„Was ich nicht habe, das brauche ich nicht“ diese Einstellung wäre ja die einfachste Lösung, aber wer schon einmal versucht hat, in einem sogenannten Dritte Welt Land einen defekten Kameraakku zu ersetzen, der überlegt beim nächsten Mal ganz genau, was er in seine Reisefotografie Ausrüstung packt.
Tipps zur „richtigen“ Ausrüstung gibt es wahrscheinlich so viele, wie es Fotografen gibt, deshalb fühle sich nur angesprochen, wer noch keine oder wenig Erfahrung im Packen der Reisefotografie Ausrüstung hat.
Wer mit dem eigenen Wagen unterwegs ist, ist klar im Vorteil, dem kann ich nur raten: Nehmen Sie einfach alles mit, was Ihnen Spaß macht, so sind Sie für jede Eventualität oder eben Tageslaune gerüstet.
Einige Dinge sind aber immer unumgänglich, egal ob Sie eine Kamera mit Zoomobjektiv mit sich führen oder nahezu das gesamte Sortiment des Herstellers Ihres Vertrauens.
Wer mit dem Flugzeug unterwegs ist oder einem Reisebus, der muss schon größere Einschränkungen hinnehmen.
Reisefotografie Ausrüstung – Grundlagen
Die folgende Empfehlung beruht auf eigener Erfahrung und hat sich im Laufe der Jahre bewährt:
1 Rucksack, welcher die maximal zulässige Größe für Handgepäck erfüllt, dies reicht meistens für die Kameraausrüstung und die wichtigsten privaten Dinge, wie Dokumente, Medikamente, Sonnenbrille, Lektüre, MP3-Player etc.
- 1 Kameragehäuse
- 1 Zoomobjektiv 24-70 mm (oder ähnliches je nach Hersteller)
- 1 Zoomobjektiv 70-200 mm (s.oben)
- 1 Konverter 1,4 oder 2 x
- 1 Blitzgerät
- Polfilter
- Grauverlaufsfilter
- 3 Akkus
- Ladegerät und Netzkabel (Reiseadapter je nach Ziel nicht vergessen)
- Speicherkarten (besser mehrere kleinere Karten als eine Große)
- Notizblock, Schreibgerät
- Wenn möglich, führe ich eine lichtstarke Festbrennweite mit (1.2 / 50 mm z.B.), da es nicht immer ratsam oder möglich ist, mit Blitz zu fotografieren.
- Ein Reisestativ (wird im Koffer transportiert) sowie ein Fernauslöser sollten immer dabei sein (Manchmal tut es auch ein Bohnensack).
Dies stellt für mich die minimale und für meinen Rucksack die maximale Ausrüstung dar.
Abweichungen sind je nach individueller Aufgabenstellung möglich (Fish-Eye z.B.)
Zusatz
Bei Flugreisen führe ich im aufzugebenden Koffer noch folgende Dinge mit:
- Einen kleinen Rucksack für das Tagesgepäck vor Ort, welcher sich auch vortrefflich zum sicheren Transport der nicht im Handgepäck mitgeführten Teile eignet, die da wären:
- Multitool
- Schweizer Messer
- Reinigungsmittel für den Kamerasensor / Objektive .
Der absolute Luxus und zugegebenermaßen unumgänglich für meine Reisefotografie Ausrüstung sind:
- Ein 15″ Zoll Notebook
- Lade / Netzteil
- Kartenleser
- Sowie eine stabile externe 2,5 Zoll Festplatte zur Datensicherung.
Die ausreichend mitgeführten Speicherkarten werden bis zur Rückkehr in die Heimat nicht gelöscht, sondern die Daten auf das Notebook kopiert und zusätzlich ein Backup auf der externen Festplatte erstellt, dies mag zwar für manchen Leser übertrieben klingen, hat sich aber bewährt.
Selbstverständlich ist die Ausrüstung sehr davon abhängig, wohin die Reise geht und wie wichtig Ihnen die Fotografie ist.
Eine Städtereise zum Beispiel nach New York erfordert nicht unbedingt ein 2. Kameragehäuse, dies könnte man im Falle eines Totalschadens an der mitgeführten Kamera vor Ort ausleihen oder kaufen, wenn einem die Fotografie so wichtig ist, wie mir.
Tipps für den Notfall
Leider musste ich die Erfahrung machen, dass sich ein Schaden an der mitgeführten Kamera in manchen, auch europäischen Ländern, nicht so einfach beheben lässt und die Suche nach einer vergleichbaren Kamera der favorisierten Marke zum sprichwörtlichen Spießrutenlaufen wird, insbesondere dann, wenn in Ihrem Traumland die Kamera am ersten Tag den Geist aufgibt.
Deshalb hier mein gut gemeinter Tipp und Notnagel für alle engagierten Fotografen:
Wer sehr viel Geld für eine (Foto) Reise ausgibt und eine vielleicht noch teurere Ausrüstung mit sich führt, der sollte IMMER eine sogenannte Knipskiste (Kompaktkamera) mitführen, dies verhindert manchmal, dass man mit leeren Händen, sprich Speicherkarten, von einer Reise zurückehrt.
Ein nicht zu verachtender, weiterer Vorteil dieser sogenannten Knipskisten, welche heute ja teilweise mit der Leistung einer DSLR mithalten können, zumindest was die Auflösung anbelangt, ist: Es gibt Orte auf dieser Welt, an denen man mit einer um den Hals baumelnden DSLR mit 70-200 mm Objektiv nicht besonders beliebt ist oder gewisse Begehrlichkeiten auf sich zieht, obwohl man eben dies gerne vermeiden würde, hier kommt die kleine, digitale „Hochleistungskamera“ ins Spiel. Glauben Sie mir, manches Bild ist mir nur gelungen, weil ich eine vermeintliche Amateurkamera dabei hatte.
Warum dann aber nicht gleich eine Kompaktkamera mitnehmen wird sich mancher fragen?
a) weil diese eben nicht alles kann
b) weil man als engagierter Fotograf nicht um eine den eigenen Bedürfnissen angepasste Ausrüstung herum kommt.
Wer ganz sicher gehen möchte nichts zu vergessen, sollte eine Checkliste seiner Ausrüstung erstellen und möglichst rechtzeitig vor der Fotoreise oder dem Urlaub alle Geräte auf ihre Funktion prüfen.
Testaufnahme
Hier ein Tipp, den man sich angewöhnen sollte, immer dann wenn man mit seiner Kamera auf Tour geht, sei es eine Reise oder nur ein „Fototermin“ um die Ecke:
Schalten Sie ihre Kamera ein und machen Sie ein Foto, gerne auch von Ihren Füßen oder was auch immer sich gerade (noch) vor der Linse befindet: Überprüfen Sie anhand des Kameradisplays nun ob die Aufnahme (n) auch aufgezeichnet wurden, so ist gewährleistet, dass Sie einen Akku (Ladezustand überprüfen), aber vor allem, dass sich eine Speicherkarte in Ihrer Kamera befindet.
Achtung: Bei manchen Kameras ist es möglich auch OHNE Karte auszulösen, diese Funktion – unbedingt- ausschalten.
zu guter Letzt
Diese kleine Anleitung zur richtigen Foto- Ausrüstung sowie einige Tipps, erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sollen aber zum Nachdenken animieren und hoffentlich dem einen oder anderen vor bösen Überraschungen bewahren.
Wie Eingangs erwähnt gibt es „die“ Kameraausrüstung nicht, zu viele persönliche Dinge, Vorlieben und natürlich wirtschaftliche Aspekte spielen eine mehr oder weniger große Rolle. Lm laufe der Jahre und mit wachsender Erfahrung wird jeder „seine“ optimale Ausrüstung gefunden haben und wenn doch einmal etwas vergessen wurde oder nicht mehr so will wie man es erwartet, dann bleibt noch reichlich Platz für Improvisation, das ist doch das schöne an diesem Hobby / Beruf und bringt manchmal ganz erstaunliche Ergebnisse ans Tageslicht.
Haben Sie schon mal versucht eine Fotoserie mit Ihrem Handy aufzunehmen …
Hierzu vielleicht später mehr, viel Spaß beim Fotographieren.
Hallo,inzwischen gibt es ja auf der ganzen Welt DVD- oder CD-Rohlinge. Wer kein Laptop oder keine zusätzlichen Speichergeräte mitnehmen will oder kann, könnte sich seine Fotos zusätzlich auf DVD oder CD sichern. Das kostet meist nicht sehr viel und ist in fast allen touristischen Orten oder größeren Städten machbar.Wer etwas Zeit hat, kann seine Fotos ja auch zusätzlich via Internetcafe auf seinen, natürlich vorher eingerichteten, Webspace übertragen.GrußVolker