Auf Hamburgs Elbinsel Wilhelmsburg hat ein botanisches Megaprojekt seine Pforten geschlossen: die Internationale Gartenschau (igs) 2013 endete nach 171 Tagen am 13. Oktober.
In Anlehnung an Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“ ging es bei der Gartenschau in 80 Gärten um den Globus: eine Reise durch fremde Nationen und fantasievoll gestaltete Landschaften. Auf der 100 Hektar großen Ausstellungsfläche erlebten die Besucher Exotisches wie Tropenwälder oder Teeplantagen, entdeckten die Landschaften Neuseelands oder Südafrikas. Bekamen Inspirationen von fernen Häfen wie Mumbai, Kalkutta und Singapur. Bewunderten süditalienische Zypressen-Romantik in Brindisi und stießen schließlich auch auf vertraute Natur: das Alte Land, die Lüneburger Heide sowie die Vier- und Marschlande.
Ein gigantisches Blütenmeer
Die Blumenpracht war ein rauschendes Fest für die Sinne: Der Rosenboulevard im Herzen des Parkgeländes glich schon eher einem wogenden Blumenmeer. Knapp 8.000 Beet-, Edel- und Strauchrosen blühten und dufteten um die Wette. Über 200 verschiedene Prachtsorten wurden hierfür gepflanzt. Gigantisch, was insgesamt an Blumen aus der Wilhelmsburger Erde schoss: 200.000 Frühjahrsblüher wie Tulpen oder Narzissen, 180.000 Sommerblumen von Fuchsien bis Margeriten und 6000 Dahlien wurden anlässlich der Gartenschau gepflanzt.
Naturschutzgebiet im Parkgelände
Etwa 20 Prozent der Ausstellungsfläche wurden vorher zum Naturschutzgebiet erklärt und blieben somit unberührt. Das Altgewachsene fügte sich harmonisch in die neue Flora ein: naturbelassenes Schilf, Wildblumen und alte Baumbestände unterbrachen die farblich raffinierten Neupflanzungen. Insgesamt fanden 5.000 verschiedene Veranstaltungen während der Internationalen Gartenschau statt: Lesungen, Open-Air-Konzerte, Tanzvorstellungen, Akrobatik und Lasershows. Die Besucher hatten die Möglichkeit, das Gelände zu Fuß oder mit der Gartenschaubahn zu erkunden: Sechs Meter über der Erde schwebte die Bahn über die spektakulären Pflanzenwelten.
Besucherzahlen enttäuschten
Trotz aller Sinnesfreuden – ein großer Wermutstropfen bleibt: Statt der erhofften 2,5 Millionen Besucher kamen nur 1,2 Millionen Menschen – also weniger als die Hälfte. Das bescherte der igs ein Defizit von 37 Millionen Euro.
Die nächste Bundesgartenschau findet 2015 in der Havelregion in fünf Domstädten gleichzeitig statt. Berlin wird der Gastgeber der nächsten Internationalen Gartenschau 2017 sein.
Screenshot stammt von: http://www.igs-hamburg.de/