Um den Grünkohl gibt es viele kulturelle Bräuche, die von Landstrich zu Landstrich variieren. Die Grünkohlwanderung in Bremen gehört wie die Kohlfahrten dazu. Firmen, Vereine und Verbände verbinden mit dieser Spezialität eine Fahrt übers Land, um das positive Miteinander zu fördern. Am Ende der Fahrt wird in einer Gastwirtschaft Grünkohl und Pinkel serviert.
Grünkohlwanderung in Bremen: Wissen und Aberglaube rund um den Winterkohl
Grünkohl ist eine schnellwachsende Kohlart, die vor allem in Mittel- und Westeuropa, in Nordamerika und in West- und Ostafrika angebaut wird. In Süddeutschland und der Schweiz ist er kaum bekannt. Grünkohl hat einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt, der selbst bei der Lagerung und teilweise bei der Zubereitung erhalten bleibt. Zudem spricht man ihm schon seit langem heilende Wirkung zu. Dass er gegen Schlangenbisse hilft, glaubten die Römer; dass er gut gegen den Kater wirkt, meinten die Griechen und dass gestohlener Grünkohl hilft bei einem lahmenden Schwein, das hat man angeblich in Norddeutschland schon selbst erlebt.
Kohlfahrten in Bremen: Deftige Speisen an kalten Tagen
Es ist wieder soweit: Von Ende Oktober bis etwa Anfang November wird der Grünkohl geerntet und etwa bis Februar serviert. Grünkohl sättigt gut und schmeckt am besten, wenn er einmal aufgewärmt wurde. Es heißt, dass er mindestens eine Frostnacht draußen gestanden haben soll, bevor er abgeschnitten, zubereitet und gegessen wird. Der Frost bewirkt, dass das Gemüse noch eine gewisse Süße erhält, die ihn schmackhafter macht.
Nun sind auch wieder die Gruppen unterwegs, die wie in jedem Jahr ihre Kohlfahrten in mit Grünkohl bekränzten Bollerwagen unternehmen, sich mit Würfelspielen die Zeit und mit harten Alkoholika den Durst vertreiben, um sich am Ende in einer Gastwirtschaft oder einem Hotel bei Grünkohl, Pinkel und einem Aquavit aufzuwärmen und zu stärken. Traditionen wie die Grünkohlwanderung in Bremen sind es um der Gemeinschaft wegen wert, aufrecht erhalten zu werden.
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