern, bestand die fremde Oma darauf, mich in unser Hotelzimmer zu begleiten. Bestrebt, die endlich schlafende Ella nicht zu wecken, fühlte ich mich jeder Möglichkeit beraubt, meine aufsteigende Aggression lautstark zu äußern. Zudem wollte ich natürlich unserer frisch verheirateten Freundin zuliebe nicht für einen Eklat sorgen, zumal wir keine Ahnung hatten, in welchem, möglicherweise verwandtschaftlichen Verhältnis, die Oma zu unserer Freundin stand. Im Hotelzimmer angekommen war Ella dann sowieso wach, und ich musste mich sehr zusammenreißen, die Frau nicht anzubrüllen. Mit den Worten, ich müsse jetzt stillen, schickte ich die aufdringliche Oma weg.
Knapp an der Katastrophe vorbei gesegelt
Wieder an unserem Tisch zischte ich meinem Mann zu, dass wir knapp an einer Katastrophe vorbei gesegelt seien. Erst dann erfuhr ich von ihm, wie die Oma auch ihn abgekanzelt hatte, und wie sehr er sich ebenfalls hatte zusammenreißen müssen, um der Frau nicht mit Gewalt unser Kind zu entreißen. Was die Fremde damit bewecken wollte. Keine Ahnung. Vielleicht helfen, wo keine Hilfe gewollt war, vielleicht zeigen, wie „toll“ sie mit Babys umgehen kann oder einfach nur die vermeintlichen „Rabeneltern“ vorführen. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass man genau aufpassen sollte, wem man sein Kind überlässt und dass man nicht um des lieben Friedens willen jedem Streitgespräch aus dem Weg gehen sollte…
Wer sein Kind dann einmal nicht mit zur Hochzeit nehmen will, der kann sich jetzt auch online nach qualifizieten Babysittern umschauen. Im Portal von Betreut kann man sich nach der kostenlosen Anmeldung auf die Suche machen.
Wer sein Kind dann einmal nicht mit zur Hochzeit nehmen will, der kann sich jetzt auch online nach qualifizieten Babysittern umschauen. Im Portal von Betreut kann man sich nach der kostenlosen Anmeldung auf die Suche machen.
Was für eine amüsante aber auch abenteuerliche Geschichte. Dass ihr beide an dieser Stelle noch ruhig bleiben konntet – herzlichen Glückwunsch!
Die Person, die als erste was daraus lernen sollte, ist allerdings die alte Oma, die das hier leider nicht liest… Wie kann man nur so unverschähmt sein und sich in anderer Leute Sachen einmischen und dann noch so dreist sein?
Was für eine amüsante aber auch abenteuerliche Geschichte. Dass ihr beide an dieser Stelle noch ruhig bleiben konntet – herzlichen Glückwunsch!
Die Person, die als erste was daraus lernen sollte, ist allerdings die alte Oma, die das hier leider nicht liest… Wie kann man nur so unverschähmt sein und sich in anderer Leute Sachen einmischen und dann noch so dreist sein?