Ein Auslandspraktikum ist eine ideale Gelegenheit, um andere Kulturen kennenzulernen, auf sich allein gestellt Neues zu erleben und praktische Arbeitserfahrung zu sammeln. Eine Spontanentscheidung sollte es jedoch nicht sein, denn die Suche nach einer Unterkunft, nach einem ordentlichen Praktikumsplatz und die Organisation der Reise ist keine Sache von wenigen Wochen, sondern sollte möglichst lange vorher geplant werden. Je besser alles organisiert ist, desto gelassener kann man auf etwaige Probleme reagieren.
Auslandspraktikum planen: So wirds gemacht!
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Organisation ist alles
Spontanität ist bei jedem längeren Auslandsaufenthalt eine schlechte Idee, weshalb es jedem angeraten ist, sich mindestens ein halbes Jahr vor der Reise mit der Organisation zu beschäftigen. Das beinhaltet nicht nur die Planung des Trips an sich, sondern auch Vorsorge dafür, was zuhause passiert. Es sollten schon Bank, Versicherung, etc. informiert werden, dass man für diese Zeit nicht unter der Heimadresse erreichbar ist, auch die Planung, was mit der Wohnung passiert – sollte man nicht mehr zuhause leben – ist wichtig. In den meisten Fällen eignet sich ein Zwischenmieter, aber das muss mit dem Vermieter abgesprochen werden. Wenn man auszieht, um sich nach dem Auslandspraktikum etwas Neues zu suchen, muss das natürlich auch geplant werden, zumal die eigenen Sachen irgendwo unterkommen müssen.
Das Gröbste, zum planen:
Das Gröbste, zum planen:
- Versicherung
- Reisepass (wenn notwendig)
- nötigenfalls VISA (wenn außerhalb Europas)
- Wohnmöglichkeit
- Konto (ein Konto in dem Land, in dem man wohnt lohnt sich, wenn man länger als 3 Monate bleibt, dann sollte es möglichst mit einer Partnerbank der eigenen Bank und vor allem im Voraus eröffnet werden, da das lange Wartezeiten verhindert)
- Hinreise (je besser die Hinreise geplant ist, desto stressfreier wird der erste Tag in der Fremde)
- Die Behörden über die vorläufige Adressänderung informieren
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Praktikumsplatz
Es gibt diverse Agenturen, die Praktika vermitteln, auch Infoveranstaltungen sollte man besuchen, die wirklich großen Firmen mit deutschen Sitzen bieten außerdem oftmals Praktika im Ausland an, so dass man sich bereits im Voraus mit nationalen Vertretern treffen kann, um den Ablauf zu besprechen. Als Student sollte man sich beim Auslandsamt der Universität melden oder aber beim DAAD (Deutscher Akademischer Austausch Dienst).
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Praktikumsvertrag
- Bevor ihr euch ins Ausland aufmacht, sollte euer Praktikumsplatz auf jeden Fall unter Dach und Fach sein, das heißt auch, dass ihr zumindest per Mail, bestenfalls schriftlich eine Bestätigung oder einen unterzeichneten Arbeitsvertrag habt, denn vor Ort kann die Suche sehr stressig werden, zumal ihr ja auch irgendwie Geld verdienen müsst. Der Vertrag sollte außerdem ordentlich durchgelesen werden, damit ihr auch genau wisst, wie viele Stunden ihr arbeiten müsst, welche Pflichten und Rechte ihr habt, etc.pp. Lasst zur Not noch jemand anderen drüber lesen und informiert euch über Inhalte, die ihr nicht ganz versteht.
- Im Ausland ist es übrigens meistens üblich, dass die Praktikanten voll bezahlt werden, daher solltet ihr darauf achten, dass ihr eines bekommt, bei dem ihr nicht noch nebenbei arbeiten müsstet, um über die Runden zu kommen. bzw. vorher sparen müsst. Ein bezahltes Praktikum sollte daher zuerst gesucht werden, findet sich keins, kann man sich andere Optionen überlegen (diese werden übrigens teilweise mit Darlehen, etc. unterstützt).
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Versicherung etc.
Wer ins Ausland geht, sollte immer überprüfen, was die eigene Versicherung abdeckt und was man eventuell noch abschließen müsste. Auch Arztbesuche für eventuell nötige Impfungen sind angeraten, nicht, dass man plötzlich in tropischen Gefilden sitzt und um das eigene Wohlbefinden bangen muss.
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Unterkunft
Bei manchen Praktika – vor allem denen, die über Agenturen vermittelt werden – hat man die Möglichkeit, in extra dafür gestellten Wohnungen zu leben. Meistens in einer WG mit anderen, was bei Weitem nicht nachteilig ist, da man so gleich Leute kennenlernt. Ansonsten sollte man sich früh genug umsehen. Je länger das Praktikum dauert, desto eher sollte man sich überlegen, die ersten paar Wochen in einem Hostel zu verbringen und vor Ort eine Wohnung zu suchen, bzw. im Voraus jemanden vor Ort zu fragen (sollte sich jemand finden), der eine Besichtigung macht, denn ungesehen sollte man keine Wohnung mieten, Fotos per Mail alleine reichen nicht.
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Sprachkenntnisse
Du möchtest in Spanien dein Auslandspraktikum machen, bist aber nicht direkt mit der Sprache vertraut? Auch wenn allgemein gesagt wird, dass man eine Sprache schnell lernt, wenn man in dem jeweiligen Land lebt, besonders am Anfang ist es eine große Barriere und da man sich ja eh mindestens ein halbes Jahr vor der Reise auf zur Organisation macht, kann man sich dann auch gleich in einen Sprachkurs einschreiben.
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Leute kennenlernen
Warum auch immer, die eigenen Landsmänner fischt man immer zuerst aus der Masse, das führt aber auch dazu, dass man weniger von der Kultur und Sprache mitnimmt und dem Sinn und Zweck eines Auslandsaufenthalts nicht so ganz nachkommt. Dank des Internets kann man gerade heutzutage schon vor der Reise in Foren nach Stammrunden und Clubs gucken, die sich regelmäßig treffen, auch Sportvereine sind eine gute Plattform, um Menschen kennenzulernen.
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Offen sein
Es klingt so simpel und redundant, aber wer nicht offen für eine andere Kultur ist, sondern sich ständig daran ärgert, wieviel anders als in Deutschland es doch ist, der wird unmöglich einen schönen Aufenthalt haben. Informiert euch im Voraus, welche Höflichkeitsformen, Regeln, etc. üblich sind, macht euch etwas mit der Kultur vertraut, dann werdet ihr auch nicht all zu sehr überrascht. Und selbst wenn – seht es als Erlebnis und nicht als Enttäuschung, wenn es nicht nach euren Vorstellungen abläuft.
Hey,vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen! Bin gerade auf der Suche nach Infos für mein Auslandspraktikum in den USA und schau mich nach Wohnmöglichkeiten um. Ihr habt jetzt hier auch WGs usw. aufgezählt, was wahrscheinlich die beste Lösung ist. Jetzt hab ich noch gelesen, dass es theoretisch auch Gastfamilien gibt.Gibt es nen Grund, warum ihr das nicht aufgezählt habt? Vielleicht gilt das mehr für Schüleraustausch? Bin jetzt etwas verunsichert.Danke,Tina